40
edits
Anastasiya (talk | contribs) No edit summary |
|||
(46 intermediate revisions by 11 users not shown) | |||
Line 31: | Line 31: | ||
===Dokumentierte Entwürfe=== | ===Dokumentierte Entwürfe=== | ||
====[[wiebke|Wiebke Jahns]] – "Ich packe meinen Koffer"==== | |||
====[[ | |||
Bevor man auf Reisen geht, werden oft Listen geschrieben, mit Dingen, die man mitnehmen will und Sachen, an die man denken muss. Als meine Erstsemester-Arbeit habe ich ein Stop-Motion Video gemacht, in dem es um das Inventar einer Reise geht. Dieses Inventar wird in einem Koffer erfasst. | Bevor man auf Reisen geht, werden oft Listen geschrieben, mit Dingen, die man mitnehmen will und Sachen, an die man denken muss. Als meine Erstsemester-Arbeit habe ich ein Stop-Motion Video gemacht, in dem es um das Inventar einer Reise geht. Dieses Inventar wird in einem Koffer erfasst. | ||
Line 106: | Line 104: | ||
Die einzelnen Platten verkörpern die Verschiedenheit der jeweiligen Bewohner, <br> sowie der Dinge in meinem Zimmer, als auch des Verständnisses. <br> | Die einzelnen Platten verkörpern die Verschiedenheit der jeweiligen Bewohner, <br> sowie der Dinge in meinem Zimmer, als auch des Verständnisses. <br> | ||
Sie sind demnach alle mit unterschiedlichen Dingen besetzt und beschrieben. <br> | Sie sind demnach alle mit unterschiedlichen Dingen besetzt und beschrieben. <br> | ||
<gallery><br/> | <gallery><br/> | ||
File:Platten1.JPG| <br/> | File:Platten1.JPG| <br/> | ||
File:Platten3.JPG| <br/> | File:Platten3.JPG| <br/> | ||
File:Platte6.JPG| <br/> | File:Platte6.JPG| <br/> | ||
File:Platten8.JPG| <br/> | File:Platten8.JPG| <br/> | ||
</gallery> | </gallery> | ||
Line 154: | Line 134: | ||
------- | ------- | ||
===[[User:Sven|Sven Sommerlatte]] – INVENTORY OF A GAMER=== | ===[[User:Sven|Sven Sommerlatte]] – INVENTORY OF A GAMER=== | ||
Line 293: | Line 255: | ||
===[[User:Anastasiya|Anastasiya Pavelchuk]] – ''KFK''=== | ===[[User:Anastasiya|Anastasiya Pavelchuk]] – '''KFK - "Katalog fürs Kloster"'''=== | ||
Katalog (Artikelvorschau) | |||
Ka|ta|log, der; -[e]s, -e [spätlat. catalogus < griech. katálogos = Aufzählung, Verzeichnis] | |||
[[File:KFKTitelseite.jpg|Die Titelseite|300px]] | |||
[[File:Nonne.jpg|right|200px]] | |||
"Ich heiße Anastasiya und war 21 Jahre alt, als ich Gott mein Ja-Wort gegeben hatte. Meine Zelle -genauso wie das Kloster auch- war so leer und traurig, als ich dort eingezogen bin.<br/> | |||
Nein, so kann man das doch nicht aushalten. Man braucht viele Gegenstände zum Leben. Also habe ich mir auch einige besorgt. Aber mein Gewissen hat mir keine Ruhe gelassen, denn ich dachte an all die anderen Nonnen, die ihr ganzes Leben so trist verbringen.<br/> | |||
Und ich dachte "Es wäre Freude". Ja, Freude für alle Nonnen auf dieser Erde.<br/> | |||
Und ich erschuf ein Werk, das sich '''KFK''' nannte.<br/> | |||
Und in sechs Tagen wurde das Werk vollendet.<br/> | |||
Und am siebten Tage hielten einige Nonnen mein Werk in den Händen und priesen es hoch.<br/> | |||
Und es wurde Freude."<br/> | |||
<br/> | |||
<br/> | |||
<br/> | |||
[[File:Verzeichnis.jpg|Verzeichnis|200px]] | |||
[[File:Küchenregal.jpg|Regal|200px]] | |||
[[File:Begegnungsort.jpg|Möbel|200px]] | |||
[[File:Pflanzen.jpg|Pflanzen|200px]] | |||
[[File:Dekoration.jpg|Dekoration|200px]] | |||
[[File:Checkliste.jpg|Checkliste|200px]] | |||
[[File:Bestellung.jpg|Bestellung|200px]] | |||
[[File:Gebote.jpg|Gebote|200px]] | |||
<br/> | |||
In diesem Katalog findet man alle Sachen, die zum modernen Leben einer Nonne gehören: Möbel, Pflanzen, Dekoration, Essen uvm.<br/> | |||
