iRRE SPACE ist ein Raum für kunstbezogene Projekte zur Gestaltung sozialer Interaktion und wurde im Wintersemester 2022/23 gegründet. Er befindet sich im Erdgeschoss der Marienstraße 14 als Teil der Ateliers des Fachbereichs Freie Kunst an der Fakultät Kunst und Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar. iRRE SPACE möchte die studentische Ausstellungspraxis im Kontext der zeitgenössischen Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar stärken und die lokale Szene durch die Präsentation von aktueller Kunst in Weimar aktivieren.
iRRE SPACE im Sommersemester 2023
Bevorstehende Ausstellungen im Sommersemester 2023:
ALTERING EGOS (de)
Vernissage am 27. Juni 2023 um 18 h @ iRRE SPACE
Beteiligte Künstler*innen:
Sara Alastuey, Margarida Bolsa, Berta Colomer, Sahrah Feyerabend, Brooks
Major, Mariu Ortiz Merida, Victoria Serrano, organisiert von Margarida
Bolsa, Berta Colomer und Brooks Major
Altering Egos, die Anerkennung eines Selbst, um es dann zu manipulieren.
Die Manipulation ist ein entscheidender Teil des kreativen Prozesses,
bei dem die physische und "mentale" Identität von Dingen und Wesen durch
den Künstler verändert wird und so das Kunstwerk entsteht. Mit
"geistiger" Identität beziehen wir uns auf Saussures Definition eines
sprachlichen Zeichens, wobei das sprachliche Zeichen eine Bedeutung und
einen Signifikanten vereint (1). Visuell konstruiert Joseph Kosuths
Kunstwerk One and Three Chairs (2) dieses Prinzip, die Präsentation eines
tatsächlichen Stuhls (Objekt/Zeichen), die textliche Beschreibung
(Definition) und die visuelle Darstellung als Bild (Signifikant).
Altering Egos konterkariert diese Ordnung. Als Betrachter sind wir an
eine organisierte und praktische Welt gewöhnt, in der alles mit einem
bestimmten Nutzen hergestellt wird, welcher für uns verständlich und
nachvollziehbar ist. Diese Ausstellung verändert dieses Verständnis und
diese Beziehbarkeit, indem sie die Beziehung zwischen der Bedeutung und
dem Signifikanten eines sprachlichen Zeichens manipuliert. Ein Objekt
kann durch seine Form identifiziert, aber nicht durch seine produktiven
Eigenschaften verstanden werden. Das Gleiche gilt für die manipulierten
Ichs der Künstler, die mit menschlicheren Identitäten arbeiten. Sie
können erkannt werden, aber nur als verändertes Ich.
Durch die manipulierten Egos der Künstler wird eine neue Identität
geschaffen. Innerhalb der Ausstellungsraums wird eine visuelle
Konversation hergestellt, bei der die Anwesenheit des Betrachters zu
einem integralen Bestandteil dieses neuen Ichs wird. Die Interaktion
zwischen der Kunst und dem Betrachter katalysiert eine dynamische
Transformation, die die Grenzen zwischen Betrachter und Beobachtetem
weiter verwischt. Die Veränderung der räumlichen Gegebenheiten
ermöglicht eine kontinuierliche Entwicklung dieses manipulierten Ichs
bis zur Schließung der Ausstellung.
(1)
(2)
ALTERING EGOS (en)
Opening on the 27th of june 2023 at 6 pm @ IRRE SPACE
participating artists:
Sara Alastuey, Margarida Bolsa, Berta Colomer, Sahrah Feyerabend, Brooks
Major, Mariu Ortiz Merida, Victoria Serrano, organized by Margarida
Bolsa, Berta Colomer and Brooks Major
Altering Egos, the recognition of a self-hood only to then manipulate
it.
Manipulation is a crucial part of the creative process, where the
physical and "mental" identity of things and beings is altered by the
artist, resulting with it the artwork. By "mental" identity we refer to
Saussure's definition of a linguistic sign, where the linguistic sign
unites a meaning and a signifier(1). Visually, Joseph Kosuth's art work
One and Three Chairs(2) constructs this principle, the presentation of
an actual chair (object/sign), the textual description (definition) and
visual representation as image (signifier).
