Erste Woche

Wahrnehmungsübungen

In der ersten Woche wurde viel Wert auf Zeichnung gelegt, aber nicht Zeichnung im herkömmlichen Sinne. Stattdessen wurde frei experimentiert, die bekannten Rahmen wurden aufgebrochen und Neues ausprobiert. Dazu gehörte, mit allen Sinnen zu erleben und das Erlebte nachher als Bild umzusetzen.  

Blind zeichnen

So wiedersprüchlich wie es sich anhört, bei blind zeichnen handelt es sich um sehen! Das Sehen wird bevorzugt, der Gegenstand genausten beobachtet. Der Blick bewegt sich so langsam wie der Stift auf dem Papier, flitz nicht hin und her in Windeseile. Da der Blick allerdings nie aufs Papier geht, werden die Zeichnungen zweitrangig und trotzdem oft von eine beeindruckende Aussagekraft gefüllt, die Essenz des Gegenstands ist zu spüren.

Kontrolle abgeben

Wer macht ein Bild? Der Erzähler oder der Zeichner? Wie kommuniziere ich etwas Erlebtes so das jemand anderes das verstehen kann, und letzendlich auch als Bild umsetzen kann? Was passiert, wenn ich mein Hand "ausleihe"? Wie ist es, jemand anderen blind durch die Stadt zu führen? Was erlebt man mit den anderen Sinnen, wenn die Augen nicht immer zu erst erleben?

Körperverlängerungen

Wenn die Stifte auf unerwartete Stellen des Körpers befestigt werden, verändert sich auch der Ausdruck der Zeichnungen. Je nach Stelle bekommen die Zeichnungen eine expressive Kraft oder einen vorsichtigen, fast nicht sichtbaren Strich. Indem die Kontrolle abgegeben wird, gewinnt man an Freiheit und Möglichkeiten. Das ganze Register an Bewegungen wird plötslich benutzt, nicht nur die feinen, kontrollierten Striche der Hand. Hier setzt nur der eigene Fanatsie Grenzen.