Jonas Steffl, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Marketing und Medien der Bauhaus-Universität Weimar, wird ab dem kommenden Jahr als Fellow der gemeinsamen Programmlinie »Innovationen in der digitalen Hochschullehre« des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft e.V. und des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) gefördert. Im Rahmen des Programms will Steffl einen automatisierten Chatbot entwickeln, der Studierende beim Lernen unterstützt.
Kern des Weimarer Projektantrags ist der Einsatz eines textbasierten Chatbots in einer jährlich stattfindenden Lehrveranstaltung der Professur. Bei einem Chatbot handelt es sich um ein technisches Dialogsystem, in dem via Texteingabe kommuniziert werden kann. Somit lassen sich immer wiederkehrende Probleme und Fragen automatisiert, in Echtzeit und ohne direkten menschlichen Eingriff beantworten. Diese zukunftsfähige Technologie-Innovation soll den Studierenden Schlüsselkompetenzen individualisierter und flexibler vermitteln. Ein Chatbot bietet beispielsweise eine individuelle Lernunterstützung, indem er Wissen im Rahmen von offenen, automatisierten Tests ermittelt und abfragt. Dazu stellt der Bot eine Reihe von vordefinierten Fragen und bewertet die offenen Antworten. Diese Technik kommt – im Unterschied zu Multiple-Choice-Tests – ohne vorgegebene Antwortoptionen aus. Darüber hinaus kann der Chatbot unmittelbar nach der Bewertung den Studierenden Lösungshinweise und Feedback geben. Somit verspricht er einen positiven Einfluss auf den Lernerfolg sowie auf die Zufriedenheit der Anwenderinnen und Anwender.
Für das Projektmodul »Angewandte Empirische Marktforschung« im Master Medienmanagement wird der Chatbot entlang der Lehrinhalte konzipiert und implementiert werden. Das Konzept sieht vier konkrete Einsatzszenarien vor: die Betreuung von Studierenden, die Unterstützung von Lernaktivitäten, die Selbstüberprüfung von Wissen sowie eine Lernberatung. Nach erfolgreicher Pilotphase soll der Bot als Lehrinnovation evaluiert, verstetigt und für weitere Bereiche der Bauhaus-Universität Weimar adaptiert werden.
Mit der Förderung unterstützen der Stifterverband und der Freistaat Thüringen Innovationen in der Hochschullehre mit dem Ziel, Anreize für die Entwicklung und Erprobung digital gestützter Lehr- und Prüfungsformate zu schaffen. In Thüringen wurden acht Fellowships durch eine Jury, bestehend aus Fachvertretern, Hochschuldidaktikerinnen sowie Studierenden, prämiert.
Die Förderung des Fellowships beginnt zum 1. Januar 2021 und umfasst ein Fördervolumen von rund 50.000 Euro. Der Projektantrag sowie die Förderziele des Programms sind auf der Programmseite des Stifterverbandes einzusehen:
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