»adream« – Filme über die entstandenen Prototypen online
Herausragende Architektur- und Designprojekte mit nachwachsenden und ökologischen Materialien zeichnete der Wettbewerb »adream« aus. Inzwischen sind die Ideen den Kinderschuhen entwachsen und zu reellen Prototypen geworden. In sieben Filmclips erzählen die Designer und Architekten ab sofort von dem Weg der innovativen Produkte.
Eine Hybridwindel, die wiederverwendbar ist und von der nur einzelne Teile weggeworfen werden? Eine autarke Fassadenverschattung mit gefilterter Luft? Ideen wie diese kürte 2012 der Wettbewerb »adream«. Die »Erfinderinnen« und »Erfinder« dieser Produkte sind junge Designer und Architekten – darunter Studierende und Berufstätige aus ganz Europa. Teil der Auszeichnung war ein Protototypenbudget, mit dem die Designer und Architekten den Status der reinen Idee verlassen und ihre Entwürfe weiterentwickeln konnten.
Zukunftsfähig: Umweltbewusst windeln, regionales Gemüse mobil verkaufen
Projektleiterin Paula Weise erläutert: »Jedes Projekt hatte bereits Anfang 2013 ein anderes Entwurfsstadium erreicht und unterschiedliche Ziele der Entwicklung angestrebt. So ist aus dem Projekt »Purapur Hybridwindel« mittlerweile ein Start-Up-Unternehmen entwachsen.« Die drei Unternehmerinnen hatten mit dem Prototypenbudget die Produktion ihrer ersten Produktlinie teilfinanziert. Umweltbewusste Eltern dürfen sich freuen: Bereits Ende 2014 wird die Purapur-Windel als Testerset käuflich sein.
Aber auch andere Ideen wurden bereits verwirklicht. So tourt »Moo«, ein mobiler Marktwagen für den direkten, regionalen Produktvertrieb, derzeit testweise mit Gemüse und Infobroschüren durch französische Städte. Das Projekt »Animal Coffin«, ein ökologischer Tiersarg, konnte mit dem Geld eine professionelle Pressform herstellen, die nun eine Kleinserienproduktion ermöglichen soll.
Über die Entwicklungsgeschichte von sieben Preisträgerprojekten erzählen ab sofort filmische Clips im Internet. »Wir wollen eine größere Öffentlichkeit für die Ideen und die Verwendung von neuartigen Materialien in Architektur und Design begeistern. Deswegen haben wir kleine Filme über die Prototypen und Arbeit der »Macherinnen« und »Macher« gedreht«, so Weise weiter. Sie produzierte gemeinsam mit NOUS Film die Clips.
Spannende Projektentwicklungsphase: Wie wird eine Idee zum Produkt?
Die Kurzfilme gehen dabei vor allem auf die Projektentwicklungsphase ein – laut Weise »eine der spannendsten Aufgaben«. »Sie fängt bei der Suche nach einem passenden Entwicklungspartner an, führt über gemeinsam geführte Diskussionen, Kompromisse, Ziele und geht bis hin zu einer über den Wettbewerb hinausgehenden Projektentwicklung in die Zukunft.«
Sehr persönlich berichten die Designer und Architekten von den unterschiedlichen Aufgaben, die sie zu bewältigen hatten. Zugleich sollen die entstandenen Verknüpfungen zwischen Kreativbranche und der Wirtschaft als positives Beispiel stehen und Nachwuchsarchitekten und -designern als Inspiration dienen. Die Autoren, deren Arbeiten in den sieben Kurzdokumentationen vorgestellt werden, kommen aus Frankreich, Deutschland, Belgien, Kroatien, Polen, USA, Österreich und den Niederlanden.
Zu sehen sind die Clips ab sofort aufwww.adream2012.euoder unterhttp://vimeo.com/uniweimar.
Über den Wettbewerb »adream«
»adream« ist ein Ideenwettbewerb für Architektur und Design mit nachwachsenden und ökologischen Materialien. Alleinstellungsmerkmal des Wettbewerbs ist, dass Prototypenbudget zur Entwicklung und Herstellung einzelner Preisträgerprojekte durch die Jury vergeben wurde.
Die siebenköpfige Jury, zusammengesetzt aus Designern, Architekten, Experten aus Wirtschaft und Politik, hatte im Oktober 2012 die Preisträger bestimmt sowie Preisgelder und Budgets zur Umsetzung vergeben. Während die Jury mit dem Preisgeld die besten Arbeiten auszeichnete, war sie mit der Vergabe des Prototypenbudgets zusätzlich an deren konkreter und geförderter Weiterentwicklung interessiert. Kriterien der Vergabe waren der Innovationsgrad, die ästhetische Qualität des Entwurfes, Anwendungsqualität, Komfort, Funktionalität und Gebrauchswert, Berücksichtigung kultureller, sozialer und ökonomischer Aspekte sowie Energieeffizienz und Ressourcenbedarf.
Zudem sollten die nachwachsenden und ökologischen Materialien nicht kaschiert, sondern sichtbar eingesetzt werden, um damit ihre Akzeptanz in der Gesellschaft zu fördern. Die Projekte leisten durch ihre Konzeption, Produktion, Integration, Anwendung und Entsorgung einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt.
Kontakt:
Kontaktbüro »adream«
Prof. Gerrit Babtist
Geschwister-Scholl-Straße 7
99423 Weimar
gerrit.babtist@uni-weimar.de