Forschungsprogramm
Das Kompetenzzentrum Medienanthropologie (KOMA) trieb eine innovative und interdisziplinäre Medienanthropologie voran, in deren Zentrum die Erforschung der Medialität, der Medienbedingtheit und Medienverfasstheit menschlicher Daseinsvollzüge stand. Dabei ist das Konzept der Anthropomedialität forschungsleitend. Anthropomedialität beschreibt mit der Verschränkung von Menschen und Medien ein eigenständiges Drittes, das jeder Unterscheidung von Menschen und Medien als deren Ursprung vorausgeht. Damit wird sowohl das mediale als auch das anthropologische Apriori abgelöst, die in ihrer Frontstellung bisher diskursbestimmend waren. Der argumentativen und experimentellen Auslotung der Möglichkeiten und Grenzen des Konzepts der Anthropomedialität galt das besondere Forschungsinteresse. Ein weiteres operatives Ziel war die Beantragung eines DFG-Graduiertenkollegs zu diesem Thema. Der Antrag für das Graduiertenkolleg Medienanthropologie war erfolgreich und dieses nahm im April 2020 die Arbeit auf.
Eine Medienanthropologie erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise. Das Kompetenzzentrum Medienanthropologie integrierte daher Expertisen aus Philosophie, Medienwissenschaft, Soziologie, Kunst-, Kultur- und Architekturwissenschaft und Wissenschaftsgeschichte.
Im Rahmen des Kompetenzzentrums Medienanthropologie wurde jungen NachwuchswissenschaftlerInnen in einer sehr frühen Qualifikationsphase die Chance geboten, sich in das Themenfeld der Anthropomedialität einzuarbeiten. Dabei wurden in enger Kooperation mit den ProfessorInnen selbständig erfolgsversprechende Forschungsprojekte erarbeitet und in der folgenden Förderphase durchgeführt.