Altering Egos counteracts this order. As viewers we are used to an
organized and practical world where everything is made with a specific
utility, understandable and relatable to us. This exhibition alters this
understanding and relatability, manipulating the relation between the
meaning and the signifier of a linguistic sign. An object can be
identified by its shape, but not understood by its productive
characteristics. The same goes to the manipulated ego's of the artists
that work with more human identities. They can be recognised, but only
as altered ego.
A new identity is created through the manipulated egos of the artists. A
visual conversation is established within the exhibition walls, where
the viewer's presence becomes an integral part of this new ego. The
interaction between the art and the viewer catalyzes a dynamic
transformation, further blurring the boundaries between observer and
observed. The alteration in the circumstances of the space, allow for a
continuous development of this manipulated ego, until the closing of the
exhibition.
(1)
ia802607.us.archive.org/8/items/courseingenerall00saus/courseingenerall00saus.pdf
(2)
IRRE SPACE IM WINTERSEMSTER 2023/2024
iRRE SPACE ist ein Raum für kunstbezogene Projekte zur Gestaltung sozialer Interaktion und wurde im Wintersemester 2022/23 gegründet. Er befindet sich im Erdgeschoss der Marienstr. 14, als Teil der Ateliers des Fachbereichs Freie Kunst, Fakultät Kunst und Gestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar.
Ziel von iRRE SPACE ist es, die studentische Ausstellungspraxis im Kontext der zeitgenössischen Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar zu stärken und die lokale Szene durch die Präsentation von aktueller Kunst in Weimar zu aktivieren. Im laufenden Semester finden im vierzehntägigen Rhythmus Ausstellungen statt, die im Rahmen der Lehrveranstaltung AAAUSSTELLUNGEN MACHEN MACHEN MACHEN von den Teilnehmenden initiiert und organisiert werden.
Im nächsten Semester wird iRRE SPACE erneut Ausstellungen ausrichten und nimmt Vorschläge von allen Studierenden und Promovierenden der Bauhaus-Universität Weimar entgegen, unabhängig von ihrer Fachrichtung oder Fakultätszugehörigkeit. Die Konzepte können bis zum Ende der Vorlesungszeit des aktuellen Semesters eingereicht werden, um dann nach ggf. positivem Bescheid im darauffolgenden Semester realisiert zu werden. Die Auswahl der Bewerbungen wird von Studierenden der Projektklasse für experimentelle Malerei und Zeichnung verantwortet. Weitere Informationen zur Bewerbung sowie zu den Rahmenbedingungen auf Anfrage: irrespace@gestaltung.uni-weimar.de
Gründungsmitglieder von iRRE SPACE (in alphabetischer Reihenfolge): Margarida Bolsa, Stella Dragovic, Moritz Eggert, Maria Fabricius, Antonia Mang, Mariu Eugenia Ortiz, Victoria Rivero Serrano, Hauke Sören Scholz; organisiert von Roman Liška (künstlerischer Mitarbeiter). Mit besonderem Dank an Prof. Jana Gunstheimer und Katharina Wendler (konzeptionelle Beratung), Kaspar Elias Kimmel, Maria Fabricius und Hauke Sören Scholz (Bauberatung und Durchführung), Moritz Eggert (HiWi), Jasper Venter (logo-design), sowie allen Mitarbeitenden in Verwaltung und Lehre für ihre Unterstützung.
Über iRRE: Institut für regionale Realitätsexperimente
iRRE ist ein künstlerisches Institut, welches Forschung betreibt, die ernsthaft unernsthaft ist. iRRE sind die Ergebnisse, Prognosen, Methoden, die zu untersuchenden Dinge, die Wahl der Mittel und die Orte, an denen geforscht wird. Das Institut ist ein utopischer Raum. Jede/r kann ihn konstituieren, formen und verändern. Es gibt keine unbeugsame Realität.