Kein Instrument weint so schön wie die Duduk

Collage, Tilman Böhnke, 18 min, 2023

Wegen ihres weichen, schwebenden Klanges wird die Duduk bisweilen als das »emotionalstes Instrument der Welt« bezeichnet. Mit seiner über 2000 Jahre alten Geschichte gehört das Holzblasinstrument zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Musiker*innen, Enthusiast*innen und Vereine widmen sich dem Erhalt seiner musikalischen Tradition und seiner Überführung in moderne Musik. In Armenien gilt die Duduk als Nationalinstrument, aber ähnliche Formen finden sich auch in anderen Ländern des Kaukasusgebietes wie der Türkei, Aserbaidschan oder Georgien. Bis heute existiert eine Auseinandersetzung darüber, wer den kulturellen Anspruch auf das Instrument erheben kann. So finden sich in der Geschichte der Duduk auch die politischen Konflikte der Region wieder: der Genozid an den Armeniern oder der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt um die Region Bergkarabach. Die Collage »Kein Instrument weint so schön wie die Duduk« widmet sich der Geschichte und der Gegenwart dieses Musikinstruments und beleuchtet die geschichtlichen Hintergründe seiner Heimatregion. 

Großvaters Haus

O-Ton Hörspiel, Elena Zieser und Maria Antonia Schmidt, 38 min, 2011

Es gab riesige Klöße, die nach Seife schmeckten, in der Badewanne verbrachte ein Karpfen die letzten Tage vor seiner Zubereitung und im Glas schwammen die Blutegel für die Rheumabehandlung. Das Haus der eigenen Großeltern ist vertraut. Aber wie war das bei anderen Großeltern? Im O-Ton Hörspiel »Großvaters Haus« erzählen 16 Menschen verschiedener Herkunft und Generation vom Haus ihrer Großeltern. So entsteht das Bild eines fiktiven Hauses samt Großeltern, das kulturelle und zeitliche Grenzen sprengt und vertraut und absurd zugleich wirkt.