Die Filmreihe »Wohnen« ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Dozentur für Film- und Medienwissenschaft an der Bauhaus-Universität Weimar, der Klassik Stiftung Weimar und dem Lichthaus Kino anlässlich des Jubiläumsprogramms zur ersten großen Bauhaus-Ausstellung vor 100 Jahren.
Von Mai bis August zeigen die Kooperationspartner an acht Abenden Filme von 1932 bis 2021, u.a. aus Frankreich, Italien, Deutschland, Brasilien und Polen. Die Veranstaltungen finden vor dem Wohnlabor am Stadtschloss, im Lichthaus Kino, am Nachbau vom Haus am Horn, Stern im Ilmpark sowie Open Air am Bauhaus-Museum statt.
Die Filmreihe feiert am Samstag, 13. Mai 2023, zur Langen Nacht der Museen um 21 Uhr vor dem Wohnlabor mit der Komödie »Mein Onkel« von Jacques Tati Premiere. Stummfilme von Georges Méliès, Charlie Chaplin, Buster Keaton, Max Davidson sowie Laurel und Hardy mit Klavierbegleitung schließen die Reihe am 20. August 2023 Open Air am Bauhaus-Museum ab.
Programm der Filmreihe »Wohnen«:
Samstag, 13. Mai, 21 Uhr
»Mon Oncle« (»Mein Onkel«, Jacques Tati, Frankreich 1958)
Wohnlabor am Stadtschloss
Einführung: Dr. Simon Frisch (Weimar)
Eine zugleich aberwitzige wie feinsinnige Smart House-Komödie avant la lettre
Samstag, 3. Juni, 21 Uhr
»Gruppo di famiglia in un interno« (»Gewalt und Leidenschaft«, Luchino Visconti, Italien 1974)
Wohnlabor am Stadtschloss
Einführung: Dr. Simon Frisch (Weimar)
Großbürgerliche, konservative Bildungskultur (Burt Lancaster) gerät in fast tödlichen Konflikt mit schrillem, neureichem Modernismus (Silvana Manganao, Helmut Berger). Ein Sittenbild der gehobenen Wohn- und Lebenskultur im 20. Jahrhundert.
Sonntag, 11. Juni, 17 Uhr
»Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?« (Slatan Dudow, Bertolt Brecht, Deutschland 1932)
Lichthaus Kino
Einführung: Prof. Dr. Eva Krivanec (Weimar)
Der Film aus den Krisenzeiten der 1930er Jahre stellt angesichts heute wieder nahezu unbezahlbarer Mieten aktuelle Fragen, wie wir leben wollen und wo wir wohnen können. Im Film wird ein Zeltplatz zum Ausweichquartier.
Sonntag, 18. Juni, 17 Uhr
»Daguerréotypes« (»Daguerreotypen – Leute aus meiner Straße«, Agnès Varda, Frankreich 1975
Lichthaus Kino
Einführung: Volker Bernhard (Weimar)
Porträts aus einer untergegangenen Welt der kleinen Händler*innen und Ladenlokale: Agnes Varda filmt im Radius von 90 Metern – so lang war nun mal das Kabel – um ihr Haus in der Rue Daguerre in Paris.
Sonntag, 25. Juni, 17 Uhr
»Que Horas Ela Volta« (»Der Sommer mit Mama«, Anna Muylaert, Brasilien 2015)
Lichthaus Kino
Einführung: Dr. Wolfgang Fuhrmann (Medellín)
Der private Swimming-Pool erzählt nicht so sehr vom Sportsgeist, sondern vom sozialen Status ihrer Eigentümer*innen. In Zeiten von Wasserknappheit ist der Pool im lateinamerikanischen Film zu einem heimlichen Motiv für untergründige Kritik an den herrschenden Verhältnissen geworden.
Sonntag, 2. Juli, 17 Uhr
»Film Balkonowy« (»The Balcony Movie«, Paweł Łoziński, Polen 2021)
Lichthaus Kino
Einführung: Paula Sawatzki (Weimar)
Der Film erzählt aus einer videoaktivistischen Perspektive. Zwei Jahre lang richtet Łożinski die Kamera von seinem Balkon aus auf die Passant*innen und spricht mit ihnen über das, was sie um- und antreibt. Polnischer Filmpreis für den besten Dokumentarfilm 2022.
Sonntag, 9. Juli, 21 Uhr
»La ciénaga« (»Morast, Lucrecia Martel«, Argentinien, Frankreich, Spanien)
Nachbau vom Haus am Horn, Park an der Ilm
Einführung: Dr. Angelika Seppi (Weimar)
Zwischen Provinzkomödie, Psychodrama und Horrorstreifen wirft der erste Spielfilm von Lucrecia Martel einen beunruhigenden Blick auf die Verstrickungen einer argentinischen bürgerlichen Großfamilie in ihre Wohn-, Umwelt- und Lebensverhältnisse. In ansteckenden Bildern wird der Film selbst zum audiovisuellen Wohn-Raum für ein Gewirr aus Bildern und Tönen, eingerichtet in den Abgründen der Vergänglichkeit und des Begehrens.
Sonntag, 20. August, 21 Uhr
Filme von Georges Méliès, Charlie Chaplin, Buster Keaton, Max Davidson und Laurel & Hardy
Stummfilme mit Klavierbegleitung, gespielt von Richard Siedhoff (Weimar)
Open Air am Bauhaus-Museum
Rasante Wohnfantasien aus dem Slapstick, in dem es immer um den Kampf des Menschen mit den Objekten und seiner Umgebung geht.
Weitere Informationen entnehmen Sie dem Programmflyer: https://www.uni-weimar.de/fileadmin/user/uni/zentrale_einrichtungen/uk_kommunikation/medienservice/Medieninformationen/2023/05/Filmprogrammflyer_WEB.pdf
Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Simon Frisch, Dozent für Film- und Medienwissenschaft an der Bauhaus-Universität Weimar, per E-Mail unter simon.frisch[at]uni-weimar.de.
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