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Mit der Verbreitung und Benutzung von Mobiltelefonen im Alltag verändert sich das menschliche Verhalten, die Geräte haben einen unübersehbaren Einfluss auf unsere Körperhaltung, sie verändern unsere Sprache und Kommunikationsstrategien, sind Bestandteil sozialer Netzwerk-Bildung. Sie dokumentieren unser Leben durch Audio- und Videoaufzeichnungen - und prägen damit die Gestaltung und Wahrnehmung unserer Realität. Die mit mobile.processing entstandenen Arbeiten untersuchen Aspekte der mobilen Telefonie und der Relevanz für den menschlichen Körper. Jörg Brinkmann reflektiert den virtuellen Einsatz des Mediums und seine zwischenmenschliche Bedeutung, indem er ein Lachen auf das Display projiziert und dazu auffordert, sich das Gerät vor den Mund zu halten und so die Virtualität eines zwischengeschalteten Kommunikationsmediums verdeutlicht - zusätzlich erscheinen Aspekte der zwischenmenschlichen Interpretation biologischer Kommunikationssignale, Symbole emotionalen Ausdrucks, die so wichtig für elektronische Kommunikation sind. Vollkommen nicht-virtuell ist hingegen der kybernetische Feedbackmechanismus, der interaktionsanregend auf den biologischen Organismus rückwirkt. Hubert Hill fordert zur verbalen Interaktion auf, in dem er durch einen kulturellen Algorithmus die Eingabesprache analysiert. Hier fällt auf, dass die so häufig zu beobachtende Freude an verbaler Kommunikation durch Mobiltelefone durch die Absenz eines Gegenparts meist in Verunsicherung endet. Auch dieses Verhalten und der Zwang in ein Gerät sprechen zu müssen, verdeutlicht das ambivalente Verhältnis zu ubiquitären Gerätschaften. Stratos Sifostratoudakis beschäftigt sich in seiner Arbeit ''Halbleer – Halbvoll'' mit der Perzeption der Zeit, die in einem Organisationsmedium wie dem Mobiltelefon mit Kalendern und Task-Managern eine wichtige Rolle spielt. Ein optimistischer und ein pessimistischer Grundtonus visualisieren die verrinnende Zeit und erinnern so – wie die Arbeit von Christian Sohn ''HANDYEGO'' – an das zweifelhafte „Unique Selling Proposition“ (einzigartiges Verkaufsversprechen) technischer Gadgets, unsere freie Zeit zu vermehren. | Mit der Verbreitung und Benutzung von Mobiltelefonen im Alltag verändert sich das menschliche Verhalten, die Geräte haben einen unübersehbaren Einfluss auf unsere Körperhaltung, sie verändern unsere Sprache und Kommunikationsstrategien, sind Bestandteil sozialer Netzwerk-Bildung. Sie dokumentieren unser Leben durch Audio- und Videoaufzeichnungen - und prägen damit die Gestaltung und Wahrnehmung unserer Realität. Die mit mobile.processing entstandenen Arbeiten untersuchen Aspekte der mobilen Telefonie und der Relevanz für den menschlichen Körper. Jörg Brinkmann reflektiert den virtuellen Einsatz des Mediums und seine zwischenmenschliche Bedeutung, indem er ein Lachen auf das Display projiziert und dazu auffordert, sich das Gerät vor den Mund zu halten und so die Virtualität eines zwischengeschalteten Kommunikationsmediums verdeutlicht - zusätzlich erscheinen Aspekte der zwischenmenschlichen Interpretation biologischer Kommunikationssignale, Symbole emotionalen Ausdrucks, die so wichtig für elektronische Kommunikation sind. Vollkommen nicht-virtuell ist hingegen der kybernetische Feedbackmechanismus, der interaktionsanregend auf den biologischen Organismus rückwirkt. Hubert Hill fordert zur verbalen Interaktion auf, in dem er durch einen kulturellen Algorithmus die Eingabesprache analysiert. Hier fällt auf, dass die so häufig zu beobachtende Freude an verbaler Kommunikation durch Mobiltelefone durch die Absenz eines Gegenparts meist in Verunsicherung endet. Auch dieses Verhalten und der Zwang in ein Gerät sprechen zu müssen, verdeutlicht das ambivalente Verhältnis zu ubiquitären Gerätschaften. Stratos Sifostratoudakis beschäftigt sich in seiner Arbeit ''Halbleer – Halbvoll'' mit der Perzeption der Zeit, die in einem Organisationsmedium wie dem Mobiltelefon mit Kalendern und Task-Managern eine wichtige Rolle spielt. Ein optimistischer und ein pessimistischer Grundtonus visualisieren die verrinnende Zeit und erinnern so – wie die Arbeit von Christian Sohn ''HANDYEGO'' – an das zweifelhafte „Unique Selling Proposition“ (einzigartiges Verkaufsversprechen) technischer Gadgets, unsere freie Zeit zu vermehren. | ||
Teilnehmer: [[ | Teilnehmer: [[Jörg Brinkmann]], [[Hubert Tecumseh Hill]], [[Stratos Sifostratoudakis]], [[Christian Sohn]] | ||
Dozent: [[User:Mm|Michael Markert]] | Dozent: [[User:Mm|Michael Markert]] |