Erneut Erfolge im »Messeakademie-Wettbewerb« der Leipziger Denkmalmesse für Architektur-Studierende der Bauhaus-Universität Weimar
Michaela Bottke und Anita Stephan werden am Freitag, 23. November 2012, für ihre Master-Arbeiten zur ehemaligen Grenzübergangsstelle Marienborn und zu einem Orangeriegebäude des ega-Parkes Erfurt mit je einem von insgesamt drei Preisen der Messeakademie »denkmal 2012« ausgezeichnet.
Die Messeakademie ist ein deutschlandweiter Architekturwettbewerb für Studierende, der alle zwei Jahre mit wechselnden, denkmalpflegerisch orientierten Aufgabenstellungen im Rahmen der Europäischen Messe für Denkmalpflege ausgelobt wird. Im Rahmen des öffentlichen Fachkolloquiums werden Arbeiten prämiert und diskutiert, die in herausragender und kreativer Weise die Bewahrung historischen Bauerbes mit zeitgenössischen Herausforderungen verbinden.
Die Jury des Wettbewerbs, der in diesem Jahr im Zeichen von »Garten-Landschaft-Freiraum« stand, überzeugten das analytische und gleichzeitig kreative Herangehen an die teilweise großräumigen und sperrigen Bearbeitungsgebiete. Beide ausgezeichneten Weimarer Projekte wurden durch die Professur Denkmalpflege und Baugeschichte an der Bauhaus-Universität Weimar auszeichnet (Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier und Dr. Mark Escherich). Mit den diesjährigen Erfolgen gewinnen Studierende der Fakultät Architektur bereits zum vierten Mal in Folge Preise im Rahmen der Denkmalmesse.
Michaela Bottke setzte sich in ihrem konzeptionellen Entwurf mit dem 35 Hektar umfassenden Areal der einstigen DDR-Grenzübergangsstelle Marienborn/Sachsen-Anhalt auseinander. Nach Grenzöffnung und deutsch-deutscher Wiedervereinigung wurde dort aus dem 1970 entstandenen Kontroll- und Abfertigungsterritorium eine museale Einrichtung geschaffen. Michaela Bottke thematisiert die seit 1945 stetig gewachsenen Areale der »Grenzfestung« als Spuren einer vielschichtigen Historie. Folgerichtig entwickelte die Studierende keinen Nachnutzungsvorschlag, sondern machte die Geschichte des Areals anhand ihrer Vorschläge für Konservierung und Inszenierung les- und erlebbar. Gleichzeitig entwickelte sie Orientierungshilfen, um diese Erinnerungslandschaft räumlich zu erschließen.
Anita Stephans Beitrag ist der »Reparatur« eines herausragenden gartenkünstlerischen Ensembles der europäischen Nachkriegsmoderne gewidmet, dem ega-Park. Die Anlage der ehemaligen IGA Erfurt, ursprünglich 1961 gebaut, wurde in den 1990er Jahren, unter anderem durch den Abbruch des zentralgelegenen Gaststättengebäudes, fragmentiert. Anita Stephans prämierter Entwurf für eine aktuell notwendig gewordene »Orangerie« schließt eine Wunde und schafft es so, die ursprünglichen räumlichen Bezüge zwischen Freiraum- und Gebäudegestaltung im heutigen ega-Park wiederherzustellen.
Am 23. November, 11 bis 13 Uhr, erfolgt im Rahmen des Kolloquiums zur Messeakademie die Prämierung der Preisträger mit Vorstellung der Arbeiten durch die Studierenden.
Weitere Informationen zur Messe erhalten Sie unter www.denkmal-leipzig.de.