Als eine kollektive Raumnahme auf dem Theaterplatz vor dem Deutschen Nationaltheater stellt die Gruppe künstlerisch Grundfragen über Beteiligung und Empathie – auch als Antwort auf ausgrenzende Vereinfachung in aktuell immer fragiler werdenden Mitbestimmungswirksamkeiten, bei zunehmender Gesellschaftsspaltung und angstgenährter Meinungsmache. Ist anders Denken, Sein, Machen tatsächlich grundgesichertes Allgemeinrecht? Welche Stimme, welches Lied hängt wen ab – oder welche gar auf? Kann Kunst wirkungsstark Fragen stellen, die sonst nicht gewagt werden – experimentieren, stören, zufällig und (extra) unruhig sein – um Grenzen notwendig flüssig zu halten?
Die Gruppe Extra Unruhig setzt sich aus Studierenden des Experimentellen Radios an der Bauhaus-Universität Weimar, dem Sänger und Theatermacher Schorsch Kamerun und der Audiokünstlerin Elena Zieser zusammen. Die Intervention NERVÖS will im öffentlichen Raum kollektiv Inhalte und Formen erarbeiten, die Gegenentwürfe sein können – zum Getöse des jetzigen (und damaligen) Furcht- und Panikalarmismus. Sie will überprüfen, wie es um gewünschte oder ungewünschte Einmischung steht. Welche Strategien in gegenwärtigen Mitsprachebalancen greifen könnten, zwischen autoritärer Normierung und geöffneter Diversität. Die Performance ist eine Erweiterung von Arbeiten die während dem Wintersemester 2021/22 im Projektmodul „Extra Unruhig – Über progressive Dissonanzen“ an der Professur für Experimentelles Radio entstanden sind.
NERVÖS wird am 30. August um 19 Uhr auf dem Theaterplatz beim KUNSTFEST-Pavillon aufgeführt.
MIT
Susann Altmann, Jacob Elias Aran, Valentin Dudeck, Moritz Hanfgarn, Sofie Heinz, Diana Karle, Severin Schenkel, Jesse Stegmann & Emil Torp
IDEE & MUSIKALISCHE LEITUNG
Schorsch Kamerun & Elena Zieser
Beginn 19 Uhr
Eintritt frei