Ich liebe dieses Dorf

Schmuckobjekte (Foto: Nina Lundström)

Elisabeth Günther

SOUVENIR WEIMAR

Gesammelte und zu "Souvenirs" verarbeitete Objekte aus den Ritzen der Pflastersteine Weimars, angebracht an Tafeln.

35 m Garn (Foto: Nina Lundström)

Elke Jänike

Fadenbank 

Reisende halten sich gern in Parks auf. In Weimar jedoch werden im Winter die Sitzflächen der Parkbänke abmontiert und nur Betonquader bleiben zurück. Aus dem Garn von Reise-Nähsets der 5 luxeriösesten Hotels Weimars habe ich eine Sitzfläche nachgesponnen - als Angebot zum Verweilen für die Reisenden des Winters. Die fragile Bank vereint den Komfort jener Hotels mit der Unbeständigkeit der Gefühle von Aufbruch und Bleiben, die bisher jede meiner Reisen begleitet haben.

Filzmantel, Gipsabguss meiner Füsse (Foto: Nina Lundström)

Elisabeth Günther

WO GEHE ICH HIN

Gehäkelte Reisetasche (Foto: Nina Lundström)

Marie Grund

Reisetasche 

Die Reisetasche als eine direkte Form des Reiseberichts: Sie geht mit einem auf die Reise, man trägt sie bei sich, man lässt sie stehen, im Regen oder in der Sonne. Viele Wege durchläuft die Reisetasche und viele Wege beinhaltet sie in Form eines versponnenen Netzes aus Kupfer. Sie lässt den Inhalt durchscheinen und ein Teil einer Reise wird sichtbar. 

Nähkästchen, Licht, Stickerei auf Voile (Foto: Nina Lundström)

Elke Jänicke

STILLE POST 

Seit den 60er-Jahren gehütete Postkartengeheimnisse plaudert das Nähkästchen nun aus. Es interessiert sich nicht für pauschale Reisenotizen über Wetter, Essen und Unterkunft. Preisgegeben werden die ungewöhnlichen Details, Bruchstücke eines anderen Lebens und einer anderen Kommunikationskultur.

Installation (Foto: Nina Lundström)

Kristin Wagner

Ohne Titel

20 grüne Stofftaschen hängen an der Wand, die gesammelte Reisegeschichten von 20 verschiedenen Zielorten beinhalten.

Stahl, Beton (Foto: Nina Lundström)

Nico Köhler

Startbalken einer Skisprungskanze (Modelle) 

Es handelt sich um zwei Modelle des Happle-Balken in Originalgröße für den Öffentlichen Raum. Mit dieser Arbeit übertrage ich ein Prinzip aus dem Skisprung in den Alltag. Die Ziele des Skispringers reduzieren sich hierbei auf einen guten Sprung, was ich gleichsetze mit einem Schritt, der richtig gesetzt werden will. Auf diese einzelnen Schritte, meine Tagesziele, will ich mich konzentrieren. Jeden Morgen will ich mich darauf auf meine Tagesaufgaben ausrichten, bevor ich die Werkstatt betrete.

Aquarelle (Foto: Nina Lundström)

Friederike Bußejahn

Schlesien - Fragen und Antworten 

Ich möchte nach Schlesien reisen, in die Heimat meiner Mutter, die von dort als Kind vertrieben wurde. Meine Recherche zu diesem Thema wurde zu einem Sog, den ich nicht zu erklären weiß und dem ich mich nicht entziehen kann. Grabesdunkle Stellen wurden erhellt, historische und individuelle. Das von meinem Onkel Albrecht Schnitzer verfasste schlesische Schlaflied „Pimmerle kummoke“ fließt als Tonmaterial in die Sequenz ein.

Fotocollage (Foto: Nina Lundström)

Josephine Bauer

SON-AH / So nah. Zwei Geschichten.

Jeden Tag begegnen mir so viele Worte, wenn ich unterwegs bin in den Straßen. Apui. Wean. Efar. Tölat, halku, iken. Werd, apdo, sömi, efan, aslam. Das sind alles Autokennzeichen. Ich entdeckte, dass sie Geschichten erzählen. Dies ist jene, die ich fand, in und zwischen Erfurt und Weimar, eine Liebesgeschichte.

