Prädikat »Besonders Wertvoll« für Dokumentarfilm »Handmade in Bangladesh«
Die Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) hat in ihrer Sitzung im November 2023 den Dokumentarfilm »Handmade in Bangladesh« von Liz Bachhuber, langjährige Professorin des Studiengangs Freie Kunst, und Florian Wehking, künstlerischer Mitarbeiter der Professur Ressourcenwirtschaft an der Fakultät Bauingenieurwesen, einstimmig das Prädikat »Besonders Wertvoll« verliehen. »Ein kluger und reflektierter Blick in ein faszinierendes Land im Aufbruch«, urteilten die Expert*innen in ihrer Begründung.
»Handmade in Bangladesh« zeigt in 76 Minuten Ausschnitte aus dem Leben und Arbeiten der Bevölkerung in Bangladesch. Der Episodenfilm greift zentrale Fragen zu den Themen Umwelt und Globalisierung auf, die eng mit den Arbeits- und Lebensbedingungen vor Ort verzahnt sind. Die lokale Bevölkerung des Landes nutzt ihr traditionell erlerntes Handwerk beispielsweise zum Recyceln von Plastik, Knochen oder Haaren, um so das eigene Überleben, mit den wenigen, ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen, zu sichern. Dabei agieren sie, mehr zufällig als strategisch, nachhaltig und umweltschonend. Für sie gilt vielmehr: »One man’s trash is another man’s treasure«.
Handmade in Bangladesh - Trailer
from Florian Wehking
Click the Play button to load and view external content from Vimeo.com.
Automatically load and view external content from Vimeo.com (You can change this setting at any time via our »Data protection policy«.)
Auszug aus der Jurybegründung:
»Der Dokumentarfilm von Liz Bachhuber und Florian Wehking, die mit diesem Film ihr Regie-Debüt vorlegen, beleuchtet unter dem hochaktuellen Aspekt der Nachhaltigkeit viele diverse Arbeitssituationen. Dabei werden verschiedene Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen episodisch vorgestellt und interviewt. Sei es ein Lehrender an einer Universität, ein Besitzer eines Kleinunternehmens oder eine Handarbeiterin. Durch den optimistischen Blick, den der Film einnimmt, entfernt er sich auf klug und informative Weise von dem negativ geprägten Medienbild, welches über das Land oftmals verbreitet wird.
Die Kameraarbeit, welche vom Regisseur Florian Wehking übernommen wurde, überzeugt durch die durchdachte Inszenierung und vielen Close-Ups, die den Zuschauenden die einzelnen Porträtierten wirklich nahekommen lassen. Das dramaturgische und inszenatorische Konzept des Films wirkt gradlinig und stimmig und macht den Film sehr gut zugänglich für das Publikum. Da die Geschichten nur von den verschiedenen Protagonist*innen erzählt werden, wirkt der Film dazu über die Maßen authentisch und entwirft eine Art Panoptikum der Gesellschaft und allgemeinen Situation des Landes.
»Handmade in Bangladesh« ist eine lehrreiche, inspirierende und wichtige Dokumentation über das junge und aufstrebende Bangladesch. Ein Film, der das Publikum einlädt, viel Interessantes über das Land und die Bevölkerung zu lernen. Und sich auch nach dem Film weiter mit den Thematiken zu beschäftigen.«
Für die Idee und spätere Realisierung des Projektes war die langjährige, interdisziplinäre Zusammenarbeit von Prof. Liz Bachhuber mit Prof. Eckhard Kraft, Professur Ressourcenwirtschaft, und Prof. Jörg Londong, Professur Siedlungswasserwirtschaft, maßgeblich entscheidend. Insbesondere die Kontakte von Prof. Kraft nach Bangladesch zu Prof. Muhammed Alamgir und Prof. Afroza Parvin von der Khulna University of Engineering and Technology (KUET) ermöglichten den Filmemachern, den für den Film so wichtigen Zugang hinter die sonst für Außenstehende verschlossenen Türen von kleinen Produktionsstätten.
Über die Deutsche Film- und Medienbewertung:
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) begutachtet filmische Produktionen auf ihre Qualität und zeichnet herausragende Werke mit den Prädikaten »wertvoll« und »besonders wertvoll« aus. Die Prädikate sind Empfehlungen für herausragende Filme und schaffen Orientierung im vielfältigen Angebot. Die Bundesländer benennen insgesamt 85 Expert*innen aus den unterschiedlichsten Medienbereichen, die als unabhängige Gutachter ehrenamtlich für die FBW tätig sind. Aus diesem Pool von Experten werden fünfköpfige Jurys gebildet, die in immer neuen Konstellationen zusammenkommen und gemeinsam Filme sichten. Bewertet werden die Filme innerhalb ihres Genres nach Kriterien der Filmanalyse. Die FBW gilt als älteste deutsche Filmförderung mit wichtigen gesellschaftlichen und kulturellen Aufgaben.
Weitere Informationen zum Filmprojekt »Handmade in Bangladesh« finden Sie unter: http://handmade-in-bangladesh.de