Lichtmystik, Poetik, Textualität: Zum Wandel des Konzepts des Diaphanen
Der Beitrag beleuchtet einige Aspekte der Architektur als diaphanes Medium und damit als Medium der Wandlung von Wahrnehmungszuständen. Es wird die Architektur als Voraussetzung dafür gezeigt, dass das Diaphane überhaupt zur Sichtbarkeit kommen kann. Der Beitrag wird den Wandel des Konzepts des Diaphanen in der Architektur skizzieren: Von der Lichtmystik des Mittelalters im Sinne des Lichts als Medium der Repräsentation des Nicht-repräsentierbaren der göttlichen Allmacht, über die Wandlung des Diaphanen in der Aufklärung im Sinne der Darstellung der Unendlichkeit der Natur in der Endlichkeit der Architektur (Etiénne-Louis Boullée) einerseits und andererseits über den Übergang vom Licht als Metapher des Wahren und Guten zum Konzept der Poetik im Idealismus (Karl Friedrich Schinkel) und dann weiter bis zur Idee der Textualität (Peter Eisenman) in der Architektur des späten 20. Jahrhunderts.