Die Fotos stammen aus dem Karmel-Kloster in Weimar.<br/> | |||
Die Beschreibungen und alle Angaben sind frei erfunden. '''Jegliche Ähnlichkeit mit realen Behauptungen, Anspielungen und Orten wären rein zufällig;''' | |||
Ich bitte alle gläubigen Menschen um Verzeihung, falls ich ihren Stolz verletzt haben sollte. | |||
''© by Anastasiya Pavelchuk'' | |||
===[[User:Tobias|Tobias Westphal]] – '''Kleidersammlung'''=== | |||
Seit vielen Jahren gibt mein Kleiderschrank ein fast schon abscheuliches Bild ab: | |||
Er ist total überfüllt, meine Hemden und Hosen fliegen wild durch die Gegend, Boxershorts mit Löchern an höchst ungünstigen Stellen, zu kleine und teilweise peinliche T-Shirts. | |||
Ständig kommen neue Kleidungsstücke dazu, aber seltsamer weise verschwindet nichts. | |||
Hier ist Not am Mann – Veränderung muss her! | |||
Wenn nicht jetzt, wann dann? | |||
Ich gestalte also ein kleines Heftchen begonnen meine „Kleidersammlung“ zu fotografieren und am Ende (hoffentlich) anhand von Bewertungskriterien, aussortieren zu können. | |||
Da ich aber Sachen ungern einfach nur zu „Müll degradiere“ und wegwerfe habe ich mir gedacht, alle Sachen, die nicht mehr benötigt werden, mit dem nächsten Hilfgütertransport nach Rumänien zu senden. | |||
Auf in das Abenteuer „Kleidersammlung“... | |||
[[File:Buxe.jpg|200px]] [[File:karohemd.jpg|200px]] [[File:inventorykleidersammlung.jpg|200px]] | |||
---- | |||
====[[User:Jeannine|Jeannine Wolf]] – ''Puzzleteile meines Lebens''==== | |||
<gallery><br/> | |||
File:Unbenannt.jpg|''Cover''<br/> | |||
File:spielanleitung.jpg|''Die Spielanleitung''<br/> | |||
File:lösung.jpg|''Die Lösung''<br/> | |||
</gallery> | |||
Jedes Geschäft in Deutschland ist verpflichtet, einmal im Jahr eine Inventur durchzuführen. Dadurch werden Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens erfasst. Macht man eine Inventur seines persönlichen Hab und Gutes in seinen eigenen vier Wänden, sind solche Dinge unerheblich. Bei einer solchen Erfassung des persönlichen Bestandes werden ganz andere Dinge wichtig. Man findet Gegenstände, die man lange gesucht hat. Gegenstände, mit denen man besonders schöne oder besonders negative Dinge verbindet. Solche Assoziationen werden durch die entsprechenden Gegenstände fassbar gemacht. | |||
Ich hab diese Assoziationen deshalb auf wertbeständiges Aluminium gedruckt. Im Gegensatz dazu habe ich die Gegenstände auf leicht zu vernichtendes Holz befestigt, da sie nicht so „haltbar“ sind wie Erinnerungen und Assoziationen. Mit meiner Inventur habe ich versucht Gedanken/Erinnerungen zu „konservieren“. | |||
Durch das Auflisten seines Eigentums wird der Besitzer auf individuelle Art und Weise charakterisiert. Nach einer solchen Inventur merkt man, dass besonders kleine, unscheinbare Dinge ein wichtiges Puzzleteil im Spiel des Lebens sind. | |||
Ziel des Spieles ist es also eine Assoziationskette zu bilden, die fast alle Gegenstände meines zu Hauses miteinander verbindet. Dabei sollte abwechselnd ein Holzteil auf ein Aluminiumteil folgen. | |||
Viel Spaß beim Spielen!!! | |||
---- | |||
===[[User:Kira|Kira Konich]] – ''Come take a look inside...''=== | |||
...my dorm room! | |||
Die Art wie man wohnt kann bereits alles über einen Menschen aussagen, heißt es. Im Privatfernsehen laufen Sendungen, bei denen sich Kandidaten ihren Partner nur anhand seiner Wohnung aussuchen sollen. Wandfarben, Sinn für Ordnung, Einrichtungsgegenstände lassen oft auf die Persönlichkeit desjenigen schließen. Aber stimmt das wirklich? Mit dieser Frage habe ich mich beim Lösen der Semesteraufgabe auseinandergesetzt, indem ich mein Zimmer im Wohnheim Jakobsplan 1, das mir seit Beginn meines Studiums im Oktober 2010 als vorübergehender Wohnplatz dient, einmal komplett zum Anschauen und Erkunden zur Verfügung gestellt habe. | |||
