Trauer um Prof. Dr. phil. Kari Juhani Jormakka
Die gesamte Bauhaus-Universität Weimar trauert um ihren langjährigen ehemaligen Kollegen Kari Jormakka, der am 13. Januar 2013 plötzlich und unerwartet in Wien verstarb. Der Architekt, Architekturtheoretiker und Philosoph, geboren 1959 in Helsinki, wirkte zuletzt als Professor und Direktor des Instituts für Architekturwissenschaften an der Technischen Universität Wien.
Die Weimarer Hochschule hat Kari Jormakka seit 1987 auf sehr vielfältige und intensive Weise in seinem Lebenslauf begleitet. Ein Forschungsstipendium ermöglichte ihm bereits vor der politischen Wende einen Aufenthalt an der damaligen Hochschule für Architektur und Bauwesen. Später lehrte und forschte er von 1993-1997 als Inhaber der Gropius-Professur an der Fakultät Architektur der Bauhaus-Universität Weimar. Parallel zu seinen Weimarer Verpflichtungen nahm er Lehraufträge an der Ohio State University, der University of Illinois in Chicago und an der Harvard University wahr.
Nach seiner Berufung an die TU Wien kehrte Kari Jormakka noch einmal nach Weimar zurück, um von 2007-2010 die Professur für Theorie und Geschichte der modernen Architektur zu vertreten. In dieser Zeit leitete er auch das 11. Internationale Bauhaus-Kolloquium und die Bauhaus-Universität konnte unter dem Titel »Eyes that do not see: Perspectives on functionalist architectural theory« seine dritte Monografie im Universitätsverlag veröffentlichen.
Neben dem hohen fachlichen Ansehen innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft, in der sein Tod eine große Lücke hinterlassen wird, genoss Kari Jormakka insbesondere die Anerkennung und den Respekt der Studierenden. Mit außergewöhnlichem Engagement, dem ihm eigenen Charisma und großem Enthusiasmus waren ihm neben dem anonymen Format der Vorlesung das persönliche Gespräch über studentische Arbeiten und der Austausch mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs besonders wichtig.
Bei aller Ernsthaftigkeit, die er der Architekturtheorie entgegenbrachte, verstand es Kari Jormakka, sein Wissen mit Witz, Ironie und ohne starres Denkkorsett zu vermitteln und prägte so mehrere Generationen von Absolventen an unserer Universität.
Die Bauhaus-Universität Weimar wird sein Andenken in Ehren halten.