Zirkuläre Stadt – Zirkuläres Bauen – Denkmalpflege
Dass klimapolitisch eine „Bauwende“ dringend geboten ist, wird inzwischen kaum mehr bestritten. In der Bau- und Planungspraxis ist davon aber noch nicht allzu viel zu spüren, während zahlreiche Konzepte Handlungsoptionen anbieten. Für das Semesterprojekt im WiSe 2022/23 greifen wir das Thema der Winterschule des Kooperationsprojekts „Fachlicher Nachwuchs entwirft Zukunft“ auf und widmen uns dem Thema der „zirkulären Stadt“. Was ist damit gemeint und was versteht man unter den Schlagworten „Urban Mining“, „Cradle-to-cradle“, „Circular Cities“ etc.? Was haben diese Konzepte gemeinsam und worin unterscheiden sie sich und was haben sie mit Denkmalpflege zu tun bzw. was bedeuten sie für diese?
Im ersten Semesterdrittel wollen wir uns diesen Fragen widmen, aktuelle Texte dazu diskutieren und die unterschiedlichen Konzepte kritisch analysieren. Im mittleren Semesterdrittel soll anhand anhand der Stadt Halle an der Saale das Potential und ggf. der Stand der Umsetzung solcher Konzepte untersucht werden. Im Schlussdrittel geht es dann darum, eigene Konzeptansätze zu entwickeln.
Begleitend zum Projekt finden Exkursionen und Vorträge statt. Die Exkursion führt nach Berlin, wo wir Gebäude, Initiativen und Projekte aus dem Bereich zirkuläre Stadt und zirkuläres Bauen besuchen werden. Weitere Informationen erhalten Interessierte auf der Webseite der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte.
Termin: Donnerstags 9:15 - 16:45 Uhr. Beginn am 13.10.2022, Ort wird noch bekanntgegeben. Der Exkursionszeitraum befindet sich in der 44. Kalenderwoche.
Literatur zur Einführung:
Felix Heisel, Dirk Hebel (Hg.): Urban Mining und kreislaufgerechtes Bauen. Die Stadt als Rohstofflager, Stuttgart 2021.
Material der Stadt. Material gewordenes Zeichen, Zeichen gewordenes Material. Der architekt 4/2020.
Ankündigung
Die Mitarbeiter*innen und Studierende der „Urbanistik“-Studiengänge der Bauhaus-Universität Weimar (Fakultät Architektur und Urbanistik) beteiligen sich seit 2009 an den Hochschultagen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik. In den regulären Lehrveranstaltungen je Semester (u.a. in den Planungsprojekten) werden die Studierende fachlich zu aktuelle Themenschwerpunkte vorbereitet. Anschließend arbeiten sie hochschulübergreifend intensiv an konzeptionelle Ideen, während der sogenannten Winter- und Sommerschulen. Ihre Ergebnisse stellen sie während den Hochschultagen vor: so fließen studentische Projekte in den stadtpolitischen Diskurs ein.
Die Bauhaus-Universität hat bisher immer als Teilnehmerin dieser Veranstaltungsreihe mitgewirkt, dieses Jahr jedoch fungiert sie als Gastgeberin in Weimar. Im Zuge dessen wurde die Organisation der Winterschule 2022 von der TU Berlin an das Institut für Europäische Urbanistik in Weimar vertraglich übergeben. Die Professuren Denkmalpflege & Baugeschichte und Raumplanung & Raumforschung übernahmen die Vorbereitung, zum einen inhaltlich in ihren Lehrveranstaltungen und zum anderen organisatorisch, mit jeweils einer/einem Koordinator*in pro Lehrstuhl.
Das Thema „Die Identitätsstiftende Region – Möglichkeiten und Grenzen regionaler Identitätsbildung“ wird in zwei Planungsprojekten im Wintersemester 2021/22 ("Industrielandschaften" und "Thüringen, das grüne Herz Deutschlands") thematisiert. Zahlreiche deutsche Hochschulen und Planungsstudiengänge beschäftigten sich ebenfalls mit Fragen lokaler Identitäten.
Vom 6. bis 11. März 2022 werden die rund 45 Teilnehmer*innen von elf bundesweiten Hochschulen ein einwöchiges wissenschaftliches Programm zusammen erleben. Das Programm umfasst die Vorstellung der Projekte, eine Exkursion nach Berlstedt, eine Keynote und interdisziplinäre Vorträge. Zudem werden zwischendurch Workshops organisiert, um neue Erkenntnisse direkt durch die Gruppenarbeit zu gewinnen. Die Ergebnisse werden im Frühsommer öffentlich präsentiert. Wir bleiben gespannt und freuen uns auf die Gäste in Weimar und auf einen regen Austausch.
Weitere Informationen über das Projekt finden Sie hier.
Programm
Detaillierte Informationen zum Ablauf der Winterschule gibt es im Programm:
Pressespiegel
Thüringer Allgemeine: "Kannawurf als identitätsstiftende Region" (08.03.2022)
Thüringische Landeszeitung: "Künftige Planer stellen in Berlstedt viele Fragen zum Dorf" (10.03.2022)