Zum 1. April 2020 nimmt an der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar das neue Graduiertenkolleg »Medienanthropologie« seine Arbeit auf. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung über einen Zeitraum von zunächst viereinhalb Jahren mit 4,13 Millionen Euro. Während des Förderzeitraums können damit zwölf Doktorandinnen und Doktoranden sowie zwei Post-Doktorandinnen und -Doktoranden erforschen, in welchen vielfältigen, existenzbildenden Beziehungen Medien und Menschen miteinander verstrickt sind.
Die umwälzende medientechnische Entwicklung der Gegenwart ist gekennzeichnet durch die zunehmende Verschränkung von Natur und Technik, Biologie und Artefakt, von Menschlichem und Nicht-Menschlichem. Dies führt wiederum zu zahlreichen Verquickungen von Medien(-techniken) und menschlichen Existenzweisen. Das Graduiertenkolleg erforscht daran anschließende Fragestellungen wie: Wie sind menschliche Erfahrungen und Existenzen angesichts dieser durchdringenden Veränderungen zu begreifen, wo fangen sie an und wo hören sie auf? Wie kann mit herkömmlichen Unterscheidungen der Lebensorientierung – etwa zwischen Mann und Frau, Eigen und Fremd, Mensch und Nicht-Mensch, Herkunft und Zukunft – angesichts dieser technischen, ökologischen und medialen Verunsicherungen umgegangen werden? Und auch: Wie müssen und können bisherige wissenschaftliche Antworten auf diese Fragen überarbeitet werden?
Zum April 2020 werden zwölf Promotions- und zwei Post-Doc-Stellen besetzt. Bewerbungen können bis zum 15. Januar 2020 eingereicht werden. Die Forschungsprojekte der Kollegiatinnen und Kollegiaten werden von acht Professorinnen und Professoren der Bauhaus-Universität Weimar und der Akademie der bildenden Künste München unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Voss betreut. Das Kolleg ist international ausgerichtet und kann in seiner Forschung anschließen an die jahrelange erfolgreiche Arbeit des Internationalen Kollegs für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) und des Kompetenzzentrums Medienanthropologie (KOMA).
Das Graduiertenkolleg wird außerdem eng mit zahlreichen wichtigen Kultureinrichtungen in Weimar zusammenarbeiten: den Museen der Klassik Stiftung Weimar, dem Deutschen Nationaltheater, dem Goethe- und Schiller-Archiv, der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, dem Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens, der Gedenkstätte Buchenwald und dem Lichthaus Kino. Zum Programm des Kollegs gehören Vorlesungsreihen, eine Filmreihe und andere Veranstaltungen, bei denen die Fragestellungen und Forschungsarbeiten des Kollegs öffentlich diskutiert werden sollen.
Hintergrund:
Graduiertenkollegs sind zeitlich befristete Einrichtungen der Universitäten zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Promotionsstudierende erhalten so die Möglichkeit, ihre Doktorarbeit im Rahmen eines strukturierten Forschungsprogrammes durchzuführen. Graduiertenkollegs zeichnen sich durch hohe wissenschaftliche Qualität und Originalität auf internationalem Niveau aus.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Kollegs: www.uni-weimar.de/gkma
Bei Fragen steht Ihnen Tim Othold gerne zur Verfügung:
Tim Othold
Cranachstraße 47, Zi. 005
Tel.: + 49 (0) 36 43/58 40 03
E- Mail: tim.othold[at]uni-weimar.de
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