Prof. Barbara Nemitz
Thomas von Taschitzki M.A.
Martin Mohr
Gast: Gerd Harry Lybke
Die Malerei ist eine fundamentale künstlerische Ausdrucksform, die sich durch die Menschheitsgeschichte verfolgen lässt. Es gibt Epochen, in denen die Malerei eine glanzvolle kulturelle Hauptrolle spielt und andere Zeiten, die scheinbar ohne ihre besonderen Möglichkeiten auskommen und in denen andere Gattungen das kulturelle Erscheinungsbild prägen. Aber dennoch: gemalt wird immer. Die Malerei ist zeitlos.
In diesem Wintersemester wird das im Sommer begonnene Projekt fortgesetzt. Was macht die Malerei immer wieder aktuell? Wodurch fasziniert sie? Was hat sie, das andere Ausdrucksformen nicht haben? Die Stärkung der Sensibilität für die Wirkungsweise der Malerei steht im Zentrum unseres Interesses. Dem Wesentlichen, das die Malerei ausmacht, wollen wir uns im Projekt zuwenden. Dass Malerei und Farbe zusammengehören, scheint selbstverständlich zu sein. Farbe wirkt unmittelbar und wird auch so verwendet. Doch nicht jede Verwendung von Farbe ist gleich Malerei!
Kontinuierliche Atelierpraxis ist angesagt. Es geht um die experimentelle Entdeckung verschiedenster Ausdrucksmöglichkeiten und Strategien in der Malerei. Dabei ist die traditionelle Technik der Malerei – Pinsel und Farbe als Paste auf der Leinwand – eine Möglichkeit unter vielen. Ebenso vorstellbar ist es, im Sinne einer „Erweiterten Malerei“ zu arbeiten: Installation, Objekte, Videos Lichtprojektionen, Fotografie, Mixed Media, elektronische Medien, sowie hier nicht genannte unkonventionelle Mittel, die von den Projektteilnehmern selbst gefunden werden. Was kann Malerei heute sein? Wie zeigt sie sich in der Vielfalt zeitgenössischer Möglichkeiten? In spielerischer Offenheit sollen Wege ausprobiert werden, die zur Entwicklung einer eigenen Position führen können.
Es wird erwartet, dass die Teilnehmer neben der praktischen Arbeit Lust dazu haben, sich in die künstlerische Forschung auch theoretisch zu vertiefen und in Referaten Einblicke in den Stand ihrer ganz persönlich „gefärbten“ Recherchen geben, die sich im Zusammenhang mit der eigenen Praxis ergeben haben.