Entwurf: LANDSCHAFT | WS 2006/07

Prof. Barbara Nemitz
Oliver Zwink

 

Die Fragen, die sich heute zum Thema LANDSCHAFT stellen, sind in ihrer Mehrdeutigkeit und Komplexität kaum mit einem anderen Thema in der Kunst vergleichbar. LANDSCHAFT ist hochaktuell weil sie immer mehr zum Zwischenraum wird, zur Bühne auf der sich in uneindeutiger Weise das Vielfältige abspielt.

Die Leichtigkeit und Schnelligkeit, mit der wir heute LANDSCHAFTEN durchqueren und überwinden, läßt den Raum zusammenschrumpfen. Die Realität der LANDSCHAFT ist meist davon abhängig, welchen Gebrauchswert wir ihr beimessen. Wie sieht der Tourist die LANDSCHAFT, wie der Grundstücksspekulant und wie der Offizier? Und was wenn er alles in einem ist? Sind Fahrten durch die neuen Megacities mit ihrem unkontrollierbaren Wachstum nicht die zeitgenössischen Reisen durch das Unbekannte des »Herz der Finsternis«, welches bei Joseph Conrad noch der ursprüngliche Naturraum ist?

Ausgangpunkt ist die Befragung der eigenen Beziehung zur »Landschaft« und dazu wie sich der Begriff entwickelt hat. Ist LANDSCHAFT Wirklichkeit? Welche Wahrnehmungen und welche ästhetischen Kategorien haben wir dafür? LANDSCHAFT ist auch eine Thematik, die fachübergreifend Politiker, Soziologen, Architekten, Landschaftsplaner und Philosophen interessiert, um nur einige der Disziplinen zu nennen. Dieser interdisziplinäre Blick kann für die künstlerische Arbeit mit oder über LANDSCHAFT sehr nützlich sein.

Neben der Textarbeit und dem Diskurs über diese Themen war die Atelierarbeit das Zentrum des Projektes.

Exkursion