Am 13. September 2022 wurde in Teheran die 22-jährige Kurdin Zhina (Mahsa) Amini von der sogenannten Sittenpolizei festgenommen, weil sie ihr Kopftuch nicht den Vorschriften gemäß getragen haben soll. Wenige Tage nach der Festnahme verstarb Zhina (Mahsa) Amini aufgrund tödlicher Polizeigewalt in der Haft in einem Krankenhaus.
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Seit dem Tod von Zhina (Mahsa) Amini erhebt sich eine Welle von Protesten – iranweit und weltweit – gegen die jahrzehntelange Diskriminierung von Frauen im Iran, ihrer Unterdrückung und Ungleichbehandlung. Die Proteste im Iran, besonders an der Scharif-Universität Teheran und an anderen Universitäten, werden von der iranischen Regierung gewalttätig niedergeschlagen, jede Berichterstattung darüber wird unterbunden.
Das Präsidium der Bauhaus-Universität Weimar ist äußert besorgt über die Lage und erklärt sich solidarisch mit den unterdrückten Menschen im Iran, den Protestierenden sowie der iranischen Community weltweit. Unumstößlich bekennen sich die Angehörigen der Bauhaus-Universität Weimar zu einer freien und offenen Gesellschaft, zur Demokratie und zur Gleichstellung aller Menschen. Mit großem Nachdruck verurteilt das Präsidium daher die aktuelle Gewalt der iranischen Regierung und der gesellschaftlichen Repressionskräfte gegenüber Frauen, Studierenden, Schüler*innen und Wissenschaftler*innen.
Die Vorläufige Leiterin der Bauhaus-Universität Weimar, Prof. Dr. Jutta Emes, bekundet im Namen des Präsidiums: »Unsere Solidarität gilt den Studierenden, Wissenschaftler*innen und Hochschulmitarbeitenden, die für Freiheit und Menschenrechte im Iran einstehen und friedlich demonstrieren. Den Einsatz brutaler Gewalt gegen Hochschulangehörige verurteilen wir scharf. Wir sind sehr besorgt über die Abriegelung iranischer Universitäten, die Abschaltung mobiler Netzwerke und die Kappung des Internets im Iran. Unser Mitgefühl gilt insbesondere den rund achtzig iranischen Studierenden, Promovierenden und Beschäftigten unserer Universität, die unter der Situation leiden und von Informationen aus der Heimat abgeschnitten sind. An unserer Universität setzen wir uns für Freiheit, Toleranz und Weltoffenheit ein; wir unterstützen das friedliche Eintreten für Menschenrechte.«
Die Studierendenschaft der Bauhaus-Universität Weimar steht geschlossen hinter den Demonstrierenden und wendet sich vehement gegen die ausgeübte Gewalt: »In den letzten drei Wochen haben Repressionskräfte und die Revolutionsgarde im Iran Demonstrierende getötet, inhaftiert und unterdrückt. Aufgrund der Internet-Blockade und der weitreichenden Repressionen und vielzähligen Festnahmen von Aktivist*innen ist die genaue Zahl der Opfer und Inhaftierten nicht bekannt. Wir, die Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar, fordern die Unterstützung von Universitäten und Medien der ganzen Welt, um über den Aufstand im Iran zu berichten und die rechtmäßige Stimme der Iraner*innen gegen die Propaganda des islamischen Regimes zu erheben. Wir, die Studierendenschaft der Bauhaus-Universität Weimar, erklären uns solidarisch mit den Demonstrierenden im Iran und ihrem Ausruf ›Frauen, Leben, Freiheit‹. Wir wollen allen Protestierenden Mut machen und zeigen, dass sie nicht allein mit ihrer Forderung stehen.«
Die aktuelle, belastende Situation im Iran kann sich negativ auf das Studium auswirken. Wir empfehlen Ihnen nachdrücklich, die Hilfsangebote des Teams der psychosozialen Beratung des Studierendenwerkes Thüringen in Anspruch zu nehmen: www.stw-thueringen.de/beratung/psychosoziale-beratung
Für Fragen, Sorgen und Beratung jeglicher Art stehen Ihnen außerdem die Mitarbeiter*innen des International Office der Bauhaus-Universität Weimar per E-Mail zur Verfügung: service-international[at]uni-weimar.de
Weitere Stellungnahmen zur Lage im Iran:
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), 4. Oktober 2022:
DAAD verurteilt Gewalt an den iranischen Universitäten
Hochschulrektorenkonferenz (HRK), 5. Oktober 2022
Iran: HRK-Senat besorgt über Gewalt gegen Hochschulangehörige
Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof), 6. Oktober 2022
Solidarität mit den feministischen Protesten gegen das autoritäre Regime im Iran
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