GMU:Construction - Destruction/Cosmo Niklas Schüppel: Difference between revisions

From Medien Wiki
No edit summary
No edit summary
Line 6: Line 6:
[[''project documentation'']]
[[''project documentation'']]


----
Detailed process documentation on:
Detailed process documentation on:


Line 13: Line 11:
----
----


''(concept as of 15.11.2022)''
alternative Idea:
 
 
== '''Resonanzen des Verlassenen''' ==
 
'''Konzeptuelle/Thematische Skizze'''
 
''Resonances of the abandoned'' ist ein künstlerisches Forschungsprojekt, welches die Parallele zwischen den “Fußstapfen” von menschlichen und nicht-menschlichen Lebensräumen vergleicht. Im Vergleich steht die Relation zwischen den Lebensräumen von Menschen und Vögeln im Vordergrund. Der Vogel wird hier als fast mystisches Wesen in Szene gesetzt, als der ur menschliche Wunsch zu fliegen, die Welt von oben zu sehen und frei zu sein.
 
Fußstapfen und Überbleibsel von Lebensräumen kreieren einen Raum welchem der Nutzen entzogen wurde, einen Raum der kein Raum mehr ist - einen nicht-Raum. ''Resonances of the abandoned'' will erforschen wie diese nicht-Räume ihre Funktionen verändern, wie sie neuen Sinn finden, wenn ihnen der Alte entzogen wurde. Es geht in der künstlerischen Forschung weniger darum, warum ein Ort den Sinn verlor, sondern wie dieser sich weiter entwickelt. Gewisser maßen geht es um den Prozess des Zerfalls: Wie viele Überreste bleiben bestehen, wie sehr gehen diese Überreste wieder in die Natur über und welche Akteure sind im Spiel um diesen Übergang in die Wege zu leiten. Im Fokus steht aber die Relation zwischen Zerfall und Wiederbelebung, beziehungsweise wie sich aus dem Zerfallen neue Funktionen zusammensetzen und finden.
 
Zerfall und Wiederbelebung sind oft der gleiche Prozess, betrachtet von einem anderen Blickwinkel. Dadurch dass ein Raum augenscheinlich seinen Nutzen verliert, ansteht eine Freiheit, wodurch sich neuer Sinn findet. Sinn und Sinnlosigkeit, Nutzen und Nutzlosigkeit sind aufprojiziert. Auch diese Projektionen sind Teil des Gewebes der Akteure und soll im Projekt beobachtet werden.
 
Die daraus entstehende Arbeit, ein Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft, soll das Gewebe zwischen diesen beteiligten Akteuren wiedergeben.
 
 
 
 
 
'''Künstlerische Umsetzung'''
 
Als finale Arbeit ist die Erarbeitung einer audio-visuellen-Rauminstallation geplant. Diese Video Installation verbindet Aspekte einen Hörstücks und des experimentellen Dokumentarfilms.
Über ein Stereo Soundsystem hört man das Hörstück. Gesammelte Interviews mit persönlichen Geschichten, welche die Forschung wieder spiegeln - sowie Meinungen von Expert*innen zum Thema. Diese Stimmen aus dem “off” überlagern sich mit Vogelgesängen und Mikro-biologischen Tonaufnahmen von den Akteuren des Zerfalls. Auch die spekulativen Ansätze mischen sich unter die Stimmen, wodurch Fakten und Fantasie und Mensch und Vögel zu Zeiten in einander über gehen.
Auf drei großen Video Monitoren sehen die Zuschauer*innen Aufnahmen von den Orten der Forschung. Verlassene Häuser, zerfallene Nester, wieder belebte Wohnräume. Durch eingeblendete Texttafeln und skizzierte Diagramme werden die Abläufe des Zerfalls und der Wiederbelebung angedeutet.


