Profil

Die Professur befasst sich mit der Geschichte und Gegenwart digitaler Kulturen und stellt sich die grundlegende Frage, wie sich gegenwärtige Medienkulturen auf der Basis digitaler Technologien generieren und welche Formen der Interaktion zwischen menschlichen Nutzer*innen und technischen oder algorithmischen Prozessen dabei hervorgebracht werden. Von Interesse ist hier vor allem, wie komplexe Technologien in alltägliche Zusammenhänge gelangen, Teil unseres Medienalltags werden und z.B. über Apps und Plattformen neue Routinen, Körperrelationen und kommunikative Verhältnisse schaffen. Nicht nur die vielbeachtete Transformation des öffentlichen Lebens, der Arbeitswelt oder der Wissenschaft und Forschung steht im Fokus, sondern insbesondere die Transformation der populären Kultur – dessen, was wir als Alltag leben und verstehen. Ausgehend vom Konzept des Interface lassen sich die Schwellen in den Blick nehmen, an denen sich Übersetzungsprozesse ereignen, Daten übertragen, Verknüpfungen hergestellt und Mensch-Medium-Relationen verhandelt werden. Dabei treten zum einen User Interfaces als designte Umgebungen und medienästhetische Formationen hervor, in deren Gebrauch Agency ausdifferenziert wird. Zugleich gilt es, die technischen Infrastrukturen und Interfaces zu adressieren, die auf den ersten Blick nicht explizit zugänglich sind und sich in ihrem Funktionieren eher entziehen.