Da ich erreichen wollte, dass sich jeder möglichst frei darin bewegen und alles erkunden kann, habe ich mich dafür entschieden, eine kleine Flashanwendung zu erstellen, bei der sich der Betrachter "durch das Zimmer klicken" kann, um es aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, sowie detaillierte Ansichten und zusätzliche Informationen zu einzelnen Gegenständen zu bekommen. Es erinnert vielleicht ein bisschen an einen digitalen Katalog, bei dem man auf bestimmte Waren klickt, um Detailansichten zu bekommen. Der Grundgedanke dabei war, einen zufälligen Ausschnitt aus meinem Leben in Form des Zimmers, in dem ich lebe, preiszugeben. Es sollte der Eindruck erweckt werden, als wäre der Betrachter einfach in mein Zimmer hereinspaziert, um sich in Ruhe alles anzuschauen und anhand dessen etwas über mich als Person zu erfahren. | |||
Als Endergebnis herausgekommen ist, dass man zwar einerseits viel über mich und gewisse Lebensweisen von mir erfährt, allerdings auch sehr vieles verborgen bleibt. Dies mag einerseits darauf zurückzuführen sein, dass ich noch nicht lange genug dort wohne und zudem fast jede Woche nach Hause fahre, sodass ich noch nicht genug Gelegenheiten hatte, um dem Raum wirklich eine persönliche Note zu verleihen. Andererseits wird es wohl so sein, dass man nicht jegliche Facette seines Charakters auf seinen Wohnplatz übertragen kann, sodass man einen Menschen nie ausschließlich nach der Art, wie er lebt beurteilen kann. | |||
[[File:kira1.jpg|175px]] | |||
[[File:kira2.jpg|175px]] | |||
[[File:kira3.jpg|175px]] | |||
<flash>file=Kirakonich.swf|width=550|height=400|bgcolor=#eeeeee|scale=exactfit|quality=best</flash><br clear="all"/> | |||
Link zur Anwendung: | |||
[[File:Kirakonich.swf|Link zur Anwendung]] | |||
---- | |||
===[[User:Amelie|Amelie]] – Mein Kinderzimmer 1992-2009=== | |||
Seit zwei jahren bin ich von zu Hause ausgezogen. Für meine Mutter Zeit genug, um mein altes Kidnerzimmer aufzulösen, um einen Arbeitsraum einzurichten, Meine liebsten Möbel und Dinge habe ich schon bei meinem Auszug mitgenommen. Übrig geblieben sind Gegenstände, welche sich im Laufe der Jahre angesammelt haben. Sie erzählen die geschichte meines Lebens, und doch haben sie keinen Platz mehr darin. Jedoch will ich sie auch nicht völlig achtlos entsorgen. Deshalb habe ich beschlossen sechs Souvenirboxen dafür zu basteln. Sechs kleine Zigarrenschachtel ähnliche Dosen, in denen ich meine Kindheit und Jugend festhalten kann, ohne dass sie viel Platz verbrauchen. Wie Souvenirs erzählen sie eine Geschichte. Sowie ein kleiner Eiffelturm für Urlaubsgefühl, Entspannung, Ferne dem Alltag steht, sind meine Souvenirs auch Platzhalter für Erinnerungen und Geschehnisse der Zeit zwischen 1992 und 2009. Und dabei stehen sie eindeutig für Verklärung der Vergangeheit, als auch für eine gewisse Selbstinszenierung, welche auch bei wahren Souvenirs stattfindet. Eine kleine goldenen Pyramide, lässt den Besitzer sofort als Ägyptenbesucher erkennen. Bei einem Glaswürfel mit der Sagrada familia denkt man an all das gute Essen, die Abende am Strand, aber das dreckige Hotelzimmer und die Hilflosigkeit auf Grund fehlender Sprachkenntnisse werden ausgeblendet. Kategorisiert habe ich die Boxen wie folgt: | |||
