39
edits
Line 337: | Line 337: | ||
In seinem Roman "Fahrenheit 451" (1953) beschreibt Ray Bradbury eine dystopische Welt in der die Bevölkerung mithilfe banaler Unterhaltungsmedien von den politisch und gesellschaftlich wichtigen Ereignissen (beispielsweise von Kriegen) abgelenkt wird. Unter Anderem dienen zu diesem Zweck die sogenannten Videoleinwände, welche, auch als Statussymbol, die heimischen vier Wände Stück für Stück ersetzen um den Bürger permanent mit simpler, sinnfreier Television zu attackieren um ihn „beschäftigt“ zu halten. Die virtuelle Welt suggeriert das soziale Umfeld, unterdrückt das Denken und unterwirft die Menschen in eine Art von psychische Abhängigkeit, welche eine breite Spanne von Geisteskrankheit zu Folge hat: von simpler Schlafstörung bis hin zum regelmäßigen Suizidversuch. | In seinem Roman "Fahrenheit 451" (1953) beschreibt Ray Bradbury eine dystopische Welt in der die Bevölkerung mithilfe banaler Unterhaltungsmedien von den politisch und gesellschaftlich wichtigen Ereignissen (beispielsweise von Kriegen) abgelenkt wird. Unter Anderem dienen zu diesem Zweck die sogenannten Videoleinwände, welche, auch als Statussymbol, die heimischen vier Wände Stück für Stück ersetzen um den Bürger permanent mit simpler, sinnfreier Television zu attackieren um ihn „beschäftigt“ zu halten. Die virtuelle Welt suggeriert das soziale Umfeld, unterdrückt das Denken und unterwirft die Menschen in eine Art von psychische Abhängigkeit, welche eine breite Spanne von Geisteskrankheit zu Folge hat: von simpler Schlafstörung bis hin zum regelmäßigen Suizidversuch. | ||
Bradbury´s Roman inspirierte mich dazu, anhand eines Textauszuges eine Kulisse in den Koffer zu bauen, welche das Dispositiv des Protagonisten Montag nachempfindet: eine scheinbar winzige Figur in Lethargie gefesselt und isoliert - vor der gigantischen Bildwand. | Bradbury´s Roman inspirierte mich dazu, anhand eines Textauszuges eine Kulisse in den Koffer zu bauen, welche das Dispositiv des Protagonisten Montag nachempfindet: eine scheinbar winzige Figur in Lethargie gefesselt und isoliert - vor der gigantischen Bildwand. | ||
Line 346: | Line 346: | ||
Letztlich frage ich mich, inwiefern Bradbury´s Beschreibung auch wirklich eine Dystopie ist. Entschpricht sie nicht viel mehr einer Weissagung? Beinahe 60 Jahre sind jetzt seit der Erscheinung des Romans vergangen, und sind es nicht die Massenmedien, die zunehmend mein Denken und Wünschen zu bestimmen versuchen? Ist das Szenario der enormen heimischen Videowände tatsächlich Science-Fiction? Werde ich permanent beschallt? Eigenes Denken, Kreativität durch „leichte Kost“ erstzt? | Letztlich frage ich mich, inwiefern Bradbury´s Beschreibung auch wirklich eine Dystopie ist. Entschpricht sie nicht viel mehr einer Weissagung? Beinahe 60 Jahre sind jetzt seit der Erscheinung des Romans vergangen, und sind es nicht die Massenmedien, die zunehmend mein Denken und Wünschen zu bestimmen versuchen? Ist das Szenario der enormen heimischen Videowände tatsächlich Science-Fiction? Werde ich permanent beschallt? Eigenes Denken, Kreativität durch „leichte Kost“ erstzt? | ||
Kann ich mich an den Moment erinnern, an dem ich die Stille bewusst wahrnahm und interessiert das Nichts betrachtete? | Kann ich mich an den Moment erinnern, an dem ich die Stille bewusst wahrnahm und interessiert das Nichts betrachtete? | ||
<gallery> | |||
File:MHABI_microbrad_002.JPG|| | |||
File:MHABI_microbrad_003.JPG| | |||
File:MHABI_microbrad_004.JPG| | |||
</gallery> |
edits