C-Print, Leuchtkasten (Foto: Nina Lundström)

Robert Verch

Schmutzpatrone 

Erleuchtung in Unkraut und Ruinen. In verfallene Gebäude wurden Schutzpatrone von Wanderern und Pilgern gezeichnet. Die Heiligen, Gertrude von Nivellis, Alexius von Edessa und Sankt Georg wünschen dem Betrachter Glück und Segen auch auf Abwegen.

Tuschzeichnungen (Foto: Nina Lundström)

Michael Bosse

Gewölk/Wellenschaum/Fabelwesen 

Leonardos rätzelhaftes Skizzenbuch, dass er seinem Schüler vermachte, enthält zahlreiche Studien und Zeichnungen künstlerischen, technischen sowie wissenschaftlichen Nutzens. Die Zeichnungen wurden digital bearbeitet und dann stark vergrößert mit schwarzer Tusche auf mehrere großfomatige Kartons reproduziert. Es handelt sich also tatsächlich um gezeichnete Zeichnungen - das Zitat eines großen Meisters.

45 Glasflaschen mit Wasser aus der Ilm/Zorge (Foto:Nina Lundström)

Elisabeth Günther

DIE MEHRZAHL VON HEIMAT 

45 gesammelte Glasflaschen mit Wasser aus der Ilm / Zorge befüllt

Flüsse sind immer in Bewegung, sie sind „Transportunternehmen“, Treibgut wird mitgerissen und angeschwemmt, das Wasser ist frei und in einem Kreislauf unterwegs, alles scheint hier miteinander verbunden. Eine Flasche als formgebendes Gefäß dient dazu, Flüssigkeiten von Ort zu Ort transportieren zu können. Kisten gewährleisten einen relativ sicheren Transport, werden zum Einlagern benutzt, als Geschenkverpackung, verhindern ein selbstständiges Bewegen weitgehend, lassen sich stapeln und verschicken.

Installation (Foto: Nina Lundström)

Anna Gänßler / Elisabeth Guenther

Grenzgang

Am 04. 01. ‘08 starteten A. und E. eine Umrundung Weimars. Zu Fuß - von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang - auf einer selbst ausgewählten und zuvor in zwei identische Karten eingezeichneten Grenze. Am Ausgangspunkt zur gleichen Zeit gestartet, ging jede von ihnen allein. A. nach Osten und E. in die entgegengesetzte Richtung. Während der Tour nahmen sie kleine Interventionen auf dem Weg vor. 

Was ist Weimar? Mythos, Kulturstadt, Klassiker, Kleinstadt in Thüringen, Heimat, Arbeitsort, Vergangenheit, Zukunft, ein weißer Fleck auf einer Karte?  A. und E. erfuhren diese Stadt aus der Ferne und sahen Berge, Hügel, Felder und Wege, Bäume und Flüsse, Straßen und Häuser, Menschen und Tiere. 

Objekt, Zeichnung (Foto: Nina Lundström)

Nina Schmidt

Ohne Titel

Während ihres alltäglichen Pendelns zeichnet Nina Schmidt ununterbrochen. Entlang der Bahnlinie zeichnet sie Menschen und Landschaft mit einer kontinuierlichen Linie auf langen Papierbahnen. Sie zeichnet um Verbindungen zwischen den Reisenden zu schaffen, die normalerweise ihr Alleinsein pflegen. Eine Zeichnungsrolle ist an der Wand montiert, auch im Arbeitskoffer ist eine Rolle bereit, neue Reiseeindrücke zu dokumentieren.

Buntstift auf Papier (Foto: Nina Lundström)

Ferienorte

In seiner zweiten Zeichenserie hat Robert Verch an seinen Urlaubsorten nur das gezeichnet, was er tatsächlich selber gesehen hat: ”Unbewegliche Dinge streiften mein Blick öfter und sie werden dementsprechend ausgearbeitet. Von einem flüchtigen Moment bleibt oft nur ein Detail, eine einzelne Linie, die mitunter schon im nächsten Augenblick von der nächsten überlagert wird.” 

Buntstift auf Papier (Foto: Nina Lundström)

Robert Verch

Wo gibt´s hier was zu erleben?

Was ist eigentlich ein Erlebnis und vor Allem: was ist keins? Muss man sich dafür bewegen oder reicht es, lange genug zu bleiben? Inspiriert durch die Fensterkissen-Kultur einiger Menschen beobachtete Robert Verch tagelang die Situation rund um das Halteverbotsschild außerhalb des Projektraumfensters. Da Nichts los war, entschied er sich fiktive Ereignisse rund um das Verkehrschild zu inszenieren mit Bildern aus dem Fundus des Internets.