A wie Ausländisches: Eine Sammlung von Urlaubserinnerungen. Festgehalten durch Fotos in einem Fernseher. Eine Steinsammlung aus Elba, welche für mich nicht für die Steine oder Italien steht, sondern für Erinnerungen an unseren VW-Bus wach ruft. Meine Schwester und ich auf dem Rücksitz Drei Fragezeichen hörend und Nutella essend. | |||
M wie Musik: Eine Cd mit einem Querschnitt durch mein CD-, Kassetten- und Plattenregal. Der Soundtrack meines Lebens. Der von meinen kläglichen Geigenstunden, als auch meiner erster CD, bis hin zu meinem Abijingle reichen. | |||
E wie Erbstücke: Dinge die ich von anderen geerbt habe. Sie einfach wegzuwerfen wäre für mich eine Beleidigung, aber eine kaputte Schreibmaschine möchte ich trotzdem nicht. Deshalb in wertvolles Gold getaucht. | |||
L wie Lesbares: Ein Querschnitt durch mein Bücherregal. Als kleine Imitationen von Reiseführern. Einmal gelesen, dann ins Regal. Oder auch nicht gelesen, aber es macht sich ja immer gut MacBeth zu besitzen. Genauso wie den Reiseführer von Costa Rica, wo man sicher noch irgendwann hinfährt... | |||
I wie Illusionen: Die Träume meiner Kindeheit und Jugend, welche sich doch als Illusionen herausgestellt haben. Gesammelt in einem kleinen Fotoalbum. Doch die Fotos fehlen, denn zu sie haben in meinem neuen Leben keinen Platz mehr, habe mich doch aber hier her gebracht. Deswegen verdienen sie eine eigene Box. | |||
E wie Essen und Co: Kleine Marzipanfiguren mit Schokoüberzug von Dingen die mit Essen und Trinken zu tu haben. hier wird die Absurdität einiger Souvenirs deutlich. Warum kauft man Schokolade mit einer Prägung des London Eye? Genauso absurd ist eine Kanne aus Marzipan. | |||
<gallery> | |||
File:BoxAußen.jpg| | |||
File:BoxA.jpg| | |||
File:BoxM.jpg| | |||
File:BoxE.jpg| | |||
File:BoxenL.jpg| | |||
File:BoxI.jpg| | |||
File:BoxEss.jpg| | |||
</gallery> | |||
===[[User:Roman|Roman Adler]] – Das Zeitreise-Tagebuch {''Die Inventarisierung der Rockmusik''}=== | |||
Im Jahre 1924 entwickelte und baute der erst 24 Jahre alte Timothy Edward Traveller eine Zeitmaschine. | |||
Sein erster Zeitsprung führte ihn 30 Jahre in die Zukunft. Ins Jahr 1954. | |||
Galt sein anfängliches Interesse noch dem technischen Fortschritt, entdeckte er sehr bald eine Entwicklung in der modernen Musik, die ihn enorm faszinierte und schließlich vollends fesselte: Rock'n'Roll! | |||
Die meist mehrere Wochen dauernden Expeditionen setzte Timothy E. Traveller mit jedem Zeitsprung weiter in der Zukunft an. | |||
Da er auf seinen Zeitsprüngen keine materiellen Dinge mit sich führen konnte (in der Tat musste er nackt durch die Zeit springen), notierte er seine Erkenntnisse bei jeder Rückkehr in einem Notizbuch, und zeichnete seine visuellen Eindrücke in Skizzen nach. Diese Skizzen waren zuerst hauptsächlich technischer Natur. Mit der Zeit zeichnete er aber immer mehr Plattencover der Rockbands, die ihn so begeisterten, bis es ihm letzten Endes nur noch um die Bands, ihre Platten und deren Hülle ging. Er unternahm seine Expeditionen zu jener Zeit nur noch, um neue Bands und ihre LPs zu entdecken und zu erforschen. | |||
Als Tim E. Traveller nach etlichen Reisen bis ins Jahr 1970 vorgedrungen war, machte er bei weiteren wahllosen Sprüngen in die Zukunft, die erschreckende Erkenntnis, dass viele begabte Rockmusiker frühzeitig und in jungen Jahren ihr Leben verloren. Meistens durch ihr gelebtes Motto: "''Sex and Drugs and Rock'n'Roll''". | |||
