Zeit: Dienstag 29. Juni 2021, 17:00 Uhr

Ort: online in BBB im PhD Room (uni-weimar.de)

Vortrag von Prof. Dr. Michaela Ott (Hochschule für Bildende Kunst Hamburg) Philosophin

„ ... Wie ich behaupten möchte, führt ein Denken in Begriffen der Affizierung aus individuellen Einschnürungen und einem Engdenken der Welt heraus. Sie öffnen den Blick auf ein vielfältiges und nicht kausales Wechselgeschehen, von welchem hervorgebracht zu sein als nicht nur menschliches Schicksal erkennbar wird. Sie zeigen unsere, die menschenförmige Empfänglichkeit für Angängnisse. ...“ (…)

„ ...Der Begriff der Dividuation möchte, über die Kritik am Fetischbegriff des ökonomisch interessierten Individuums hinaus, auf die zwangsläufige und lebenskonstitutive Teilhabe der Person an höchst unterschiedlichen „Anderen“ verweisen. Im biologischen Bereich sind das Viren und Bakterien ebenso wie ökologische Umwelten, im sozialen Bereich die gesellschaftlichen Akteur:innen, auf welche die Einzelperson im Sinne ihres Gedeihens sprachlich, affektiv, mental und lebenspraktisch angewiesen ist…“

Aus: Michaela Ott „Affizierung, auch in der Kunst“ 2020

Biographie:

Michaela Ott | Philosophin, Filmwissenschaftlerin, Übersetzerin | seit 2005 Professorin für Ästhetische Theorien an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg | Arbeitsschwerpunkte: Poststrukturalistische und (post)koloniale Philosophie, Ästhetik und Politik, Ästhetik des Films, Theorien des Raums, der Affizierung und Dividuation, Fragen des Kunst-Wissens und der Biennaleforschung.

Öffentlicher Vortrag im Rahmen des Kunst-Projektmoduls (Francis Zeischegg)
„on my way... perception instruments and experiments”