Im ersten Obergeschoss der Bauhaus-Universität Weimar sind bis 10. Januar 2024 studentische Wettbewerbsbeiträge für den Studierenden-Wettbewerbs »1960plus« des ICOMOS (International Council on Monuments and Sites) zu sehen, die sich Plädoyers zum Erhalt von Bauten der Postmoderne widmen. Darunter sind die Gemeinschaftsarbeit von Anna Witt und Victoria Marie Mann sowie der Beitrag von Jan-Gerrit Müller-Scheeßel, die jeweils mit einem ersten Preis ausgezeichnet wurden, sowie die Arbeit von Anna Kranitz, die einen zweiten Preis erhalten hat.
Jüngere Zeugnisse der Architektur- und Stadtbaugeschichte sind verstärkt in das Blickfeld der Denkmalpflege geraten. Der ICOMOS-Studierendenwettbewerb »1960plus« widmet sich seit Jahren den Werken aus den 1960er bis 1990 Jahren, die zwar öffentliche Aufmerksamkeit und konservatorisches Interesse auf sich ziehen, aber auch Kontroversen auslösen. Im Jahr 2023 suchte der Wettbewerb nach Plädoyers zum Erhalt von Bauten der Postmoderne. Er wurde gemeinsam mit der Wüstenrot Stiftung, dem Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege, der Bauhaus-Universität Weimar, dem Karlsruher Institut für Technologie und der Architektenkammer Baden-Württemberg ausgelobt. Ziel der Wettbewerbsaufgabe war, präzise darzulegen, was das bauliche Erbe der Postmoderne erhaltenswert macht.
Anhand der Auseinandersetzung an einem konkreten, selbst gewählten Objekt im In- oder Ausland, sollten entweder Denkmalqualitäten und -werte untersucht und diskutiert werden oder Strategien für die (Weiter-)Nutzung, Sanierung oder Vermittlung des Objektes entwickelt werden. Als Format war ein Poster mit vorgegebener Aufteilung gefordert. Die Professur Denkmalpflege und Baugeschichte führte anlässlich des Wettbewerbs im Sommersemester 2023 eine Übung durch, in deren Rahmen neun Poster entstanden. Diese sind noch bis zum 10. Januar 2024 im ersten Obergeschoss des Hauptgebäudes zu sehen.
Bei der Jurysitzung im Oktober 2023 wurden aus über 60 internationalen Einsendungen vier erste und vier zweite Preise vergeben, die mit 850 Euro beziehungsweise 400 Euro dotiert sind. Aus dem Kreis der Beiträge durch Studierende der Bauhaus-Universität Weimar wurden zwei Arbeiten mit einem ersten Preis und eine mit einem zweiten Preis ausgezeichnet: Anna Kranitz erhielt einen zweiten Preis für ihre Auseinandersetzung mit dem »Schiff der Hökerinnen«, der Markthalle am Lehelplatz in Budapest. Anna Witt und Victoria Marie Mann wurden mit einem ersten Preis für die Darlegung der Denkmalwürdigkeit der Saalgasse in Frankfurt (Main) ausgezeichnet. Einen weiteren ersten Preis erhielt Jan-Gerrit Müller-Scheeßel für sein Poster über »Die dörfliche Postmoderne« am Beispiel der Alten Schmiede in Scheeßel.
Die Preise werden bei einer Veranstaltung am 23. Januar 2024 in der Architektenkammer in Stuttgart verliehen.
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