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Campus der Bauhaus-Universität Weimar mit Van-de-Velde Bau und Hauptgebäude (Bauhaus-Universität Weimar, Thomas Müller)
Published: 25 May 2022

Die digitale Gegenwart und Zukunft erforschen: Drei neue Tenure-Track-Professuren an der Fakultät Medien

Das Digitale durchdringt alle gesellschaftlichen Bereiche – von der Arbeit bis zur Freizeit, vom Gesundheitswesen bis zur Klimaforschung, von der Bildung bis zur Unterhaltung. Die Voraussetzungen und Auswirkungen dieser Entwicklung erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Fakultät Medien auf innovative Weise.

Zukünftig will die Fakultät ihre drei Fachbereiche Medienwissenschaft, Medieninformatik und Medienmanagement noch stärker vernetzen. Dafür greift sie unter anderem auf das Mittel der Nachwuchsförderung zurück. Über das Tenure-Track-Programm von Bund und Ländern sowie das Thüringer Landesprogramm zur Unterstützung der Digitalisierung im Hochschulbereich schafft sie drei neue, interdisziplinär ausgerichtete Juniorprofessuren. Diese bieten zugleich einen attraktiven, planbaren und transparenten Karriereweg zur Vollprofessur.

 »Der Begriff der ›Digitalisierung‹ greift in vieler Hinsicht zu kurz. Dennoch verweist er auf eine aktuelle Entwicklung, die sich quer durch alle gesellschaftlichen Bereiche zieht«, so Prof. Dr. Henning Schmidgen, Dekan der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar. »Dem wollen wir Rechnung tragen und haben drei neue Juniorprofessuren eingerichtet, die an hochaktuellen digitalen Themen forschen und sie in die Lehre einbringen.«

Juniorprofessur »Digitale Kulturen«

Angesiedelt im Fachbereich Medienwissenschaft, wird die Juniorprofessur »Digitale Kulturen« zukünftig die Fachbereiche Medieninformatik und Medienwissenschaft stärker miteinander verbinden. Dr. Sabine Wirth, die die Juniorprofessur seit Beginn des Sommersemesters 2022 innehat, beschäftigt sich in ihrer Forschung mit den Veränderungen von Medien- und Alltagskultur durch digitale Technologien. In der Auseinandersetzung mit der Geschichte und Theorie des Personal Computing und dessen Weiterentwicklung zum Mobilen Computing sowie zu Formen des Ubiquitous Computing, also der Rechnerallgegenwart, verfolgt die Professur insbesondere die Frage, wie sich an, mit und durch Schnittstellen algorithmische Prozesse mit menschlichen Praktiken verschränken und dabei neue Medienästhetiken hervorbringen. Ziel der Professur ist es auch, in Kooperation mit dem Fachbereich Medieninformatik an der Weiterentwicklung des Methodenspektrums der Medienwissenschaft zu arbeiten und den Einsatz von digitalen Forschungswerkzeugen zu erproben und kritisch zu reflektieren.

Juniorprofessur »Digitale Ökonomien«

Die neue Juniorprofessur »Digitale Ökonomien« ist an der Schnittstelle der Fachbereiche Medienmanagement und Medieninformatik verortet. Den Gegenstandsbereich der Juniorprofessur bildet die Auseinandersetzung mit den volkswirtschaftlichen Auswirkungen und Implikationen von digitalen Plattformen und digitalen Geschäftsmodellen. Ebenfalls seit 1. April 2022 verstärkt Jun.-Prof. Dr. Jürgen Rösch die Fakultät Medien. Im Fokus steht für ihn die Untersuchung von Netzwerkeffekten, der Datenökonomie und des Verhaltens von Marktteilnehmenden in einer digitalisierten Welt. Die Juniorprofessur hat es sich zum Ziel gesetzt mit praxisorientierter Forschung und Lehre Möglichkeitsräume am Übergang zum Web aufzuzeigen und so einen Beitrag zur aktiven Gestaltung von solchen Märkten zu leisten.

Juniorprofessur »Computational Social Science«

Den Potenzialen, Gefahren und Auswirkungen großer Datensätze und Algorithmen auf menschliches Verhalten wird sich eine dritte Tenure-Track-Professur widmen, die im Fachbereich Medieninformatik verortet ist. Die derzeit ausgeschriebene Professur soll u.a. den Einfluss von Sozialen Medien auf die Meinungsbildung von Menschen erforschen. Dazu werden Netzwerkmodelle, Simulationsverfahren und psycholinguistische Verfahren angewandt, bei denen große Mengen an Text-, Audio-, Orts- und Bewegungsdaten ausgewertet werden. 

Ab Juni 2022 wird die Lehre an der Fakultät Medien darüber hinaus durch die neu eingerichtete Dozentur »Gesellschaft und Digitalisierung« verstärkt. Sie wird ein breites Lehrangebot zu kulturellen und sozialen, aber auch ökologischen Auswirkungen der zunehmenden Verbreitung digitaler Medientechnologien anbieten sowie die geplante Einrichtung eines Humanities Centers for Digital Transformation unterstützen.

Die Professuren »Digitale Kulturen« und »Digitale Ökonomien« entstammen dem Bund-und-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, bei dem die Bauhaus-Universität Weimar insgesamt acht zusätzliche Juniorprofessuren einwerben konnte. Die Juniorprofessur für »Computational Social Science« wird durch das Landesprogramm zur Unterstützung der Digitalisierung im Hochschulbereich des Freistaates Thüringen gefördert.

 

Weitere Informationen zum Tenure-Track-Programm finden Sie unter: