Masterarbeitsthemen Medienmanagement – Open Innovation
Ab sofort werden neue Masterarbeitsthemen im Studiengang Medienmanagement vergeben. Die Themen beschäftigen sich alle mit Open Innovation.
Das klassische Innovationsmanagement, so wie es einst Schumpeter beschrieb, befindet sich in einem Veränderungsprozess. Anstelle von starren und ausschließlich in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen anzutreffenden Innovationstätigkeiten, treten zunehmend offene Innovationspraktiken. Die Logik von siloartigen Abteilungen erscheint durch sich wandelnde Rahmenbedingungen, denen Unternehmen ausgesetzt sind, nicht mehr zeitgemäß. Es ist zu beobachten, dass es zu einer erhöhten Marktdynamik mit einer zunehmenden Wettbewerbsintensität und sich verkürzende Produktlebenszyklen kommt. Unternehmen sind somit auf beschleunigte Innovationsprozesse mit Neuerungen, die einen erhöhten Innovationsgrad aufweisen, angewiesen. Apple konnte mit der Entwicklung des iPod zeigen, dass eine radikale Innovation innerhalb kürzester Zeit durch die Zusammenarbeit von unterschiedlichen Akteuren erfolgreich entwickelt werden konnte. Diese Schwarmintelligenz erscheint der Schlüssel zu sein, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Das Phänomen der Öffnung des Innovationsprozesses wird von Cheesbrough als Open Innovation beschrieben. Beispiele wie Apple, P&G und BMW zeigen, dass große Unternehmen bereits einen teilweise offenen Innovationsprozess verfolgen. Aufbauend auf der gemachten Einleitung ergeben sich interessante Themenstellungen:
Thema 1: Offene Innovationsprozesse bei kleinen und mittleren Unternehmen
Wenig Beachtung wurde in der Wissenschaft einem offenen Innovationsprozess bei kleinen und mittleren Unternehmen geschenkt. Die Forschung mit speziellen Fokus auf KMU erscheint allerdings besonders relevant. Ziel sollte sein, die Hemmnisse der kleinen und mittleren Unternehmen (10 bis 250 Mitarbeiter) im Hinblick auf Open Innovation zu untersuchen. Ferner soll erforscht werden, mit welchen Herausforderungen KMU bei der Öffnung ihrer Innovationsaktivitäten umgehen müssen.
Thema 2: Business-Webs und Innovationsprozesse von Startups
Startups weisen im Vergleich zu etablierten Unternehmen Spezifika auf, die mitunter
wettbewerbsnachteilig sein können. So haben junge Unternehmen bspw. beschränkte
monetäre als auch nicht-monetäre Ressourcen und spezifisch begrenztes Know-How. Um mit diesen Nachteilen umgehen zu können, ist ein Netzwerk überlebenswichtig. Jedoch ist bisher wenig darüber bekannt, in welcher Form und in welchen Phasen Startups offene Innovationsprozesse einsetzen. Es soll zunächst untersucht werden, welchen Innovationsprozess Startups verfolgen. Darüber hinaus soll erforscht werden, an welchen Stellen externes Wissen eine besonders große Rolle spielt.
Thema 3: Design Thinking-Prozesse mit verteilten Akteuren und vernetzten Medien
Design Thinking ist eine Methode mit derer systematisch Ideen generiert, bewertet und erste Prototypen entwickelt werden können. Dabei ist es wichtig, die Bedürfnisse der Konsumenten zu fokussieren. Die Methode erfreut sich wachsender Beliebtheit. Das Beispiel Openideo zeigt, dass die Ideen getreu nach dem Design Thinking-Prozess auch digital entwickelt werden können. Jedoch ist bisher wenig darüber bekannt, wie solch ein digitaler Prozess genau funktioniert. Daher soll untersucht werden unter welchen Gegebenheiten Design-Thinking online praktikabel ist.
Thema 4: Unternehmenskulturen für offene und geschlossene Innovationsprozesse
Führungskräfte, Mitarbeiter als auch Kunden werden zunehmend in den Entwicklungsprozess von Innovationen involviert. Diese Veränderung stellt sowohl für die Unternehmenskultur als auch -struktur eine große Herausforderung dar. Es soll untersucht werden, inwiefern sich die Unternehmenskultur zwischen Unternehmen, die einen offenen Innovationsprozess betreiben und derer, die nach dem Paradigma eines geschlossenen Prozesses innovieren, unterscheiden. Ferner soll untersucht werden, ob Open Innovation signifikante Veränderungen in der Unternehmensstruktur voraussetzt.
Thema 5: Teilung von Wissen und Property Rights Management in Innovationsnetzwerken
Open Innovation bezieht sich zum einen darauf, dass externes Wissen in den
Innovationsprozess hineingezogen wird, und zum anderen auf die Herausgabe von
firmeninternen Wissen. Beispiele zeigen, dass das herausgegebene Wissen einen großen Mehrwert für andere Anwendungsbereiche haben kann. Jedoch ist noch weitestgehend unklar, welche Potenziale sich bei der Externalisierung von Wissen in einer Konsortialstruktur ergeben. Es soll untersucht werden, wie gemeinsam andere Anwendungsbereiche entstehen können.
Die vorgeschlagenen Themen dienen lediglich als Ausgangspunkt für Ihre Abschlussarbeit. Bitte fühlen Sie sich frei, die Themenvorschläge zu interpretieren. Gern können Sie auch eigene angrenzende Themen entwickeln.
Erstbetreuer: Prof. Dr. Matthias Maier
Zweitbetreuer: Marcel Drescher
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Matthias Maier oder Marcel Drescher.