Weimar-Berlin-Leipzig: Kooperation zwischen drei Hochschulen für Hörspielproduktionen
Jedes Semester entstehen an der Professur Experimentelles Radio eine Reihe von Hörspielen. Im laufenden Wintersemester liegt der Schwerpunkt auf dem Gebiet, mit dem jedes Hörspiel steht oder fällt: Die Regie.
Ein Semester ist schnell vorbei. Diese Erfahrung machte Nathalie Singer, seit 2007 Professorin für Experimentelles Radio, immer wieder. Häufig verging ein Großteil der Zeit mit der Skriptentwicklung. In diesem Wintersemester wird nun alles anders sein dank einer Kooperation mit drei starken Partnern in ihrem jeweiligen Gebiet: So kommen die Skripte für die entstehenden Hörspiele vom Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, dem bundesweit einzigen universitären Institut für Kreatives Schreiben, einer Schriftsteller-Kaderschmiede aus der u.a. die vielfach ausgezeichnete Autorin Juli Zeh hervorgeht. Als Schauspieler für die sieben Produktionen der Weimarer Regisseure agierten im Studio die Studenten des Studiengangs Puppenspiel der renommierten Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch (betreut von Prof. Ines Geipel). Dramaturgische Unterstützung erhalten sie (neben ihren Weimarer Betreuern der Professur) von Stefanie Hoster, der Hörspielchefin von Deutschlandradio Kultur.
Wie unterschiedlich Regiearbeit aussehen kann, konnten die Studenten im Rahmen der Radiogespräche mit fünf Gästen erfahren. Nach jedem Radiogespräch ging es mit den geladenen Hörspielregisseuren von der Theorie in die Praxis. In kleinen Regieübungen lernten die Studierenden beispielsweise von Ulrich Gerhardt, der bereits über 300 Hörspiele inszenierte, wie kräftezehrend für den Schauspieler, aber zugleich fruchtbringend für die Produktion sein Regiestil der wiederholenden Aufzeichnung des Hörspielskriptes in verschiedenen Sprechhaltungen ist. Paul Plamper zeigte ihnen, wie spannend, aber auch störanfällig es sein kann, wenn Laien und Profi-Schauspieler aufeinandertreffen, Götz Naleppa brachte ihnen den Respekt vor dem Schauspieler bei und unitedOFFproductions die Entwicklung von Stoffen durch Improvisation.
Nun sind alle beteiligten Hochschulpartner aus Weimar, Berlin und Leipzig vor allen Dingen gespannt auf den 5. Februar. Bis dann sollen alle sieben Hörspiele, die jüngst mit den Puppenspielern der Ernst Busch Hochschule in drei universitären Tonstudios hier in Weimar produziert wurden, fertig sein und gemeinsam in Berlin mit den Studenten gehört und diskutiert werden.
Bauhaus-Universität Weimar, Professur Experimentelles Radio: Prof. Nathalie Singer, Andreas Feddersen, Mareike Maage, Mario Weise
Deutsches Literaturinstitut Leipzig: Claudius Nießen
Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch: Prof. Ines Geipel
Deutschlandradio Kultur: Stefanie Hoster