(tm) Passend zur Frauenfußball-Weltmeisterschaft gibt es in der Medieninformatik ein Projekt für Sport- und Spielbegeisterte. An der Juniorprofessur Mobile Medien tüfteln Studierende an einem Massive Mobile Multiplayer-Game, kurz MMMBall – ein Fußballspiel, an dem sich Mitspielende in Sekundenschnelle über ihr Smartphone beteiligen können.
Beim Besuch im Seminarraum sind Tims, Johannes‘ und Andis Gesichter in leuchtendes Grün getaucht. Ihre Augen sind auf die Leinwand vor ihnen gerichtet, Ablenkung zwecklos. Das schnelle Tippen auf den Displays ist hochkonzentriert. Auf der Leinwand schiebt der blaue Kreis mit dem Namen Tim das Bällchen ins Tor. Ein kurzer Aufschrei: TOOOOR! Team Blau führt! Nach einigen weiteren Toren zeigen sich die Jungs endlich gesprächsbereit und erklären die Revolution hinter dem Spiel.
»Ein Multiplayer-Game ist ja an sich nichts Neues. Entscheidend ist, dass Personen quasi im Vorbeigehen mitspielen können«, beschreibt Tim, Master-Student im Studiengang Computer Science and Media, die Entwicklung. Interessierte müssen also nicht extra eine App herunterladen. Gäste, die sich am Spiel beteiligen wollen, loggen sich einfach in das WLan-Netzwerk ein und rufen auf ihrem Smartphone die Website von MMMBall auf. Dort melden sie sich dann als Spielerin oder Spieler mit einem Namen an. Das Ganze dauert keine 30 Sekunden. Und schon kann der Spaß beginnen!
Insgesamt können dann so viele Personen gleichzeitig spielen wie der Bildschirm hergibt. Neue Spielerinnen und Spieler bekommen automatisch eine Farbe zugewiesen, so dass in jedem Team etwa gleich viele Personen vertreten sind: Fair Play. Das Spiel selbst ist simpel. Abseits und Elfmeter gibt es nicht. Das Ziel ist ganz einfach: Das Runde muss ins Eckige! Möchte jemand nicht mehr mitspielen, kann er oder sie den Ort des Geschehens einfach verlassen und wird automatisch aus dem Spielfeld entfernt: kein Logout erforderlich!
Auf den unkomplizierten Ablauf des Spiels legen die Entwickler besonders viel Wert: »Das Spiel ist im Grunde genommen austauschbar. Wichtig ist für uns die technische Infrastruktur – also dass die Leute sich schnell und reibungslos beteiligen können und zwar egal, welches Smartphone sie haben und welchen Browser sie benutzen«, erklärt Tim begeistert. Juniorprofessor Florian Echtler bestätigt, dass die Studierenden am meisten Zeit für das Testen der verschiedenen Szenarien gebraucht haben: »Es gibt mittlerweile so viele verschiedene Browser, die alle sehr unterschiedlich reagieren. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Gamer, egal ob Anfänger oder fortgeschritten, problemlos mitspielen können – egal welches Interface sie benutzen.«
Bis zur OpenLab Night zur summaery hat das Informatik-Team allerdings noch einiges zu tun. »Es gibt noch kleinere Bugs, die wir beheben müssen. Wir spielen hier ja auch nicht zum Spaß, sondern wir testen ausgiebig«, erklärt Tim grinsend. Die Fehleranalyse zeigt, dass vor allem an der Grafik noch Optimierungsarbeiten vorgenommen werden müssen. Außerdem will das Team die Login- und Controllerwebseite noch benutzbarer und intuitiver gestalten. Ein weiteres Problem ist der Energieverbrauch des Spiels. Bei allen Tests waren die Handyakkus der Beteiligten nach dem Spielen nahezu leer. Dieses Problem lässt sich wahrscheinlich auch nicht so schnell lösen. Laut Tim gibt es aber zumindest einen Plan B: »Wir werden einfach verschiedene Ladegeräte zur Verfügung stellen. Damit kann dann jeder sein Smartphone wieder aufladen.«
MMMBall ist in den Master-Studiengängen Computer Science and Media und Human-Computer Interaction entstanden und wurde von Juniorprofessor Dr. Florian Echtler, Mobile Medien, betreut.
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