Von nun an widmete er sein restliches Leben der Aufgabe, die Leben dieser Musiker zu retten. Leider musste er nach Jahren der Recherche, der Vorbereitung und der Durchführung einiger spektakulärer Rettungsversuche feststellen, dass es ihm nicht möglich war, diesen Plan vollständig umzusetzen. | |||
Desillusioniert und körperlich stark gealtert gab er seinen Plan auf, setzte sich im Jahr 1965 in San Francisco ab und genoss seine letzten Lebensjahre im Sommer der Liebe. | |||
Nicht ohne vorher die Zeitmaschine zerstört zu haben. | |||
Übrig blieb dieses Zeitreisetagebuch, das im Nachhinein eine, mehr oder weniger ausführliche, Inventarisierung der Rockmusik von ihren Anfängen bis ins Jahr 1970 darstellt. | |||
<gallery> | |||
File:Roman Adler - Einführungsmodul - WS2010 - 01.jpg| | |||
File:Roman Adler - Einführungsmodul - WS2010 - 02.jpg| | |||
File:Roman Adler - Einführungsmodul - WS2010 - 03.jpg| | |||
File:Roman Adler - Einführungsmodul - WS2010 - 04.jpg| | |||
File:Roman Adler - Einführungsmodul - WS2010 - 05.jpg| | |||
</gallery> | |||
===[[User:Christina|Christina Plener]] – Schränkchen=== | |||
Ein Flohmarkt im Februar. | |||
Ich quetsche mich durch die Gänge, links und rechts ein kunterbuntes Potpourri an Ausrangiertem, und dann fällt mein Blick auf eine hübsche Büchse. Eine runde Stanwell. | |||
„Wie viel kostet die?“ | |||
„Fünf.“ | |||
„Fünf?!“ (hmmpf) | |||
„Nagut, drei weil sie’s sind.“ | |||
Gekauft. | |||
Und während ich mir weiter meinen Weg durch Tische voller Ersatzteile, Telefone, vergilbten Postkarten und chinesischen Lampenschirmen bahne, finde ich mein Glück inmitten des ganzen Chaos: ein kleiner Stand mit charmanten Zigarrendosen aus Blech. | |||
„Wie viel kosten die?“ | |||
„Ach, sagen wa fuffzig Cent das Stück!“ | |||
Ich bin im Paradies und kaufe gleich ein halbes Dutzend. | |||
Da wusste ich noch nicht, dass ich diese Büchsen später für mein Projekt verwenden würde, war aber der festen Überzeugung, dass sie ihren Platz schon finden werden. | |||
In den kommenden Wochen entwickelte sich dann meine Grundidee, einen kleinen Schrank mit Schubladen und Türchen zu bauen, um darin meine persönlichen Besitztümer auszustellen. Hier und da könnte ich ja auch eine der gekauften Dosen hineintun, dachte ich. Dann fand ich sie aber so hübsch, dass ich sie alle komplett verwenden wollte. | |||
Den Schrank habe ich aus Holzplatten gefertigt, die im Baumarkt zurechtgeschnitten wurden. Die Dosen sind an Holzklötze geschraubt, die im Inneren des Schrankes kleben, und überdeckt mit einer Styrodorplatte, in die ich Löcher für die Dosen geschnitten und dann mit Stoff überzogen habe. Auf die Muschelgriffe bin ich im Internet gestoßen, als ich auf der Suche nach kleinen Knäufen und Etiketten für die Dosen war. Beides habe ich nicht gefunden und deswegen die Etiketten aus Pappe und Goldpapier gebastelt und statt der Knäufe Knöpfe an den Dosen befestigt, um diese besser öffnen zu können. | |||
____ | |||
Ich hatte schon immer eine Vorliebe für alte Gegenstände, die schon mal jemandem gehört haben. Deswegen finden sich in meinem Zimmer auch etliche Einrichtungsgegenstände dieser Art, Dinge an denen Geschichten haften, wie zum Beispiel Fundstücke vom Flohmarkt, Vererbtes, Mitbringsel von Reisen und sonstiger Kleinkram. | |||
Einige dieser Gegenstände habe ich fotografiert, ausgeschnitten, auf Karten geklebt und nummeriert. Sie befinden sich in der größten Dose, die die Aufschrift „Schmuckstücke“ trägt. Das sind Gegenstände, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. | |||
[[File: | Weitere Dosen und ihr Inhalt: | ||
„Unterwegs“ | |||
Gegenstände, die ich bei mir trage, wenn ich das Haus verlasse | |||
„Andenken“ | |||
