Entwurfsbearbeitung: Gerda Seidelmann
Wintersemester 2022, Masterthesis
Die alte Stadt und das Meer
Bilder aus dem 19. Jahrhundert zeigen lebendige Häfen, geschäftige Menschen, ein Gewirr aus
Schiffen, wecken eine Vorstellung von Hafenromantik, Aufbruch, Handel, Arbeit. Um den Hafen
und die Seefahrt ranken sich Geschichten und Legenden.
Durch die Industrialisierung wandelte sich dieses Bild hin zum Hafen als abgeschlossener High-
Tech Betrieb, der mit der Stadt nichts mehr zu tun hat und nicht zugänglich sein kann. Der Hafen
hat die Stadt verlassen und verlässt vielerorts auch das Land, Hafenindustrien verlagern sich
nach Südostasien. Für die Städte bietet diese Hafenwanderung Handlungsmöglichkeiten und
Chancen zur Neugestaltung der verbliebenen Orte.
Im Interesse der Arbeit steht das Potential des Ortes. Sind (ehemalige) Häfen den gesellschaft-
lichen und wirtschaftlichen Entwicklungen preisgegeben, werden überformt und neu charakte-
risiert?
Was bleibt in der Stadt, wenn der Hafen und seine Industrien ausgezogen sind?
Welche Beziehung hat die Hafenstadt zum Hafen?
Welche Beziehung hat das Urbane zum Wasser?
In der Hansestadt Stralsund stellen sich diese Fragen. Es gibt ein ehemaliges Industriegebiet
direkt an der Wasserkante, viel Leerstand, viel Platz: Der Nordhafen. In der Stadt Stralsund wird
die Entwicklung des Nordhafens aktuell diskutiert. Stralsund möchte in neues Viertel an der Was-
serkante und ist auf der Suche nach Visionen für ein lebendiges Quartier auf den ca. 10 Hektar.
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