Grit Ruhland

Portraitfoto von Grit Ruhland

Künstlerische Mitarbeiterin
Geschwister-Scholl-Straße 7, Raum 102
99423 Weimar

Telefon: +49(0)3643 / 58 33 12
E-Mail: grit.ruhland[at]uni-weimar.de 

* Diese Stelle wird gefördert vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) im Rahmen des Zukunftsvertrags »Studium und Lehre stärken« (Schwerpunkt 4 – Lehrerbildung).

 

 

Grit Ruhland ist Künstlerin, Dozentin, Fachautorin und Kuratorin, lebt in Ostthüringen und Leipzig. Sie studierte an der HfBK Dresden Skulptur- und Raumkonzepte und wurde ebenda anschließend Meisterschülerin von Prof. Martin Honert. Ihre künstlerische Arbeit basiert auf einem konzeptionellen Ansatz und umfasst Projekte in den Bereichen Community Arts, Public Art, Sound Art und Interaktion mit wissenschaftlichen Instituten und Themen. Stichworte sind Kognition, Raum, Technologie, Landschaft und Partizipation. Ihr besonderes Interesse gilt dem Umweltverhalten, den Auswirkungen des Bergbaus und dem nuklearen Erbe. Sie promovierte über die Auswirkungen des Uranbergbaus auf die Landschaft Ostdeutschlands an der Bauhaus-Universität Weimar. Ihre Arbeit ist im Kunstfonds der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vertreten.

Seit 2024 ist sie künstlerische Mitarbeiterin der Professur Kunst und ihre Didaktik der Fakultät Kunst und Gestaltung

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soundcloud.com/etfa

Akademische Positionen

  • 2024 Lehrauftrag an der Uni Regensburg, Lehrstuhl „Public History“: Juliane Tomann
  • 2021 - 2024 Lehrauftrag am Lehrstuhl Darstellungslehre, Fachbereich Architektur, Technische Universität Dresden
  • 2020 Freie Mitarbeit am Wismut-Zeitzeugenprojekt der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und der Humboldt-Universität Berlin
  • 2010 - 2013 Lehrauftrag am Institut für Kunst- und Musikwissenschaften, am Lehrstuhl für Kunstpädagogik, Technische Universität Dresden
  • 2007 - 2009 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für „Darstellen und Gestalten“, Fachbereich Architektur, Bergische Universität Wuppertal

Gremien und Vereine

  • Seit 2021  Sachverständige/Beirätin für Kunst im öffentlichen Raum & Kunst am Bau, Stadt Leipzig
  • Seit 2021  Stellvertretende Vorsitzende des Landesverbands Bildende Kunst Sachsen e.V., (Vorstandsmitglied seit 2011)
  • Seit 2018  Mitglied der Nuclear Culture Research Group, angebunden an Goldsmiths College, University of London und The Arts Catalyst
  • 2014 - 2016  Beirätin der Kulturstiftung des Freistaat Sachsen
  • Seit 2013  Beteiligung am Umweltkreis Ronneburg
  • 2010 - 2013  Vorstandsmitglied des Künstlerbund Dresden
  • 2010 - 2012  Mitglied von „geh8 kunstraum und ateliers e.V.“ Dresden
  • 2010 - 2012  Gründerin und Organisatorin des U-Bahn-Geräusch-Chors Berlin (für „U10 – Von hier aus ins Imaginäre und wieder zurück“, NGBK)
  • 2009 - 2011  Fachpartnerin für das Stadtteilforum IDEE 01239 e.V., Dresden
  • 2007 - 2009  Sendungen im Freien Radio Dresden – ColoRadio
  • 2005 - 2009  Mitglied des Künstlerforums 7.Stock Dresden

Grit Ruhlands Profil als Künstlerin speist sich aus einer Vielfalt von Interessen und Kompetenzen, für die mehr als zwei Jahrzehnte kontinuierlicher, spartenübergreifender und internationaler künstlerischer Tätigkeit ebenso relevant sind wie pädagogische, organisatorische, publizistische und wissenschaftliche Aspekte. Dennoch bleibt für sie die sinnliche Erfahrung die Grundlage künstlerischer Arbeit. Ihre Arbeit als Dozentin hat sie darin bestärkt, dass es wichtig ist, Studierende in ihrer Arbeit mit physischem Material zu begleiten, zeichnerische Fähigkeiten zu fördern und die Sensibilität für auditive Bereiche (weiter) zu entwickeln. Handwerkliche Techniken, die Wirkung von Materialien, die Verwendung von Fundstücken - all das sind wesentliche Bestandteile des künstlerischen Ausdrucks. Nicht nur die Arbeit mit den Studierenden, sondern auch partizipatives Arbeiten und kulturelle Bildung sind Teil ihrer künstlerischen Praxis.

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Forschung und Kunst - oder doch künstlerische Forschung? In diesem verhältnismäßig jungen Arbeitsfeld u.a. der Bildenden Kunst sind vielversprechende Ansätze in der Welt, die in der Multikrise steckt. Natürlich ist es nicht vorwiegend die Aufgabe der Kunst diese zu lösen - aber einen Beitrag kann sie zu gesellschaftlichen, kulturellen oder naturwissenschaftlichen Themen vielleicht doch leisten.