Souvenirs, Briefe und Fotos, die mich an bestimmte Zeiten erinnern oder die ich mit Personen verbinde. Diese Dinge füllen Schubladen, Kisten und liegen auf dem Schreibtisch immer im Weg- sind aber genau wie die „Schmuckstücke“ fester Bestandteil meines Zimmers | |||
„Lust und Laune“ | |||
eine unvollständige Sammlung von Kleidungsstücken, die ich je nach Anlass trage | |||
„Wortschatz“ | |||
Gegenstände, die mit „Schreiben“, „Wörtern“, generell mit dem Nach-außen- tragen von Gedankengut und mit Ideenfindung zu tun haben- meine Schreibmaschine beispielsweise oder verschiedene Notizbücher | |||
„Soundtrack“ | |||
Musik die mich umgibt- in Form von Schallplatten, Kassetten etc. | |||
„First Aid Kit“ | |||
Meine persönlicher Erste- Hilfe- Kasten mit Gegenständen, die ich ständig nutze, dies aber | |||
gar nicht immer bewusst wahrnehme, weil sie so „nebensächlich“ erscheinen (es aber | |||
eigentlich gar nicht sind) | |||
Bestimmt gibt es darüber hinaus gehend noch 2387 andere Gegenstände, die ich hätte aufzählen können, doch entschieden habe ich mich nur für die Gegenstände, die für mich relevant sind, die ich häufig nutze, die mir wichtig sind oder die ich einfach schön finde und gerne um mich habe. | |||
<gallery> | |||
File:IMG 2237.JPG| | |||
File:IMG_2248.JPG | |||
File:IMG_2251.JPG| | |||
File:IMG 2261.JPG | |||
File:IMG_2300.JPG| | |||
File:IMG_2331.JPG | |||
File:IMG_2334.JPG | |||
File:IMG_2337.JPG | |||
File:IMG_2338.JPG| | |||
File:IMG_2345_(1).JPG| | |||
File:IMG_2347.JPG | |||
File:IMG_2351_(13).JPG| | |||
</gallery> | |||
===[[Heidi Lachmann]] – Familieninventar=== | |||
Seit ich klein war, liebe ich es, in alten Fotos herum zu stöbern, besonders in denen, die meine Oma in ihrem Schrank aufbewahrt. Ich kannte fast niemanden der Leute auf den Fotos, doch irgendwie faszinierte mich der Gedanke, mit diesen Leuten irgendwie verwandt zu sein. | |||
Außerdem verblüffte es mich, wie gut man auf diesen, teilweise über fünfzig Jahre alten Bildern alles erkennen konnte. Manche schienen mir fast unwirklich schön, wie aus einem alten Film. | |||
Als ich schließlich meine Oma auf die Bilder ansprach, war sie erst etwas abfällig ihnen gegenüber, doch schließlich wurde sie richtig enthuisiastisch und brachte bei einem Besuch alle Fotos mit, die sie finden konnte. Es waren weit über hundert, ungeordnet in Schachteln und Tüten. Es würde sicher Jahre dauern, sie alle in eine Ordnung zu bringen, so scannte ich mir die wichtigsten ab, um einen kleinen Abriss dieser Fülle zu erhalten. | |||
Zum ersten Mal erfuhr ich außerdem, wer die Leute auf den Fotos sind, was sehr interessant war, denn lustigerweise erkannte meine Oma jeden, auch wenn das Foto noch so klein und alt war. Sie erinnerte sich an Dinge, an die sie Jahre lang nicht gedacht hatte und das verblüffte selbst sie. | |||
Ich trage schon lange die Idee in mir, alle Fotos zu ordnen und zu digitaliseren, deshalb ist dieses Inventar nur ein unvollständiger Ansatz, aber eine gute Möglichkeit für mich, einen Überblick über meine Familie mütterlicherseits zu bekommen. | |||
Bisher liegt das Inventar nur in digitaler Form vor, da ich es als ständig erweiterbares, digitales Buch geplant habe. Erst wenn ich alle Fotos, die meine Oma besitzt, kombiniert mit den Fotos, die meine Mutter über die Jahre gesammelt hat, vollständig digitalisiert und identifiziert habe, werde ich es als Buch in Druck geben | |||
====BILDER:==== | |||
<gallery> | |||
File:Cover.jpg | |||
File:Omas_familie_beispielseite.jpg | |||
File:Uroma_uropa_beispielseite.jpg | |||
</gallery> |
edits