Im Wintersemester 2021-22 wurde die ab dem Jahr 1872 errichtete Schokoladenfabrik in Greußen in einem Master-Projektstudio mit Begleitseminar behandelt. Insgesamt 17 Studierende erarbeiteten eine umfängliche Bestandserfassung und erstellten Nutzungskonzepte und Entwürfe für die Nachnutzung dieses städtebaulich und architektonisch hochwertigen Gebäudeensembles. Der Gebäudekomplex mit mehr als 6.500 m2 Nutzfläche besteht aus dem ehemaligen Fabrikgebäude, das sich in mehrere 2- bis 4-geschossige Baukörper gliedert und der ehemaligen Fabrikantenvilla.
Direkt an der Bahnstrecke Erfurt - Nordhausen gelegen bildete die Fabrik zusammen mit dem jenseits der Gleise gelegenen ehemaligen Bahnhofsgebäude, das inzwischen zu einem Wohnprojekt umgebaut wurde ein einladendes städtebauliches Ensemble. Die Entwürfe der Studierenden stellten Zukunftsperspektiven für das zu Projektbeginn vom Abriss bedrohte Objekt dar. Aufbauend auf analytischen Untersuchungen wurden die Potentiale des Standortes aufgedeckt, neue Nutzungsszenarios gefunden und in konkrete Raumprogramme übersetzt. Dabei wurden nicht nur die aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen betrachtet wie z.B. die Situation auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt, mögliche Bedarfe der regionalen Gründerszene und eine vielerorts ablesbare Tendenz, den Lebensmittelpunkt aus den Städten in ländliche Gebiete zu verlagern. Auch der bestehenden Bausubstanz wurde als Ressource eine zentrale Rolle eingeräumt. Die eingehende Untersuchung des Gebäudebestands und der vielfältigen historischen Baukonstruktionen lieferte Grundlage und Inspiration für Entwürfe baulich-räumlicher Interventionen, die die Schokoladenfabrik als Stadt-Land-Hub zum Wohnen und Arbeiten und für kulturelle und soziale Nutzungen neu etablieren könnten.
Ab Herbst 2022 erfolgte trotz aller Bemühungen der Abriss der Schokoladenfabrik mit 2,4 Millionen Euro GRW-Fördermitteln zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ aus demThüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft.
Prof.in Stephanie Kaindl
Master-Projektstudio im Wintersemester 2021-22
Assistenz: Annabell Zink
Beteiligte Studierende:
Projektstudio: Christian Brömmer, Chantal Fiebig, Wilhelm Franke, Lisa Heiderich, Tobias Hempel, Max Krüger, Katharina-Sophie Lange, Anton Lauterbach, Klaus Noack, Philipp Schneider, Noah Schulz, Laura Wietschorke, Annabell Zink
Seminar: Felix Lächelt, Jannis May, Marie Otto, Lisa-Marie Schmalz sowie die Projektteilnehmer:innen
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