''not all who died are gone'' explores the ancient greek ritual-cult surrounding the ''Mysteries of Eleusis'' - and its tradition of transcending death.
Die künstlerische Arbeit des Forschungsprojekt nimmt sich selbst zurück und stellt die wissenschaftlich, dokumentarischen Ansätze in den Vordergrund. Sie versucht wissenschaftlichen Arbeiten mit künstlerischem Denken zu verbinden, ohne dass sie sich in Spekulationen verliert. Stattdessen versucht sie die Abläufe darzustellen und erlebbar zu machen, welche in der Forschung erarbeitet wurden.
Contemplating the approach that our society takes in approaching death has become a necessity in times of COVID and the Russian Invasion into Ukraine, but holds a timeless importance.
Die Installation ist als eine Representation des Prozesses an gedacht.  


Taking the Elysian Mysteries as an example the project wants to raise the question about how we approach the end of life and what it means pass on. The Mysteries were a Ritual in the honor of Demeter and Persephone - Mother and Daughter bound together in the pain of getting ripped apart and is deeply connected to life, death and environmental questions.
Da ich in meiner Arbeit einen großen Wert auf projektbasierte Arbeit lege will, würde ich gerne einen “Workshop” anzubieten in welchem ich einem der nicht-Orte mit einer Gruppe von Teilnehmer*innen entgegentrete. Es geht um ein gemeinsames Erforschen der Akteure und der Beschaffenheit des Raumes. Ich bin kein Wissenschaftler, und so kann und werde ich mich auch nicht viel erklären können. Aber ich kann den Teilnehmenden einen Space erzeugen in welchem sie sich einen Ort auf emotionaler Ebene nähern können um diesen zu erforschen. Ein erforschen welches nicht auf der Suche nach Fakten und Wahrheiten ist, sondern welches den Akt des Erforschens zelebriert und performativ auslebt.
Although most knowledge about the ancient practice is lost and hidden behind vows of silence, we know that the ritual used a drug-like substance to explore death and reincarnation. It was called Kykeώn (Kykeon in anc. greek means ‘mixture, potion’). Kykeώn was a kind of beer from rye and mint, with the rye being contaminated with the Rye-Ergot-Fungus (Claviceps Purpurea). This fungus, like most in the Ergot Family hold a strong psychoactive potential - containing a fair amount of Ergin. Ergin is commonly better known as Lycergic Acid (LSA) and was used by Hoffmann in the 1930s to synthesise the first LSD.


Besides its importance in the Elysian Mysteries, the rye-ergot-fungus also played a central role in the dark ages in Central Europe. On the one hand Ergot was responsible for tens of thousands of deaths due to its toxic properties, when consumed regularly. This was often the case, because the fungus, growing parasitical on rye and barley, was unknowingly ground into flour.
On the other hand, Ergot was also used as a medicine for treating heavy bleeding - predominantly in child birth.


''‘Die before you die, so when you die you will not die’'' was the Mantra of the Elysian Mysteries. Often re-quoted until today, in ancient times it was a physical practice. When taking a high amount of Ergot fungus, the subject will get poisoned, becomes nauseous, start to vomit and will eventually faint. After being passed out for about 4 hours, the subject will awake and the entheogenic ‘trip’ will begin.


Historical whiteness testimonies tell us about how the ritual has restructured how they approach death and how the mysteries gave them faith, hope and confidence in the face of passing on.
'''Begriffserklärung und gedanklicher Ansatz'''


Through big parts of the human history, Ergot fungus is deeply entwined with death and also life. The use in the Elysian Mysteries brings these antagonal principles together and transcends them in a cathartic ritual. It incorporated theater, performance, music, shamanic like guides and the indescribable knowledge of how to. Accept and transcend death.


''Nicht-Raum (negativ Raum / verlassener Raum / sich wiederbelebender Raum)''


''(personal perspective)''
Als nicht-Raum beschreibe ich das Vacuum welches ansteht wenn einem Ort der Nutzen entzogen wird. In diesem Vacuum ersteht ein Zustand welcher als Leere interpretiert wird. Die Ruine eines Hauses; ein verlassenes Vogelnest; ein Bahnhof außer Betrieb; ein stehengebliebenes Auto. Die wahrgenommene Leere dieser nicht-Räume ist aber stehts nur eine Illusion. Leere (so wie viele weitere absolute Vergleiche, z.B.: sauber, laut, schnell) sind immer im Vergleich zu interpretieren und stellen nur subjektive Perspektiven dar. Sobald ein Sinn gebender Akteur einen Ort verlässt - diesen so zu einer nicht-Raum aus seiner Perspektive erklärt - wird der Raum von anderen Akteuren übernommen und belebt.


