Latest news

Marco Fedior (l.) und Karsten McFarland präsentieren die aktuellen Arbeiten der Professur sowie im Speziellen die Forschung zu mikroskopischen Verkehrsmodellen. (Foto: BKfotofilm Würzburg)
Drohnenaufnahme des Gothaer Platzes in Erfurt mit ermittelten Angaben zu Fahrzeugen, ihren Geschwindigkeiten und Fahrtwegen (Screenshot: Marco Fedior)
Visualisierung der Verkehrsströme auf Grundlage einer Drohnenaufnahme des Gothaer Platzes in Erfurt (Screenshot: Marco Fedior)
Published: 11 June 2025

Hohe Datenqualität für exaktere Verkehrsmodelle

Beim PTV-Anwendertreffen 2025 in Würzburg (21.–22. Mai) präsentierten Marco Fedior und Karsten McFarland von der Professur für Verkehrssystemplanung aktuelle Arbeiten zum Forschungsknoten Gothaer Platz in Erfurt. Im Mittelpunkt ihres Vortrags „Forschungsknoten – Datenversorgung Mikrosimulation“ stand die Frage, wie hochaufgelöste Verkehrsdaten für die Kalibrierung mikroskopischer Verkehrsmodelle nutzbar gemacht werden können.

Das Vernetzungstreffen brachte Vertreter*innen aus Wissenschaft, Verwaltung und Planung aus dem deutschsprachigen Raum zusammen, um sich über neue Entwicklungen in der Verkehrsmodellierung und Simulation auszutauschen.

Karsten McFarland stellte die Arbeitsschwerpunkte der Professur sowie die Einbindung des Forschungsknotens in das europäische Netzwerk des European Digital Innovation Hub Thuringia (EDIH Thuringia) vor.

Marco Fedior präsentierte Ansätze zur Erfassung und Aufbereitung von Fahrzeugtrajektorien, die mithilfe von Drohnen und KI-gestützten mobilen Videodetektionssystemen erhoben werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen, oft stark aggregierten Verkehrsdaten ermöglichen diese Systeme eine zeitlich und räumlich hochaufgelöste Erfassung einzelner Fahrzeugbewegungen. Diese hohe Datenqualität ist entscheidend, um reale Fahrverläufe, Abbiegebeziehungen oder Beschleunigungsverhalten präzise abzubilden – und so Simulationen fundiert kalibrieren zu können.

Die zugrundeliegenden Verfahren gewinnen mit dem Fortschritt KI-basierter Videoauswertung zunehmend an Bedeutung – insbesondere für die Entwicklung von intelligenten Verkehrsmanagementlösungen (ITS), die auf feinräumige, verhaltensbasierte Planungs- und Steuerungsansätze angewiesen sind.

Am Forschungsknoten Gothaer Platz steht dafür ein breites Spektrum an Verkehrs- und Umweltsensorik zur Verfügung – von kommunaler Detektion über mobile Video- und Drohnensysteme bis hin zu Schnittstellen für Echtzeitdaten und Simulationsumgebungen.

Die Forschung erfolgt im Rahmen der interdisziplinären Forschergruppe EMI-V – Emissionsminderung im Verkehr, die innovative Ansätze zur Verknüpfung von Fahrverhalten, Simulation und Emissionsbewertung entwickelt.

Der Forschungsknoten Gothaer Platz dient damit als Reallabor für eine datenbasierte, zukunftsfähige Verkehrsplanung – an der Schnittstelle zwischen realer Mobilität und digitaler Simulation.