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Musiktheater zur Kultur der Wahrnehmung von Frederik Esser | Musiktheater zur Kultur der Wahrnehmung von Frederik Esser | ||
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In drei Sätzen wird der Zuschauer durch drei verschiedene Umgangsformen mit Klang und damit auch durch drei verschiedene Wahrnehmungsmodi geführt. Für einen nichtrationalen Überblick über den Charakter der drei Teile habe ich eine Stimmungspartitur erstellt, bei der die grafischen Faktoren auf die dramaturgischen Geschehnisse zu übertragen sind. Dichte, Ordnungsgefüge und die Länger der Teile zueinander finden in dieser grafischen Vorlage ein Spiegelbild. | In drei Sätzen wird der Zuschauer durch drei verschiedene Umgangsformen mit Klang und damit auch durch drei verschiedene Wahrnehmungsmodi geführt. Für einen nichtrationalen Überblick über den Charakter der drei Teile habe ich eine Stimmungspartitur erstellt, bei der die grafischen Faktoren auf die dramaturgischen Geschehnisse zu übertragen sind. Dichte, Ordnungsgefüge und die Länger der Teile zueinander finden in dieser grafischen Vorlage ein Spiegelbild. | ||
[[ | [[File:Mood Partitur.jpg]] | ||
Die drei Teile im Überblick: | Die drei Teile im Überblick: | ||
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Der Kesselsaal des E-Werks dient als Ort für diese Inszenierung. Auf der einen Seite ist er eine Spielstätte des DNT Weimar und damit kommt der Zuschauer dort schon mit der Bereitschaft sich unterhalten zu lassen hin. Auf der anderen Seite sind in den Räumen große Teile der Installationen aus der Zeit als Elektrizitätswerk belassen worden. Kessel, Rohre und Lüftungen geben dem Raum seinen frühindustriellen Charakter. Dieser Rahmen bietet damit auch schon die Kulisse und Bühnenbild und seine EInbauten dienen gleichzeitig auch als Instrumente für das Kesselorchester. | Der Kesselsaal des E-Werks dient als Ort für diese Inszenierung. Auf der einen Seite ist er eine Spielstätte des DNT Weimar und damit kommt der Zuschauer dort schon mit der Bereitschaft sich unterhalten zu lassen hin. Auf der anderen Seite sind in den Räumen große Teile der Installationen aus der Zeit als Elektrizitätswerk belassen worden. Kessel, Rohre und Lüftungen geben dem Raum seinen frühindustriellen Charakter. Dieser Rahmen bietet damit auch schon die Kulisse und Bühnenbild und seine EInbauten dienen gleichzeitig auch als Instrumente für das Kesselorchester. | ||
[[ | [[File:West.jpg]] | ||
==Das Kesselorchester== | ==Das Kesselorchester== | ||
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Mit dieser Grundlage werden bei der Entwicklung der Handlungen die Interaktionsmuster zwischen den Figuren leicht nachvollziehbar. Denn Geschichten ergeben sich aus den Figuren die daran teilhaben. | Mit dieser Grundlage werden bei der Entwicklung der Handlungen die Interaktionsmuster zwischen den Figuren leicht nachvollziehbar. Denn Geschichten ergeben sich aus den Figuren die daran teilhaben. | ||
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Wenn am Ende des ersten Teils die Ordnung ins Chaos läuft, dann geht das einher mit einer Auflösung der Figuren. Die ganze Selbstsicherheit, Koordination und Persönlichkeit zerbrechen Stück für Stück, laufen über chaotisches Aufbäumen in Richtung Stille. | Wenn am Ende des ersten Teils die Ordnung ins Chaos läuft, dann geht das einher mit einer Auflösung der Figuren. Die ganze Selbstsicherheit, Koordination und Persönlichkeit zerbrechen Stück für Stück, laufen über chaotisches Aufbäumen in Richtung Stille. | ||
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Diese Art der Komposition wurde unter dem Begriff der aleatorischen Musik bekannt. (Aleatorik von lat. Alea, der Würfel) | Diese Art der Komposition wurde unter dem Begriff der aleatorischen Musik bekannt. (Aleatorik von lat. Alea, der Würfel) | ||
[[ | [[File:2.Teil.jpg]] | ||
3.Teil | 3.Teil |