Life and death is of course not at all a new or original topic, but it is one that has been deeply personal to me for as long as I can remember. Through Covid and the war it has been coming up again and again, and I feel the need to address it.
In my opinion we are lacking an acceptance and understanding of death in our post-medieval society. In many ways and especially in this project I am looking for examples in history where the approach to death was different and maybe more healthy.




''(goal and outcome)''
''Zersetzende / belebende Akteure''


The goal of the project will be to understand and recreate the lost ancient ritual substance Kykeώn. And presenting it in a research based room installation - drawing the parallel between ancient and modern times in form of texts, notes, scribbles and sketches. I am also thinking of working with a narrative sound piece that is played in the installation space - exploring the topic from a more personal perspective as a experimental audio-essay.
Diese belebenden Akteure beschreibe ich auch als zersetzend, oder verändernd. Sie zersetzen das Alte im übertragenen und oft auch im direkten Sinn, und beleben es so von neuem. Es sind zum Beispiel die Vögel welche sich im zerfallenen Wohnhaus ansiedeln, die Obdachlosen im verlassenen Bahnhof, der Regen welcher das Vogelnest aufweichen lässt und die Pilze welche dieses dann verarbeiten. Es sind unendliche Charaktere welche ein Netz von Wirkungen und Reaktionen bilden, welches wohl unmöglich ist ganz zu verstehen. Es geht mir aber auch eher darum anhand von Beispielhaften Simplifikationen die Zusammenhänge zu erforschen und erlebbar zu machen.

Revision as of 20:00, 5 December 2022



not all who die are gone

''project documentation''

Detailed process documentation on:

https://www.uni-weimar.de/kunst-und-gestaltung/wiki/GMU:Sustainable_Aesthetics/Cosmo_Niklas_Sch%C3%BCppel


alternative Idea:


Resonanzen des Verlassenen

Konzeptuelle/Thematische Skizze

Resonances of the abandoned ist ein künstlerisches Forschungsprojekt, welches die Parallele zwischen den “Fußstapfen” von menschlichen und nicht-menschlichen Lebensräumen vergleicht. Im Vergleich steht die Relation zwischen den Lebensräumen von Menschen und Vögeln im Vordergrund. Der Vogel wird hier als fast mystisches Wesen in Szene gesetzt, als der ur menschliche Wunsch zu fliegen, die Welt von oben zu sehen und frei zu sein.

Fußstapfen und Überbleibsel von Lebensräumen kreieren einen Raum welchem der Nutzen entzogen wurde, einen Raum der kein Raum mehr ist - einen nicht-Raum. Resonances of the abandoned will erforschen wie diese nicht-Räume ihre Funktionen verändern, wie sie neuen Sinn finden, wenn ihnen der Alte entzogen wurde. Es geht in der künstlerischen Forschung weniger darum, warum ein Ort den Sinn verlor, sondern wie dieser sich weiter entwickelt. Gewisser maßen geht es um den Prozess des Zerfalls: Wie viele Überreste bleiben bestehen, wie sehr gehen diese Überreste wieder in die Natur über und welche Akteure sind im Spiel um diesen Übergang in die Wege zu leiten. Im Fokus steht aber die Relation zwischen Zerfall und Wiederbelebung, beziehungsweise wie sich aus dem Zerfallen neue Funktionen zusammensetzen und finden.

Zerfall und Wiederbelebung sind oft der gleiche Prozess, betrachtet von einem anderen Blickwinkel. Dadurch dass ein Raum augenscheinlich seinen Nutzen verliert, ansteht eine Freiheit, wodurch sich neuer Sinn findet. Sinn und Sinnlosigkeit, Nutzen und Nutzlosigkeit sind aufprojiziert. Auch diese Projektionen sind Teil des Gewebes der Akteure und soll im Projekt beobachtet werden.

Die daraus entstehende Arbeit, ein Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft, soll das Gewebe zwischen diesen beteiligten Akteuren wiedergeben.



