Alumna Anika Mätzke für bestes Drehbuch beim Festival »Goldener Spatz« ausgezeichnet
Beim diesjährigen Deutschen Kinder Medien Festival »Goldener Spatz« hat Anika Mätzke, Alumna der Medienkunst/Mediengestaltung, in der Kategorie »Bestes Drehbuch« den Kindermedienpreis des MDR Rundfunkrates für ihren Beitrag »Jonja« gewonnen.
In der Begründung der Jury heißt es: »Mit einem feinen Blick auf die Lebenswirklichkeit ihrer jugendlichen Protagonistin und einem brillanten Gespür für die Poesie der kleinen Momente beschreibt Anika Mätzke in ihrem Drehbuch die Phase im Leben, in der sich plötzlich alles so groß anfühlt. Immer wieder findet sie überraschende Auflösungen und interessante Wendungen in der Figurendynamik. Die Sprache der Jugendlichen ist dabei glaubhaft, gewitzt und erfrischend originell. Die Autorin greift eine breite Themenvielfalt auf und es gelingt ihr mit Bravour, diese auf subtile, nie oberflächliche Art und Weise in die Geschichte einzuweben. Ihre Figuren zeigen an den emotionalen Höhepunkten zudem eine Offenheit füreinander, die überrascht und berührt. Die besondere Qualität des Drehbuches, das das Innenleben der Protagonistin so eindrucksvoll nach außen darstellt, zeugt von einem großen Talent der jungen Autorin. Die Jury des MDR-Rundfunkrates zeichnet diesen besonderen Film mit dem Preis für das beste Drehbuch aus.«
Ohne es ihrer Mutter zu sagen, fährt die 13-Jährige Jonja mit der Familie ihres besten Freundes Paul in den Urlaub. Die Tage am See sind aufregend und schön. Jonja verliebt sich in ein Mädchen und ihre Freundschaft zu Paul wird noch intensiver. Sie genießt die Zeit fernab ihres Familienalltags bis die Lüge schließlich auffliegt und Paul ihre Freundschaft in Frage stellt.
»JONJA ist der Film, den ich selbst gerne als 13-jährige gesehen hätte und ich möchte den jungen Zuschauenden die Möglichkeit geben, sich über den Film mit den angesprochenen Themen auseinanderzusetzen. Es geht nicht darum, Antworten und Lösungen für jede Unsicherheit zu finden, sondern seinen eigenen Platz zu finden und sich dabei auf zwischenmenschliche Beziehungen und sich selbst verlassen zu können. Denn auch Jonja ist auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt; zwischen Zuhause und Fremde, zwischen ihrem alten und neuen Ich bekommt sie eine Ahnung davon, dass sie diesen selbst gestalten kann«, erläutert Anika Mätzke.
Mit dem Drehbuch begann Anika Mätzke 2017, arbeitete weiter daran im Masterstudium als freies Projekt sowie innerhalb des TP2 Talentpool-Programms und stellte es 2020 beim MDM Kontakt Nachwuchstag vor. Die Produktionsfirma kurhaus production unterstützte das Projekt in der Umsetzung, finanziert von SWR Debüt im Dritten und der MFG Baden-Württemberg. 2022 wurde »Jonja« gedreht und ein Jahr später fertiggestellt.