Der Philosoph Nelson Goodman weist in „Sprachen der Kunst“ daraufhin, dass es sehr unterschiedliche Antworten auf die Frage nach dem „Wert der Kunst” geben könne vi. Eine sei, dass die Kunst „als universelle Dienerin der Menschheit gefeiert“ werde, wenn sie, wie er inspöttischem Ton bemerkt, „den Wissenschaftler scharfsinninger, den Kaufmann schlauer [mache] und die Straßen [...] von jugendlichen Delinquenten frei“ halte und sie „fürs Überleben, für Eroberung und Gewinn“ rüstevii. Die andere Position aber laute, dass der Mensch symbolisiere, weil er Mensch sei, „auch wenn keine Notwendigkeit besteht, einfach, weil [...] es solchen Spaß macht“viii. Eine dritte Sichtweise sei, den Menschen als soziales Wesen zu betrachten, der auf Kommunikation im gesellschaftlichen Umgang angewiesen ist – Kunst existiert demnach „weil kein Mensch eine Insel ist, und [sie] sorgt dafür, daß keiner eine wird“*.

(*Nelson Goodman, Sprachen der Kunst: Entwurf einer Symboltheorie, übers. von Bernd Philippi, Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft , 1968- 1304 (Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1997), 237)

LBK Sachsen - Künstlerische Forschung: Methode, Strategie, Wirkung - Dokumentation zum 5. erweiterten Fachtag 2022

LBK Sachsen - Jahresmagazin 2021 -No.9 Künstlerische Forschung

Vorträge und Konferenzbeiträge

  • 2024. Vom Index zum Symbol? Zeichen des ostdeutschen Uranbergbaus, Deutsches Bergbaumuseum Bochum, „Wert der Vergangenheit“
  • 2023. "Radiant Billiance and Ignorance. Relicts of Soviet nuclear industry" at "Fragments, Traces, Memories - Czech Academy of Sciences, Prague
  • 2023. „Metabolic Sublime“, Nuclear Roundtable, Matadero Madrid
  • 2022. „Nuclear Gates“, zur „Tracing & dwelling in post-anthropocentric landscapes“,  Ralsko, Sociologický ústav, Akademie věd ČR Prag
  • 2021. „Out of the ground, into the ground: Challenge Nuclear heritage“, Online-Gespräch mit dem Nuklearhistoriker Robert Jacobs, Hiroshima Peace Institute
  • 2021. geLandschaf(f)t Artist Talk zum Symposium „Zeit.Raum.Land” im Offspace Kaisitz
  • 2020. „Down to earth. Artist talk with Grit Ruhland & Natalia Lisova” Online-Vortrag im Rahmen der Deutsch-Ukrainischen digitalen Residency „Two Roots”
  • 2019.  „Uranbergbau und kulturelle Praxis“, „Zukunft gestalten“, WISSYM 2019, Chemnitz
  • 2019. „Awesome terra“, Konferenz „Mobile Soils“ by TETI-Group, Züricher Hochschule der Künste [Schweiz]
  • 2018. „Uranium Mining in Europe“, Nuclear Culture Symposium, Goldsmith University of London [GB]
  • 2018. „What art can tell about modified environmental systems“, ICARD/IMWA Conference, Pretoria [Südafrika]
  • 2016. „Randomness as a Resource“, Open Fields Art-Science-Conference, Riga [Lettland]
  • 2016. „Water from Deep Grounds“ International Mine Water Conference „Mining Meets Water –  Conflicts And Solutions, Leipzig
  • 2014. „Index-Map“, „INTER-FORMAT Symposium on flux of sand and aquatic systems“, Nida Art Colony, Kunstakademie Vilnius [Litauen]
  • 2013. „Master's Spring (Herrenquelle)“, Beitrag zur Internationalen Online-Konferenz „Water-Wheel“ anlässlich des Weltwassertags

Publikationen (Auswahl)

  • Grit Ruhland. 2023. „Nuclear Portals. An artistic research project in motivation, methods and other insights“. In Approximating Borders: Artistic Research in Practice, 130. Budapest: Hungarian University of Fine Arts, Budapest.
  • „3,000 Years of Apocalypse. Ambivalent Relations Between Mining and Culture with Particular Regard to Uranium“. In Mobile Soils, herausgegeben von Anne-Laure Franchette, Gabriel N. Gee, und Jose Caceres Mardones. Teti Press, 2021. S. 21-28 
  • „Wie man eine künstlerische PhD-Arbeit anfertigt.” Grit Ruhland in Jahresmagazin des Landesverband Bildende Kunst Sachsen e.V. Dresden, 2021, S.45-49
  • „Uranbergbau und kulturelle Praxis: zwischen Repräsentation, Konsolidierungsprozessen und Wissensproduktion“. In Zukunft gestalten: Langzeiterfahrungen und Innovationen in der Bergbausanierung - Shaping the future: Long-term experiences and innovations in mine remediation, Chemnitz: Wismut GmbH, 2019, S. 73–86
  • „What Art Can Tell About Modified Environmental Systems”. In: Risk to opportunity: 11th ICARD/IMWA/MWD Conference 2018: Pretoria, South Africa, 10-14 September 2018. Red Hook, NY: Curran Associates, 2019, S. 1117-1123
  • „Waters of Deep Ground: Mine Water and Emotions”. In: Mining meets water - conflicts and solutions: IMWA 2016 in Leipzig, Germany, July 11-15, 2016, Freiberg: Technische Universität Bergakademie, 2016, S. 78-84
  • „Indexmap”. In: NIDA ART COLONY LOG, „Techno-Ecologies“, Vilnius Academy of Arts, 2014, S. 63-69
  • „Die Realität im Griff. Réalité sous contrôle”. In: Anne Sauvageot, Xavier Bouju, Xavier Marie, "Images et mirages @nanoscales", Verlag Hermann, Paris 2011, S. 55-63