Die Vortragsreihe befragt die Bedeutung von Freiheit in unserer heutigen Gesellschaft, insbesondere vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen in Thüringen und diskutiert verschiedene Perspektiven auf das Konzept der Freiheit und ihren momentanen Stellenwert.
Neben der gegenwärtigen Situation interessiert uns, wie sich das Verständnis von und das Verhältnis zu Freiheit im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen Kontexten verändert hat und welche Impulse für die Weiterentwicklung relevant sind.
Die Vortragsreihe ist Teil des interdisziplinären Projektmoduls "Wie wollen wir frei sein", innerhalb dessen Studierende zusammen mit Akteur*innen aus dem ländlichen Thüringen Projekte entwickeln, die die Frage von Freiheit lokal und global in der Gegenwart und für (wünschenswerte) Zukünfte adressieren.
Grenzen der Freiheit: Die Andreasstraße als Ort der Diktatur- und Demokratiegeschichte
Dr. Jochen Voit (Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, Stiftung Ettersberg)
Die Erinnerungskultur in Thüringen ist vielfältig. Zu den bekanntesten und innovativsten Lernorten zählt die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße im ehemaligen Erfurter (Stasi-) Gefängnis. Ihr Leiter Dr. Jochen Voit spricht über publikumsorientierte Geschichtsvermittlung und Blumen für Nawalny, über ermutigende Comics und seine persönliche Haltung als Historiker zu geschichtspolitischen Fragen.
Die „Neue Rechte“ – Im „Kulturkampf“ gegen die freiheitliche Demokratie
Felix Steiner (MOBIT)
Die Berichterstattung über ein Treffen konservativer und extrem rechter Akteure in Potsdam hat in den letzten Monaten für umfangreiche Berichterstattung und zahlreiche zivilgesellschaftliche Proteste gesorgt. Seither ist auch der extrem rechte Begriff der „Remigration“ bundesweit bekannt. Doch neu waren die dort besprochenen ideologischen Grundlagen und Pläne nicht. Sie sind seit Jahren Teil der Ideologie und Strategie der selbsternannten „Neuen Rechten“. Die „Neue Rechte“ existiert in Deutschland Anfang der 1970er-Jahre. Sie war der Versuch der extremen Rechten sich strategisch neu aufzustellen und vom Stigma des Nationalsozialismus zu lösen. Ihre Strategie zielt auf eine „kulturelle Hegemonie“ als Vorbedingung für einen politischen Umsturz. Der Vortrag soll aufzeigen, mit welchen Akteuren, welcher Ideologie und Strategie wir hierbei konfrontiert sind.
Feindliches Klima, umkämpfte Freiheit und gefährdete Demokratie. Die antidemokratische Mobilisierung der Klimakrise
Slogans wie "Freiheit statt Verbote" sind im Kontext der gesellschaftlichen Krisen der letzten Jahre ein viel geteiltes Narrativ. Was gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ins Feld geführt wurde, fungiert gleichermaßen als Totschlagsargument gegen Klimaschutzpolitik. Die über Jahrzehnte ausgebremsten, verschleppten und nun besonders dringlichen Klimaschutzmaßnahmen werden als "Politik der Unfreiheit" und die sozial-ökologische Transformation als "Öko-Diktatur" diffamiert.
Was steckt hinter dieser Instrumentalisierung, die nicht nur Freiheit ad absurdum geführt, sondern auch Demokratie und Menschenrechte eine Absage erteilt?
Freiheit unter Bedingungen der Digitalität
Dr. Tobias Conradi (Leibniz-Institut für Bildungsmedien)
Weitere Informationen folgen in Kürze ...
Die Vorträge finden in der Lounge in der Universitätsbibliothek, Steubenstr. 6 in Weimar statt.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Die Reihe wird organisiert von Dr. Irina Kaldrack, Dozentur Gesellschaft und Digitalisierung, und Dr. Miriam Benteler, Diversitätsbeauftragte der Bauhaus-Universität Weimar.
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