Am 28.11 beginnt eine Vortragsreihe in den Bereichen Zeichnung, Installation, Fotografie, Bildhauerei und Text
Am Montag, den 28. November 2022, findet im Rahmen des "AG ICH"-Semesterprojekts der erste von drei Gastvorträgen statt. Der Künstler Kevin Kemter spricht zum Thema "autobiografisches/autofiktionales Arbeiten"
Die Vortragenden arbeiten in den Bereichen Zeichnung, Installation, Fotografie, Bildhauerei, Text und setzen sich sehr unterschiedlich mit ihrem Leben und Erleben auseinander.
Betreut wird das Projekt von Lisa v. Billerbeck.
Gastvorträge
- Montag, 28.11.
Kevin Kemter
Zeichnung, Installation, Fotografie, Buch
Raum 116 Atelier VdV
17:00 Uhr
Kevin Kemter (*1984) studierte an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Seine Zeichnungen, Fotografien und Texte fügt er zu konzeptionellen Rauminstallationen oder selbstpublizierten Büchern zusammen.
» www.kevinkemter.de - Mittwoch, 07.12.
Tina Bara
Fotografie im Film
Raum 116 Atelier VdV
16:00 Uhr
"Aus über 400 Schwarz-Weiß-Fotografien, die in den Jahren 1983–1989 in der Spätphase der DDR entstanden sind, montiert Tina Bara einen Fotofilm. Ihr Kommentar reflektiert den Prozess des Erinnerns, ist eine Erzählung von Begegnung und Verlust sowie einer zunehmenden Befremdung, die dazu führt, dass sie 1989 in den Westen geht. Aufgewachsen ist Tina Bara in Guben, das durch die Neiße geteilt auf ostdeutschem und polnischem Boden liegt. Der Riss, die Verwundung, die Narbe − das werden Motive, die ihre Fotografien fortan prägen. Sie geht 1980 nach Ostberlin und studiert Geschichte. Ihre Gegenwart aber ist das Leben im Prenzlauer Berg, wo sich in den besetzten Wohnungen, auf den Hinterhöfen und Dächern Träumer und Aussteiger ihre Refugien schaffen. Aus Schlagschatten tauchen die zarten Gesichter ihrer Freund*innen auf. Dominiert in den ersten Serien noch die Inszenierung, so zeigt sich zunehmend Nacktheit als Notwehr, jenseits kollektiver Züchtigungen.
Die Porträtierten sind jung, und doch erspürt Tina Baras Kamera ihre frühen Verletzungen. Die Körper auf ihren Bildern sind fragmentiert, ineinander verkeilt. Im Text benennt sie unerbittlich die Konsequenzen: Depression, Selbstmord, Ausreise. Der Film kennt aber auch die kleinen Fluchten: Illegale Reisen ins Baltikum oder die unbeschwerten Landpartien in die Uckermark. Stillstand und Bewegung paaren sich zu ungeheurer Intensität, die das Schöne und zugleich Verzweifelte jener Tage dokumentieren".
(Text: Cornelia Klauß, Frauenfilmfest Hamburg) - Mittwoch, 14.12.
Anna Herms
Bildhauerei, Buch
Raum HP05 VdV -18 Uhr
Die Beziehung des Individuums zur Gesellschaft durchzieht die Arbeit von Anna Herms, wobei sie immer nach neuen geeigneten Formen sucht, diese zu behandeln. Als unentbehrliches Medium begleitet der Text ihre bildhauerische Arbeit, mal als Mittel des Festhaltens, als Hilfe zur Reflexion und Formfindung oder als ganz eigenständige Arbeit, wie in ihrem zuletzt bei possible books erschienenen Buch „Due Magneti“- Tag- & Nachttexte. Dieses wird Anna Herms vorstellen und auch anhand anderer Beispiele aus der Literatur- darüber sprechen, warum es nicht möglich ist, das Selbst (das „Auto“) aus der Kunst oder dem Schreiben auszuklammern - und warum es wichtig ist.
» www.annaherms.com