Der an der Professur Entwerfen und komplexe Gebäudelehre betreute Entwurf von Tim Märtens »Eine entwerferische Untersuchung zum künftigen Schulbau am Beispiel der Grundschule am Lene-Voigt-Park in Leipzig« hat für eine neue Grundschule in der wachsenden Stadt Leipzig ein Stadthaus entworfen, das sich als öffentlicher Bau im städtischen Kontext verankert. Entsprechend der heutigen schulischen Bedürfnisse für unterschiedliche Unterrichtsformen schafft der Entwurf verschiedene Lernzonen, die wechselnde Arbeitsformen und Gruppengrößen ermöglichen. Die drei Funktionen, bestehend aus Schule, Sporthallen und Hort, werden in zwei Baukörper aufgeteilt. Der Entwurf zeigt ein variantenreiches Grundrissgefüge und detailreich ausformulierte Raumsequenzen.
Aus der Jurybegründung zu »Eine entwerferische Untersuchung zum künftigen Schulbau am Beispiel der Grundschule am Lene-Voigt-Park in Leipzig«:
»[…] Auf hohem Niveau wird differenziert und detailliert entworfen, wobei sich Orte des Verweilens in ihrer Atmosphäre wohltuend von Erschließungsflächen unterscheiden. […. ] Notwendige Funktionsabläufe werden reibungslos organisiert und die graphische Darstellung überzeugt. Kurz: Ein rundum gelungener Entwurf!« Zudem überzeugte die Ernsthaftigkeit, mit der das Raumprogramm durchgearbeitet wurde und wie sich gleichsam Strenge und spielerische Leichtigkeit in der Gestaltung die Hand reichen.
Barbara Herschel, Kaspar Jamme und Justus Schweer haben in ihren drei individuellen Arbeiten unter dem gemeinsamen Titel »Radius 1-3«, betreut von der Professur Entwerfen und Wohnungsbau, an verschiedenen Standorten untersucht, wie Gebäude für Wohnen und Arbeiten in der Zukunft bestehende innerstädtische, periphere und ländliche Gebiete ergänzen und verdichten können.
Für Kaspar Jamme ist das Dragonerareal/Rathausblock in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg Ausgangspunkt der Überlegungen zur Verdichtung in der Stadt. Sein Entwurf setzt sich aus zwei zueinander versetzten Gebäuden zusammen, die den hofartigen Zwischenraum der ehemaligen Pferdeställe einer Kaserne gliedern und dabei in Dialog mit der Umgebung treten. Der besondere Charakter des Dragonerareals soll durch die koexistente Verbindung von Menschen, Natur und Technik in die Gebäude aufgenommen werden.
In Justus Schweers Entwurfsgebiet Dahlewitz fehlt es an einer Nutzungsmischung von Arbeiten und Wohnen, Öffentlichkeit und Privatheit. Entsprechend aktivieren die Funktionen im Erdgeschoss seines Entwurfs die umliegenden Freiflächen als Freizeitflächen, Parkplätze, Werkhof oder Naturreservoir. Die aufgeständerten Wohnebenen staffeln sich räumlich von einer zentral gelegenen, künstlichen Stadtebene mit Gewächshäusern und Waschräumen in Richtung der privaten Individualräume an den Außenfassaden.
Barbara Herschel zeigt die Qualitäten des brandenburgischen Dorfes Neuhof auf und ergänzt diese um einen zentralen, durchmischten Ort, der öffentlich zugänglich ist. Ihr Entwurf aus drei unterschiedlichen, sich zu einem Ensemble verbindenden Gebäuden, spannt eine belebte Hofsequenz von der Dorfstraße in die Tiefe des Grundstückes auf. Das letzte Gebäude überwindet die klare Kante zwischen kultiviertem Garten und Landschaft – Gebäude und Natur gehen eine Koexistenz ein. Wohn- und Arbeitsräume verzahnen sich nebeneinander, über die Geschosse und den Hof hinweg.
Für die drei Absolventen an der Professur Entwerfen und Wohnungsbau entstand die Anregung zur Beschäftigung mit ihrer Bachelorthesis im Rahmen des von der Professur im Wintersemester 2018/19 angebotenen Thesis-Studios »60:40« zur Entwicklung von exemplarischen Gebäudetypologien für Wohnen und Arbeiten auf dem Dragonerareal/Rathausblock in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg.
Aus der Jurybegründung zu »Radius 1-3«:
»[…] Insgesamt bieten die Entwürfe an den drei unterschiedlichen Standorten viele Denkanstöße zur Frage, wie die politisch angestrebte Gleichwertigkeit der Lebensräume in der Stadt und auf dem Land tatsächlich erreicht werden kann.«
Insgesamt waren 57 Arbeiten von sechs mitteldeutschen Hochschulen in dem Wettbewerb eingereicht worden, der von vier Landesverbänden des BDA Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg gemeinsam ausgelobt wurde. Die Jury vergab in diesem Jahr fünf Preise sowie zwei Anerkennungen. Mit der Auslobung des Studienpreises möchten die Landesverbände des BDA dazu beitragen, den Dialog zwischen Ausbildung und Praxis zu intensivieren, und die baukulturellen und berufspolitischen Aktivitäten des BDA an den Hochschulen vermitteln.
Die Preisverleihung findet statt am 20. September 2019 im Konrad Wachsmann Haus in Niesky.
David Wendelin Freeman (FH Erfurt)
THINKING INSIDE THE BOX
Barara Herschel / Kaspar Jamme / Justus Schweer (Bauhaus-Universität Weimar)
Radius 1-3
Lucas Klinkenbusch (TU Dresden)
Sennerei Chiemgauer Alpen
Tim Märtens (Bauhaus-Universität Weimar)
Eine entwerferische Untersuchung zum künftigen Schulbau am Beispiel der Grundschule am Lene-Voigt-Park in Leipzig
Konstantin Taraba (HTWK Leipzig)
Angolo di Acciaio
Außerdem wurden zwei gleichwertige Anerkennungen á 250,00 € an folgende Arbeiten vergeben:
Miriam Reihl (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle)
Oasen in Beton
Anna Sachs (FH Potsdam)
Urania³
Link zum Konrad Wachsmann Studienpreis: https://www.bda-sachsen.de/2019/05/skw2019/
Einladung zur Preisverleihung am 21. September 2019
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
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