Meandro milanese

Entwurfsbearbeitung: Till Pulst, Jorik Niclas Flohr
Wintersemester 2024

Extreme Sommerhitze, schlechte Luftqualität und teurer Wohnraum - das sind nur einige Probleme mit denen Mailand zu kämpfen hat. Aber wie kann es gelingen qualitativen Wohnraum zu schaffen, ohne zeitgleich die wenigen vorhandenen Freiräume der Metropole zu versiegeln?  Der Entwurf Meandro milanese reagiert auf die aktuelle Situation und setzt dieser ein nachhaltiges und robustes Konzept entgegen, welches aus drei Kernelementen besteht. Dabei wird das Areal östlich des Bahnhofs Bovisa in längliche Streifen geteilt. Der freie Bereich in direkter Nachbarschaft zu den Gleisen wird zum Parco Bovisa, einem zeitgemäßen urbanen Freiraum, umgestaltet. Der Bereich zur Via Bovisasca wird mit dem neuen Wohnquartier Meandro geschlossen. Das dritte Element des Entwurfes ist der Um- und Ausbau der bestehenden Stazione Bovisa zum Verkehrskreuz des Nordens und neuen Mobilitätshub. 

Parco Bovisa
Großräumlich gliedert sich der Parco Bovisa in eine Perlenschnur von innerstädtischen Freiräumen ein. Dabei handelt es sich um bereits existierende Parks, wie auch um potenzielle Brachen und Landschaftsräume. Die einzelnen Grünflächen werden von einem neuen ökologischen Korridor miteinander verbunden. Dieser dient Pflanzen, Tieren und Menschen zu ihrer Vernetzung. Gleichzeitig dienen die großen Liegewiesen im Parco Bovisa dem angrenzenden Wohnquartier Meandro als potentielle Retentionsflächen bei Starkregen.

Meandro
Der Bereich, welcher sich zur Via Bovisasca hin orientiert, wird mir einer Hofstruktur baulich geschlossen.  Dabei bilden sich durch die geschickte Anordnung der Volumen zum Stadtraum hin urbane Taschen aus. Diese dienen dem Quartier als Nachbarschaftstreffpunkt. Auf der gegenüberliegen Parkseite öffnen sich die neuen Mailänder Innenhöfe und geben den Blick frei auf den Parco Bovisa und den Stadtwald La Goccia. Am Nord- und Südende des Parks, sowie östlich und westlich der Stazione Bovisa werden neue Stadtplätze geschaffen, welche der Orientierung dienen und für Wochenmärkte, Veranstaltungen und Begegnungen gedacht sind.

Stazione Bovisa
Der bestehende Bahnhof Bovisa wird im Rahmen des Netzausbaus um weitere vier Ferngleise nach Westen hin erweitert. Diese Situation wird zum Ausgang genommen, an dieser Stelle einen Bau der nachhaltigen Mobilität - die Stazione Bovisa - zu entwickeln. Dabei docken an die bestehende Wartehalle ein Fahrradparkhaus, eine Carsharing-Station, eine großzügige Fußgängerbrücke sowie eine neue Straßenbahnhaltestelle an. Die dabei entstehende große Dachfläche wird als neuer Stadtbalkon Bovisas aktiviert und ist mit zahlreichen Sport und Freizeitangeboten zur Erholung ausgestattet.