Einblick in die Beprobung von Grau- und Schwarzwasser
Mit dem Forschungsprojekt ANCHOR soll einen Beitrag für die wasser- und energiesensible Gestaltung von Stadtquartieren geleistet werden. Grundlage bildet die separate Bewirtschaftung unterschiedlicher häuslicher Abwasserteilströme, die in ANCHOR einer umfassenden Analytik unterzogen werden.
In den vergangenen Jahren konnte die Wissensbasis über häusliche Abwasserteilströme umfangreich erweitert werden. Sowohl über das Volumen als auch die stoffliche Charakterisierung entstanden in zahlreichen Forschungsarbeiten wichtige Erkenntnisse, die zu einem nachhaltigeren Umgang mit Abwasser beitragen. Als Datengrundlage fungierten jedoch überwiegend kleinteilige Erfassungsorte. Im Sinne von stadtquartiersübergreifenden Bewirtschaftungskonzepten soll im Forschungsprojekt ANCHOR nun mehr über die Charakteristik von Grau- und Schwarzwasser auf Quartiersebene gelernt werden. Hierfür wurde seitens der Bauhaus-Universität Weimar in Abstimmung mit den beteiligten Projektstandorten ein umfassendes Untersuchungskonzept erarbeitet. Dieses soll die Qualität genommener Abwasserproben sicherstellen und die Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Probenstandorte ermöglichen. Im Mittelpunkt der Untersuchung Stehen u.a. typische abwasserwirtschaftliche Parameter, Mikroschadstoffe und Mikroplastik. Zudem soll mehr über hygienische Aspekte von Grau- und Schwarzwasser erfahren werden. Hierfür werden an allen Projektstandorten regelmäßig Proben genommen, um unter anderem die Belastung mit antibiotikaresistenten Bakterien und Antibiotikaresistenzgenen in Grau- und Schwarzwasser zu untersuchen. Die vergleichende Betrachtung verbessert nicht nur die Datengrundlage, sondern erlaubt auch Rückschlüsse auf die Wirksamkeit unterschiedlicher Behandlungsverfahren.