Der französische Philosoph Henri Lefebvre führte im Jahr 1968 einen vagen, aber doch radikalen Begriff ein: le droit à la ville, das Recht auf Stadt. Weltweit und seit gut einem Jahrzehnt auch in Deutschland verwenden ihn zahlreiche städtische soziale Bewegungen als Protestbegriff. Das vorliegende Buch setzt sich anhand von Bewegungen aus Lateinamerika und Europa mit der inhaltlichen Deutung des Begriffs in der Praxis auseinander.
Die Stadtforscherin Elodie Vittu liefert mit ihrer internationalen aktivistischen Perspektive eine praxisnahe Analyse über soziale Bewegungen für das Recht auf Stadt und auf Wohnen weltweit. Es geht nicht um Wohnungswirtschaft, wenig um Wohnungspolitik, sondern um deren zentrale AdressatInnen: die Menschen, die in den Häusern wohnen. Die Autorin betrachtet das Spannungsfeld zwischen Beteiligungskultur und Protest und reflektiert, wie eine sozialgerechte Wohnraumversorgung mit den BewohnerInnen erreicht werden kann.
Das Buch ist interdisziplinär: es bewegt sich in den Feldern der Stadtplanung und der Urbanistik, bedient sich aber ebenfalls theoretischer Ansätze aus der Politikwissenschaft, der Soziologie und der Geografie. So richtet sich das Buch über die kritische Wissenschaft hinaus an Fachleute und PolitikerInnen, die über Handlungsmöglichkeiten verfügen und diese nutzen möchten. Es versucht aber auch, die Straße und ihre Forderungen im Rahmen seiner akademischen Möglichkeiten zu bedienen.
Recht auf Stadt
Von einem theoretischen Konzept aus Frankreich zu „Recht auf Stadt“-Bewegungen in Lateinamerika und Europa
Autorin: Elodie Vittu
Band 3 IfEU EDITION - Schriftenreihe des Instituts für Europäische Urbanistik
1. Auflage 2021
Bauhaus Universitätsverlag
ISBN:978-3-95773-294-1
32,00 €
Elodie Vittu ist Stadtforscherin und Referentin des Instituts für europäische Urbanistik (IfEU). Nach einem Doppeldiplom in Stadt- und Regionalplanung der Universität Paris und TU Berlin und einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl „Raumplanung und Raumforschung“ der Bauhaus-Universität Weimar wurde sie im Fachgebiet „Urbanistik“ mit ihrer Arbeit zum Thema „Recht auf Stadt“ zum Dr. -Ing. promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf den Themen Recht auf Stadt, Recht auf Wohnen, Bürgerbeteiligung im Rahmen von Großprojekten (Grand Pari(s), Les Halles, Potsdamer Platz), Wohnungspolitik, Gentrification und Stadtumbau.
»IfEU EDITION« ist die 2015 gegründete Schriftreihe des Instituts für Europäische Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar. In der Schriftenreihe werden Monographien sowie Sammelbände veröffentlicht, die neue Ansätze im breiten Spektrum der urbanistischen Forschung verfolgen. Die Ausrichtung der »IfEU EDITION« spiegelt die Vielfalt der disziplinären Zugänge zur Urbanistik – in Denkmalpflege und Urban Heritage, Landschaftsarchitektur, Soziologie, Stadt und Raumplanung sowie Städtebau und Architektur – wider, die am Institut und an der Fakultät für Architektur und Urbanistik vertreten sind. Ziel der Schriftenreihe ist es, die Ergebnisse der Forschungs- und Lehraktivitäten der an der Bauhaus-Universität tätigen Wissenschaftler/innen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Die Publikationen erscheinen auf Deutsch und Englisch im BAUHAUS Universitätsverlag.
Link zur Schriftenreihe »IfEU EDITION«: https://www.uni-weimar.de/de/architektur-und-urbanistik/institute/ifeu/forschung/schriftenreihen-ifeu/ifeu-edition/
Link zum Verlag: https://asw-verlage.de/katalog/recht_auf_stadt-2354.html
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