Prof. Barbara Nemitz
Oliver Zwink
Mehr als in den vergangenen Semestern wenden wir uns in diesem Malereiprojekt der Farbe zu. Durch die Konzentration auf die Eigenschaften der Farbe soll dabei auch eines der wesentlichen Themen der Moderne, die Abstraktion neu befragt werden. Was ist Abstraktion heute, eine Methode, ein Zitat, eine Haltung? Oder liegt die Bedingung ganz zeitlos in der Art und Weise wie man in die Welt sieht?
»Sehen heißt den Namen des Dings zu vergessen das man sieht« (Paul Valery). Das zumindest könnte eine wichtige Voraussetzung sein, um der Farbe eine größere Bedeutung einzuräumen.
Die Malerei dient also nicht dazu etwas darzustellen, sondern die umgekehrte Herangehensweise ist hier gefragt. Keine erzählende Gegenständlichkeit, die sich als zusätzliche Schicht über das Eigentliche breitet, lenkt ab.
Das Programm »Pure Painting« bedeutet, dass man durch die individuelle künstlerische Praxis das Wesentliche der Malerei herausfinden will.
Was brauche ich und wie kann ich Materialien und Medien benutzen, um mit der Farbe selbst, in ihrer Eigenheit als Malerei, zu arbeiten? Welches sind die Eigenheiten und was erfahre ich im Arbeitsprozess mit der Farbe? Wie kann ich das intensivieren?
Gemalt werden kann – wie bisher auch – mit allen Medien, materialisierter und nicht an die Materie gebundene Farbe.
In »Gesprächen über Malerei« werden von den Projektteilnehmern Positionen nicht gegenständlicher Malerei z. B. Colourfield Painting, Radical Painting, u. a. vorgestellt.