Als Ort neuer experimenteller Methoden des Lehrens und Lernens soll die Plattform »nocturne«, initiiert durch Jun.-Prof. Dr. Julia Bee, zukünftig als Open Access Publikation und Austauschformat für Agierende in den Geisteswissenschaften und der Kunst dienen. Darauf sind Texte zu radikaler Pädagogik, Schreiblaboren, Collagen, rassismuskritischer Lehre und vielem mehr veröffentlicht. Im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft wurde begleitend zur Plattform der Sammelband »Experimente lernen – Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch« vorgestellt.
»Anstoß und Anliegen dieses Unterfangens war und ist das Bedürfnis, andere Formate, Techniken zur Produktion, Vermittlung und Distribution von Wissen zu stärken«, erklärt Juniorprofessorin Bee, Professur Bildtheorie, ihre Motivation. Als Antwort entwickelte Jun.-Prof. Bee gemeinsam mit Dr. Gerko Egert, Justus-Liebig-Universität Gießen, die Plattform »nocturne«. Der Name nocturne nimmt dabei Bezug auf das »Nächtliche« – nächtliches Denken, nächtliches Diskutieren oder eben ein Abweichen von den üblichen Lehr-, Lern- und Denkformaten. In diesem Sinne sammelt die Plattform neue wissenschaftliche und künstlerische Praktiken und will diese stärken und verbreiten.
Die dazu erschienene Publikation »Experimente lernen – Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch« stellt 15 ausgewählte Beiträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Künstlerinnen und Künstlern vor, die sich neuen Techniken der Wissensvermittlung widmen: Von einer Anleitung zum Training der sozialen Muskeln über interaktive Theaterlabore bis hin zum abschließenden Aufruf zur Öffnung von Denkräumen enthält das Buch unterschiedlichste Texte, denen aber die Aufforderung zum Experimentieren gemein ist. »Im Stil eines Handbuches geht es einerseits darum, möglichst konkrete Verfahren zur Verfügung zu stellen, deren Einsatz zu Arbeits- und Denkweisen zwischen Kunst, Aktivismus und Wissensproduktion anregen soll. Andererseits verweist der Zusatz des Spekulativen darauf, dass keine der Techniken einfach eins zu eins umzusetzen ist, sondern dass gerade ihr Einsatz in neuen Situationen immer auch eine spekulative Komponente besitzen muss«, beschreibt Jun.-Prof. Bee die Handhabung der Publikation.
Auch die Gestaltung von Dr. Ricarda Löser, Alumna und Mitarbeiterin an der Fakultät Kunst und Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar, greift dieses experimentelle Moment auf. So besteht jeder Beitrag aus zwei Teilen: Zuerst einem How-to Teil, der – mal mehr, mal weniger direkt – eine Anleitung für mögliche Vermittlungsformen gibt. Dem folgt ein Text, der ausführt, aus welcher Situation heraus die Technik entstanden ist, was ihre Implikationen, Schwierigkeiten, Einsatzformen etc. waren und sind. Die Entstehungskontexte zirkulieren zwischen Universität, Kunst sowie informellen und/oder politischen Formen der Bildung und betonen somit die Schnittstellen und den Austausch zwischen diesen Bereichen als auch den Anfang von interessanten Formen des Lernens, Lehrens und Vermittelns.
Die Publikation »Experimente lernen – Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch« steht auf nocturne kostenfrei zum Download bereit. Die gedruckte Ausgabe kann für 10 Euro plus Versandkosten per Mail bestellt werden.
Das Projekt wurde durch den Kreativfonds der Bauhaus-Universität Weimar unterstützt.
Kontakt:
Jun.-Prof. Dr. Julia Bee
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Medien
Juniorprofessur für Bildtheorie
Bauhausstraße 11, R. 228
99423 Weimar
Tel.: +49 (0) 36 43/58 37 99
E-Mail: julia.bee[at]uni-weimar.de
Changes from color to monochrome mode
contrast active
contrast not active
Changes the background color from white to black
Darkmode active
Darkmode not active
Elements in focus are visually enhanced by an black underlay, while the font is whitened
Feedback active
Feedback not active
Halts animations on the page
Animations active
Animations not active