Medien und Organe. Konfigurationen des Körpers im Posthumanismus

John und Mary Gibbon experimentieren mit ihrer Herz-Lungen-Maschine, Philadelphia 1938 (Quelle: Thomas Jefferson University Archives, Philadelphia)

Ziel dieses Projektes ist es, eine historisch fundierte Medientheorie der Organe zu entwickeln. Diese Theorie soll es ermöglichen, die gesellschaftlichen Prinzipien und Prozesse genauer zu begreifen, die für die Konfigurationen des Körpers im Posthumanismus charakteristisch sind. Wichtige Stichworte in diesem Zusammenhang sind Cyborgs, Prothesen, Organtransplantationen und Implantate. In einer Verbindung von innovativen Ansätzen aus Medienwissenschaft und Wissenschaftsgeschichte wird mit der Entwicklung der Herz-Lungen-Maschine in der Medizin des 20. Jahrhunderts zum einen ein konkretes Beispiel für die Auslagerung von Organfunktionen aus dem Körper rekonstruiert. Andererseits wird die lange Geschichte des Extensionsgedankens rekonstruiert, die bis in die Frühe Neuzeit zurückreicht, insbesondere in den Zusammenhang der sog. „Experimentellen Philosophie“. Diese Zusammenführung von Theorie und Geschichte eröffnet neue Einsichten in die medialen und gesellschaftlichen Kontexte des posthumanen Körpers.

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