Anton Brokow-Loga, Frank Eckardt (Hg.)
oekom verlag, München, 2020
ISBN 978-3-96238-199-8
Städte ohne Wachstum - eine bislang kaum vorstellbare Vision. Doch Klimawandel, Ressourcenverschwendung, wachsende soziale Ungleichheiten und viele andere Zukunftsgefahren stellen das bisherige Allheilmittel Wachstum grundsätzlich infrage. Wie wollen wir heute und morgen zusammenleben? Wie gestalten wir ein gutes Leben für alle in der Stadt? Während in einzelnen Nischen diese Fragen bereits ansatzweise beantwortet werden, fehlt es noch immer an umfassenden Entwürfen und Transformationsansätzen, die eine fundamental andere, solidarische Stadt konturieren. Diesen Versuch wagt das Projekt Postwachstumsstadt.
In diesem Buch werden konzeptionelle und pragmatische Aspekte aus verschiedenen Bereichen der Stadtpolitik zusammengebracht, die neue Pfade aufzeigen und verknüpfen. Die Beiträge diskutieren städtische Wachstumskrisen, transformative Planung und Konflikte um Gestaltungsmacht. Nicht zuletzt wird dabei auch die Frage nach der Rolle von Stadtutopien neu gestellt. Dadurch soll eine längst fällige Debatte darüber angestoßen werden, wie sich notwendige städtische Wenden durch eine sozialökologische Neuorientierung vor Ort verwirklichen lassen. Das Buch ist am 5. März 2020 im oekom verlag veröffentlicht worden und kann hier oder im Buchhandel bestellt werden. Alle Kapitel sind überdies ab sofort durch eine Open Access-Förderung frei zugänglich und können auf der Webseite Postwachstumsstadt.de heruntergeladen werden.
Alle Kapitel zum Download
Stadtgesellschaft zwischen Wachstumskrise und -wende
Frank Eckardt, Anton Brokow-Loga
Einleitung
Der sozial-ökologische Wandel der Stadtgesellschaft
Matthias Schmelzer, Andrea Vetter
Stadt für alle jenseits des Wachstums
Was kann die Stadtforschung aus der Degrowthdebatte lernen?
Transformative Planung im Kontext gesellschaftlicher Debatten
Christian Lamker, Viola Schulze Dieckhoff
Postwachstum + Planung = Postwachstumsplanung?!
Erfahrungen aus der Konfrontation zweier Diskurse
Julia Gamberini
Postwachstums- versus nachhaltige Stadt? Gemeinsamkeiten, Spannungsfelder und deren Auswirkungen auf Städte und Stadtforschung
Timmo Krüger
Wider den Innovationsimperativ!
Eine Kritik am Konzept der sozialen Innovation aus Postwachstums-Perspektive
Aylin Yildirim Tschoepe, Susanne Käser
Imagin(eer)ing Basel:
Praktiken, Bilder und Communities in urbanen Partizipationsprozessen
Korbinian Kroiß, Torsten Klafft
Chancen der Polyzentralität –
Wie gestalten wir ein anderes Leben auf dem Land?
Julius Uhlmann, Uwe Plank-Wiedenbeck
Ein Verkehrssystem für die Postwachstumsstadt –
Erste Thesen zur Gestaltung urbaner Mobilität unter Postwachstumsbedingungen
Stadt durch Bewegung: Konflikte um Gestaltungsmacht
Michaela Christ, Jonas Lage
Umkämpfte Räume. Suffizienzpolitik als Lösung
für sozial-ökologische Probleme in der Stadt?
Alexandra Toland, Friederike Landau
Spekulation der Sinne – eine Erkundung künstlerischer Strategien der Wachstumskritik in Bezug auf urbane Luftverschmutzung
Florian Koch, Lea Hampel, Carsten Keller, Floris Bernhardt
StadtTeilen – Öffentlicher Raum und Wohnen als neue Gemeingüter in sozial gemischten Nachbarschaften
Anton Brokow-Loga, Franziska Felger, Jannis Koch, Anna-Maria Weber
Raus aus der Blase?! Postwachstumsansätze in Weimar zwischen Selbstbehauptung und Strategien des Wandels
Evelyn Markoni, Franziska Götze
Anspruch und Wirklichkeit bei der Umsetzung eines nachhaltigen
städtischen Ernährungssystems - Eine empirische Vorstudie der Berner Ernährungsinitiativen
Stadt-Utopien zwischen alten Mustern und neuen Freiheiten
Saskia Hebert
Call me Trimtab:
Storytelling, Zeitmaschinen und andere Vehikel
Sanna Frischknecht, Moritz Maurer, Dietmar Wetzel
Formierungsprozesse ›von unten‹ erforschen. Werkstattbericht einer Spurensuche im Wohnungswesen und der Landwirtschaft
Margarete Over, Lars-Avid Brischke, Leon Leuser
Das selbstverwaltete Wohnheim Collegium Academicum in Heidelberg:
Suffizienz lernen, leben und verbreiten
Kris Krois
Zukunften: Sich das Wünschenswerte vorstellen und es vorleben,
um ihm näher zu kommen