Abschlussarbeit von Ralph Kistler im Master-Studiengang "Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien/Public Art and New Artistic Strategies"
Installation, Park an der Ilm, Weimar (2006)
5m x 1m x 2m
Metall, Bronze, Stahlgerüst unter der Wasseroberfläche
Im Herbst 2005 eröffnete in der ehemaligen »Halle der Volksgemeinschaft« des »Gauforums« in Weimar ein neues postmodernes Shopping Center. Seit Frühjahr 2006 werden ankommende Bustouristen über das Welcome-Center im zweiten Stock geleitet, welches als Klein-Italien mit Gipskartonplatten dekoriert ist. Frühere Pläne, auch eine Rialto-Brücke in diese Event-Etage zu integrieren, wurden jedoch aufgegeben. Wenn der erste Kontakt des Touristen mit Weimar aber über ein »falsches« Italienisches Dorf entsteht, verschwimmt die Grenze zwischen kultureller Identität und touristischer Inszenierung. Die Rialto-Brücke hat es geschafft, von den Zeichentischen des Weimar-Atriums zu entfliehen. Auf ihrer Suche nach Italien bleibt sie aber nur eine Kopie der Kopie von Las Vegas und ist zu klein, um jemals eine »richtige« Brücke zu werden. Sie bleibt eine Illusion, eine Heterotopie, die das ewige Verlangen der Deutschen nach dem Lebensgefühl des Südens thematisiert.
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