Fachexkursion für Höhentaugliche
Eine Studie des Deutschen Institutes für Urbanistik stellt deutschen Verkehrswegen auf kommunaler Ebene ein schlechtes Zeugnis aus und verdeutlicht den vorhandenen Sanierungsstau.
Laut Bundesverkehrsministerium leiden 4000 Brücken unter diesem Sanierungsstau. Betroffen ist auch die Itztalbrücke, eine Eisenbahnüberführung in Oberfranken. Dorthin führte am 16. November 2023 die vorlesungsbegleitende Exkursion im Rahmen des Master-Moduls „Materialien und Technologien für den Bautenschutz und die Instandsetzung“.
Die von Rissen durchzogenen Brückenpfeilerköpfe werden derzeit gemäß den Richtlinien des DAfStb und der ZTV-ING instandgesetzt. Zum Zeitpunkt der Exkursion war die Rissverpressung bereits abgeschlossen und die Pfeilerköpfe wurden rissüberbrückend mit einem Oberflächenschutzsystem beschichtet. Da diese Beschichtung eine visuelle Abschätzung der Rissbreitenänderungen verhindert, wurden alle Pfeilerköpfe mit faseroptischen Sensoren bestückt, um die Dokumentation der Rissbreitenänderungen und Analysen zum Tragverhalten zu gewährleisten.
Für die Exkursionsteilnehmer*innen wurde das Erreichen der Pfeilerköpfe zu einer echten Herausforderung. Nur über einen Bediensteg unterhalb der eigentlichen Fahrbahn konnten die erfolgten Sanierungsmaßnahmen begutachtet werden. Besonderer Nervenkitzel verbreitete sich immer dann, wenn ein ICE mit 300 km/h über die Brücke fuhr.
Die Exkursion ermöglichte und betreute Dipl.-Ing. Stefan Kraska von der MARX KRONTAL PARTNER GmbH (MKP) in hervorragender Art und Weise. Martin Schnellhardt von der Deutschen Bahn unterstützte die „Open-Air-Lehreinheit“.