Akademisches Jahr 2023/24

„Reallabor Altenburg: Zukunft im Strukturwandel“

Semester: Wintersemester 23/24

M.Sc. Urbanistik 1. FS. Forschungsprojekt

Professur Sozialwissenschaftliche Stadtforschung

Veranstaltungsart: Projekt 7 8 SWS / 12 ECTS

Teilnehmer:innenzahl: max. 20

Termine: montags, 13.30 – 16:45 Uhr

Sprache: deutsch

Ort: …

Dozent: Prof. Dr. Frank Eckardt
Die Einschreibung erfolgt online via BISON

Landkreis und Stadt Altenburg untergehen seit der Wiedervereinigung einen massiven Strukturwandel. Das hat zu Leerständen, dem Wegzug von Einwohner*innen und einer veränderten wirtschaftlichen Beschäftigungsstruktur geführt. In Anbetracht des demographischen Wandels, Migration und der notwendigen sozial-ökologischen Transformation haben Stadt und Region aber weitere Herausforderungen zu bewältigen. Durch diese umfassenden und permanenten Veränderungen ist Altenburg mit der Frage konfrontiert, welche gesellschaftliche und räumlich-bauliche Identität sich erhalten lässt und wie sich diese weiterentwickeln lassen kann. Vorhandene Traditionen und identitätsstiftende Elemente wie die Landschaft und die damit verbundene landwirtschaftlichen Lebensweise, aber auch die Residenzgeschichte und der Stolz auf die Schönheit der Stadt gehören zum Selbstbewusstsein Altenburgs. Die Frage stellt sich, wie aus diesem historischen und landschaftlichen Reichtum neue Impulse für die Zukunftsgestaltung von Altenburg und dem Altenburger Land gewonnen werden können.

In diesem Reallabor soll mit lokalen Akteur*innen erkundet werden, in welcher Weise sich an konkreten Orten wie leerstehenden Gebäuden oder Bauernhöfen sowohl bewahrenswerte Traditionen erhalten lassen, sie aber auch zugleich für die Gestaltung von neuen Aufgaben nutzen lassen. Konkret soll anhand von einzeln Orten erforscht werden, in welcher Weise sich die Energiewende und Dekarbonisierung, und die Herausforderungen des demographischen Wandels durch neue ökonomische, soziale, kulturelle und künstlerische Nutzungen mit der bestehenden räumlichen und gesellschaftlichen Identität verbinden lassen.

Das Reallabor soll zunächst mit den engagierten Akteur*innen in der Stadtpolitik und im Landkreisamt, Vertretern der Zivilgesellschaft wie den Stadtmenschen und den Leergut-Agenten, Vertretern der Bauernhof-Vereinigung und der Bio-Economy explorativ der Frage nach gehen, welche Orte sich für eine Ansiedlung als Reallabor eignen und welche Perspektiven die Akteur*innen hiermit verbinden. Um diese Feldforschung betreiben zu können, werden Grundlagen der qualitativen Sozialforschung vermittelt und wichtige Methoden für die Arbeit vertiefend vermittelt. Diese werden in den Veranstaltungen montags gemeinsam erarbeitet. In einer zweiten Phase soll anhand von bestimmten Themen, die sich aus der Befragung ergeben haben, sollen thematische Arbeitsgruppen durch die Studierenden gebildet werden, die sich auf die systematische Recherche nach Ideen oder Beispiele für die Transformation der ausgewählten Orte eignen. Schließlich sollen eigene Ideen entwickelt werden, wie das Reallabor weiter an der Realisierung unterschiedlicher Zukunftsideen arbeiten kann.

Das Projekt vermittelt einen vertieften Einblick in die Komplexität des Strukturwandels am Beispiel von Altenburg und dem Altenburger Land. Dies wird durch eine begrenzte eigenständige Arbeit vor Ort realisiert. Am Montagnachmittag wird einerseits die Arbeit der unterschiedlichen thematischen Gruppen reflektiert und begleitet, andererseits werden seminaristisch Themen der sozial-ökologischen Transformation behandelt.

Cover Broschüre

 

What does it take to reclaim local politics? A Study Project on the municipalist movement in Zagreb

Semester: Summer semester 2024

M.Sc. European Urban Studies, 2. FS.

Study ProjecType of Course: Project / 8 SWS / 12 ECTS

Number of participants: max. 15

Language: English

Teacher: Dr. Timmo Krüger (Bauhaus-Universität Weimar)

 

 

                                                                                          here can you download the Booklet PDF

We are facing a socio-ecological crisis that affects basic structures of modern societies. Issues of social justice and effective climate change mitigation arise that make it necessary to fundamentally question the prevailing growth-oriented development model. At the same time, many (not only) European societies are increasingly experiencing a crisis of democracy. In their criticism of pluralistic democratic institutions, right-wing authoritarian movements and parties tie in with these crisis phenomena and at the same time exacerbate them. On the other side of the conflict spectrum, social movement actors link the demand for (climate, social) justice with the demand for the expansion and intensification of democracy. In this context, municipalist movements stand out because they pursue both parliamentary and extra-parliamentary strategies to orient urban infrastructures and institutions towards a common good approach. With the electoral successes of Barcelona en Comú (2015), Zagreb je NAS! (2021) and other municipalist movement parties around the world, new understandings of politics have entered local politics and urban planning. Thus, municipalist movement parties who are in government strengthen grassroot democratic elements and strive for "obedient governance" to create a new relationship between local governments, administrative agents, social movements, and citizens. Municipalist movements thus hold the promise of opening up the political scope for political visions, while at the same time testing very concrete transformative urban policy and planning tools.

We will explore the strategies, successes, challenges and setbacks of the municipalist movement in Zagreb. The project pursues the goal of enabling students to carry out their own empirical research in a methodologically sound manner. The students will learn how to design, plan, and implement a research project. They will develop research questions, which they work on in groups. During our field trip to Zagreb, the students will apply various methods of data collection. Afterwards, we will practice different interpretation methods and analyze the collected material. The results will be communicated by means of a presentation and a report.