In ihrer urbanen Sound-Installation »A City Searches For A Microphone« schickten Ludwig Berger und Alex Pospischil Weimarer Radiohörer im Rahmen der Jahresschau summaery2013 auf eine interaktive Suche nach einem versteckten Mikrofon. Für ihr Projekt erhielten die beiden Absolventen der Bauhaus-Universität Weimar nun eine Anerkennung im Rahmen des diesjährigen Prix Ars Electronica.
Die »Honorary Mention« erhielten Ludwig Berger und Alex Pospischil in der Kategorie »Digital Musics & Sound Art«. Die Jury lobte die Sound-Installation als »ein eindrucksvolles Projekt, das eine immense Komplexität durch ein simples Prinzip erzeugt.« In einer einmaligen Aktion luden die Medienkünstler dazu ein, ein im Stadtraum Weimars verstecktes Mikrofon zu finden, das Umgebungsgeräusche aufzeichnete und an die Radio- und Internetplattform des Campusradios bauhaus.fm übermittelte.
Ausgestattet mit mobilen Radioempfängern und Kopfhörern begaben sich die Radiohörerinnen und -hörer im Rahmen der summaery2013 auf die Suche. Durch das Abgleichen von Umgebungsgeräuschen und denen der Aufnahmequelle wurde das Mikrofon zu einem dritten Ohr, mit dem sich die Teilnehmer zu ihrem Ziel gewissermaßen »vorhören« konnten. Erkannten sie den spezifischen Klangraum der Stadt wieder, konnten selbst erzeugte Geräusche zudem Aufschluss über die eigene Entfernung zum Mikrofon geben.
Der international renommierte Prix Ars Electronica zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen im Bereich Kunst und Kultur und wird seit 1987 im Rahmen des Ars Electronica Festivals vergeben. »A City Searches For A Microphone« war im Rahmen eines Projektes an der Professur Experimentelles Radio unter Betreuung von Prof. Nathalie Singer und am Studio für Elektroakustische Musik unter Betreuung von Robin Minard und Ludger Hennig entstanden. Das interaktive Radio-Hörspiel erhielt ebenso eine lobende Erwähnung im Rahmen der Bauhaus.Essentials 2013, mit denen die besten Arbeiten der summaery geehrt werden. Umgesetzt wurde das Projekt außerdem beim lab.30 Festival in Augsburg und im Leipziger Hörspielsommer.
Eine Videodokumentation von der summaery2013 finden Sie unter:
prix2017.aec.at/prixwinner/24596/
Hintergrund:
Über Ludwig Berger:
Ludwig Berger ist Klangkünstler und Komponist. Er studierte Musikwissenschaften, Kunstgeschichte und Literwaturwissenschaften, sowie Elektroakustische Komposition bei Robin Minard in Weimar. In seinen Arbeiten erkundet er dynamische Beziehungen zwischen Zeit und Ort, Landschaft und Kartierung, Aufnahme und Erinnerung. Er ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Architektur an der ETH Zürich beschäftigt.
Weitere Informationen über Ludwig Berger und seine Arbeiten finden Sie unter:
www.ludwigberger.com
Über Alexander Pospischil:
Alexander Pospischil studierte Theater und Medien, Germanistik und Medienkunst / Mediengestaltung an der Universität Bayreuth und an der Bauhaus-Universität Weimar. Als Klangkünstler und Designer arbeitet er an elektroakustischen Kompositionen, interaktiven und kinetischen Installationen, Smartphone-Anwendungen und Performances. Seine Arbeiten wurden auf vielzähligen Festivals und Ausstellungen in ganz Europa gezeigt.
Weitere Informationen über Alexander Pospischil und seine Arbeiten finden Sie unter: www.alexanderpospischil.de
Jury-Statement:
»A City Searches for a Microphone is an impressive project that produces immense complexity out of a simple principle. Employing nothing but the everyday sounds collected by a microphone, it draws the participants into a compelling interplay of long-term memory, cartographic interpolation, perceptual processes, physical labor, and public interaction. The participants find themselves actively engaged with the work, echoing Huizinga’s Homo Ludens: forcing us to reflect on the important role games play in our social and cultural sphere. The end result is a surprisingly creative use of the sonic environment. It is nothing less than the re-shaping and re-drawing of the urban map by simply participating: the urban landscape is expanded with the addition of a new layer. The work not only remains a vibrant sound installation, but crosses successfully into everyday practice in the spirit of artistic public intervention.«
Für Rückfragen steht Ihnen gern Romy Weinhold, Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Fakultät Kunst und Gestaltung, telefonisch unter +49 / 36 43 / 58 11 86 oder per E-Mail an romy.weinhold[at]uni-weimar.de zur Verfügung.
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