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Published: 13 July 2021

Bauhaus-Rhythmen. Medien und Organe im Posthumanismus.

Interdisziplinäres Projekt im Rahmen der summaery2021

Dieses Projekt setzt sich mit der These auseinander, dass eine neue „Aufteilung des Organischen“ charakteristisch für die Konfiguration des Körpers im Posthumanismus ist. Wichtige Stichworte in diesem Zusammenhang sind Cyborgs, Prothesen, Organtransplantationen und Implantate. Zur Sprache kommen dabei innovative Ansätze aus Medienwissenschaft, Wissenschaftsgeschichte und künstlerischer Forschung, aber auch konkrete Beispiele für die Auslagerung von Organfunktionen aus dem Körper, vor allem im Bauhaus-Kontext.

Ausgehend von Texten von Bauhausmeistern wie Gertrud Grunow, Wassily Kandinsky, Paul Klee und László Moholy-Nagy werden die Verhältnisse von Biologie und Technologie, von Körper und Technik, von Organ und Medien näher erkundet. Ein Schwerpunkt ist dabei die Frage der zeitlichen Koordination: Wie verhält sich innere und äußere Zeit zueinander, was lässt sich über den Zusammenhang von objektiven und subjektiven Rhythmus sagen? Wie geht Natürliches und Künstliches ineinander über, und wie grenzt es sich voneinander ab?

Zugleich wird die lange Geschichte des Extensions- und Transplantationsgedankens rekonstruiert, der über das 19. Jahrhundert bis in die Frühe Neuzeit zurückreicht. Diese Zusammenführung von Theorie und Geschichte wird die Grundlage für neue Projekte bilden, die Einsichten in die medialen und gesellschaftlichen Kontexte des posthumanen Körpers eröffnen.  

Das Projektmodul bestand neben dem theoretischen, aus einem künstlerisch-praktischen Teil. Für den künstlerisch-praktischen Teil wurden in verschiedenen Übungen ‚Handlungsanweisungen‘ nachvollzogen. So dienten Sätze wie ‚Gehen Sie auf die Straße vor Ihrem Haus und lauschen Sie dem Rhythmus. Zeichnen Sie diesen auf‘, ‚Füllen Sie die Hälfte des Blattes (Ihres Skizzenbuches) mit einer Farbe Ihrer Wahl. Empfinden Sie die Farbe. Machen Sie zu der Empfindung eine Zeichnung‘, ‚Erdenken Sie aus der Zeichnung zum Rhythmus eine Choreografie. Notieren Sie diese.‘ als Inspiration für künstlerische Handlungen. Ein filmisches Werk präsentiert die performativen Ergebnisse der Handlungsanweisung ‚Gehen Sie im Außenraum an einen Ort Ihrer Wahl und vollführen Sie die Bewegungen anhand Ihrer choreografischen Notation. Filmen Sie dies.‘.

Auf der Instagram Seite dieses Projektes finden sich Informationen zum Inhalt des Projektmoduls, sowie Möglichkeiten sich während der Tage der Summaery interaktiv an der Forschung zu ‚Bauhaus-Rhythmen‘ zu beteiligen.

Mitwirkende: Philipp Blumschein, Tea Rosa Böttcher, Tiago Miguel de Sousa, Mohamed Dasuev, Eva Großkopf, Iwona Monika Gustak, Caroline Anne Julia Hesse, Ede Johannes Klaus, Rahel Knobbe, Cornelius Kreuzwirth, Lisa Mai Hoa Labschies, Felizitas Kuhnt, Tabea Michelle Minde, Lisa Richter, Antoine Pascal Röckel, Justine Rohland, Ina Noemi Tscherner, Gina Wietschorke, Lena Michaela Wittlinger