Künstlerische Umsetzung

Als finale Arbeit ist die Erarbeitung einer audio-visuellen-Rauminstallation geplant. Diese Video Installation verbindet Aspekte einen Hörstücks und des experimentellen Dokumentarfilms. Über ein Stereo Soundsystem hört man das Hörstück. Gesammelte Interviews mit persönlichen Geschichten, welche die Forschung wieder spiegeln - sowie Meinungen von Expert*innen zum Thema. Diese Stimmen aus dem “off” überlagern sich mit Vogelgesängen und Mikro-biologischen Tonaufnahmen von den Akteuren des Zerfalls. Auch die spekulativen Ansätze mischen sich unter die Stimmen, wodurch Fakten und Fantasie und Mensch und Vögel zu Zeiten in einander über gehen. Auf drei großen Video Monitoren sehen die Zuschauer*innen Aufnahmen von den Orten der Forschung. Verlassene Häuser, zerfallene Nester, wieder belebte Wohnräume. Durch eingeblendete Texttafeln und skizzierte Diagramme werden die Abläufe des Zerfalls und der Wiederbelebung angedeutet.

Die künstlerische Arbeit des Forschungsprojekt nimmt sich selbst zurück und stellt die wissenschaftlich, dokumentarischen Ansätze in den Vordergrund. Sie versucht wissenschaftlichen Arbeiten mit künstlerischem Denken zu verbinden, ohne dass sie sich in Spekulationen verliert. Stattdessen versucht sie die Abläufe darzustellen und erlebbar zu machen, welche in der Forschung erarbeitet wurden. Die Installation ist als eine Representation des Prozesses an gedacht.

Da ich in meiner Arbeit einen großen Wert auf projektbasierte Arbeit lege will, würde ich gerne einen “Workshop” anzubieten in welchem ich einem der nicht-Orte mit einer Gruppe von Teilnehmer*innen entgegentrete. Es geht um ein gemeinsames Erforschen der Akteure und der Beschaffenheit des Raumes. Ich bin kein Wissenschaftler, und so kann und werde ich mich auch nicht viel erklären können. Aber ich kann den Teilnehmenden einen Space erzeugen in welchem sie sich einen Ort auf emotionaler Ebene nähern können um diesen zu erforschen. Ein erforschen welches nicht auf der Suche nach Fakten und Wahrheiten ist, sondern welches den Akt des Erforschens zelebriert und performativ auslebt.


Begriffserklärung und gedanklicher Ansatz


Nicht-Raum (negativ Raum / verlassener Raum / sich wiederbelebender Raum)

Als nicht-Raum beschreibe ich das Vacuum welches ansteht wenn einem Ort der Nutzen entzogen wird. In diesem Vacuum ersteht ein Zustand welcher als Leere interpretiert wird. Die Ruine eines Hauses; ein verlassenes Vogelnest; ein Bahnhof außer Betrieb; ein stehengebliebenes Auto. Die wahrgenommene Leere dieser nicht-Räume ist aber stehts nur eine Illusion. Leere (so wie viele weitere absolute Vergleiche, z.B.: sauber, laut, schnell) sind immer im Vergleich zu interpretieren und stellen nur subjektive Perspektiven dar. Sobald ein Sinn gebender Akteur einen Ort verlässt - diesen so zu einer nicht-Raum aus seiner Perspektive erklärt - wird der Raum von anderen Akteuren übernommen und belebt.


Zersetzende / belebende Akteure

Diese belebenden Akteure beschreibe ich auch als zersetzend, oder verändernd. Sie zersetzen das Alte im übertragenen und oft auch im direkten Sinn, und beleben es so von neuem. Es sind zum Beispiel die Vögel welche sich im zerfallenen Wohnhaus ansiedeln, die Obdachlosen im verlassenen Bahnhof, der Regen welcher das Vogelnest aufweichen lässt und die Pilze welche dieses dann verarbeiten. Es sind unendliche Charaktere welche ein Netz von Wirkungen und Reaktionen bilden, welches wohl unmöglich ist ganz zu verstehen. Es geht mir aber auch eher darum anhand von Beispielhaften Simplifikationen die Zusammenhänge zu erforschen und erlebbar zu machen.